Districtus Austriae Controllatus

Districtus Austriae Controllatus

Districtus Austriae Controllatus (DAC) ist eine Herkunftsbezeichnung für regionaltypische Qualitätsweine aus Österreich.

Die Bezeichnung DAC wird von regionalen Weinkomitees an jene Weine vergeben, die ihre Herkunftsregion in unverkennbarer Weise repräsentieren. Im Jahr 2002 wurde mit der Einführung des Appellationssystems DAC (Districtus Austriae Controllatus) in Österreichs Weinhierarchie erstmals die Herkunft über die Rebsorte gestellt. Ziel ist es, typische Weine einer Region unter einer gemeinsamen Marke zusammenzufassen und damit größere Weinmengen mit einer zuordenbaren Stilistik zu schaffen.

In den DAC-Weinbauregionen dürfen auch Weine ohne DAC-Bezeichnung produziert werden. So dürfen auch nicht für den DAC zugelassene Rebsorten verwendet werden. Allerdings darf dann der Wein nicht mit der geografischen Angabe, die dem DAC entspricht, bezeichnet werden. Stattdessen kann eine übergeordnete Regionenbezeichnung verwendet werden, zum Beispiel Niederösterreich anstatt Weinviertel.

Inhaltsverzeichnis

Weinviertel DAC

Der Weinviertel DAC war der erste DAC Österreichs. Die DAC Verordnung "Weinviertel“ trat mit 24. Jänner 2003 in Kraft.

Der Weinviertel DAC ist ein gebietstypischer Grüner Veltliner, der an seiner hell- bis grüngelben Farbe und seinem pfeffrig-würzigen, feinfruchtigen Geschmack zu erkennen ist. Er muss trocken mit max. 6g/l Restzucker ausgebaut sein und darf weder einen Holz- noch Botrytiston aufweisen. Der Alkoholgehalt muss mindestens 12 vol% betragen.

Eine Abfüllung ist lediglich in 0,75 l Flaschen oder einem Vielfachen davon zulässig, der Verkauf erst ab 1. März des auf die Lese folgenden Jahres. Die Weine müssen den gesetzlichen Vorschriften für Qualitätswein entsprechen und werden darüber hinaus einer strengen Verkostung unterzogen, bei welcher der geforderte typische Gebiets- und Sortencharakter, das sogenannte „Pfefferl“, eingefordert wird.

Mittelburgenland DAC

Mit 30. August 2006 wurde die DAC-Verordnung „Mittelburgenland“ erlassen. Beim Mittelburgenland DAC handelt es sich um einen sehr typischen, fruchtig, würzigen Blaufränkisch der in 3 Kategorien ausgebaut werden kann.

Die leichteste Kategorie trägt die Bezeichnung Mittelburgenland DAC oder Mittelburgenland DAC Classic. Dabei handelt es sich um einen sortentypisch, fruchtig, würzigen Blaufränkisch, der in großen Eichenfässern oder Stahltanks ausgebaut wird. Er besitzt ein sortentypisches Bukett und einen maximal kaum merkbaren Holzton. Seine Farbe ist ein kräftiges, gedecktes Rot und der Alkoholgehalt liegt zwischen 12,5% und 13%. Der Verkauf darf frühestens am 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen.

Die mittlere Kategorie heißt ebenfalls Mittelburgenland DAC, diese muss aber zusätzlich um eine Riedenbezeichnung ergänzt werden. Geschmacklich entspricht er der ersten Kategorie, ist aber kräftiger und kann auch einen leichten Holzton besitzen. Ausgebaut wird er in großen Eichenfässern oder gebrauchten Barriques. Die Abgabe an die Verbraucher erfolgt frühestens am 1. September des auf die Ernte folgenden Jahres. Dieser Wein muss einen Alkoholgehalt zwischen 13% und 13,5% aufweisen.

Die kräftigste Kategorie heißt Mittelburgenland DAC Reserve. Er muss einen merkbaren bis dominierenden Holzton aufweisen und in großen Eichenfäßern oder Barriques ausgebaut werden. Dieser Wein muss mindestens 13% Alkoholgehalt besitzen. An die Verbraucher darf er erst am dem 1. Jänner des zweiten auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen.

Allen drei Kategorien ist es gemeinsam, dass der Restzuckergehalt 2,5 g/l nicht übersteigen darf. Das Bouquet erinnert an Kirschen und Brombeeren, bringt ausgeprägte, würzige Fruchttöne am Gaumen.

Die Herkunft des Weines kann über eine Analyse der Aroma- und Mineralstoffe des Weines eindeutig zugeordnet werden. Der Mittelburgenland DAC fällt dabei insbesondere durch seinen sehr hohen Resveratrolgehalte auf.

Der erste Jahrgang des Mittelburgenland DAC ist 2005. Für diesen Jahrgang wird von einer Gesamtmenge von ca. 800.000 Bouteillen aus 42 Weinbaubetrieben ausgegangen. Die Rebsorte Blaufränkisch stellt im Mittelburgenland die Leitsorte und mit 1.165 ha knapp mehr als 55% der gesamten Weinanbaufläche der Weinbauregion.

Traisental DAC

Seit Herbst 2006 kann das Weinbaugebiet Traisental die Bezeichnung DAC für die Sorte Grüner Veltliner und Rheinriesling führen. Das Traisental ist mit 770 ha das kleinste Weinbaugebiet in Niederösterreich, das auch erst seit 1995 eigenständig beworben wird.

Kremstal DAC

Durch die DAC-Verordnung „Kremstal“[1] kann ab der Ernte 2007 das Kremstal in Niederösterreich die Bezeichnung DAC führen. Die Bezeichnung dürfen Weine der Rebsorte Grüner Veltliner und Riesling führen. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 12,0 und 12,5 %. Für kräftige Weine mit einem Alkoholgehalt über 13 % ist die Bezeichnung DAC Reserve vorgesehen.

Kamptal DAC

Mit dem Jahrgang 2008 wurde im Kamptal das DAC-System eingeführt.[2] Zugelassen sind die Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling. Für Weine der Kategorie DAC Kamptal darf der Alkoholgehalt zwischen 12% und 12,5% betragen. Für die Stufe DAC Kamptal Reserve muss ein Mindestalkoholgehalt von 13,5% erreicht werden. Zusätzlich müssen Reserve-Weine über eine ausgeprägte Stilistik verfügen, und ein leichter Botrys- und Holzton ist im Unterschied zu den Klassik-Weinen zulässig.

Leithaberg DAC

Ab dem Jahrgang 2009 dürfen Weine aus Eisenstadt und Umgebung, Jois und Winden am See unter der Bezeichnung Leithaberg DAC verkauft werden.[3]. Erstmalig entspricht eine DAC nicht einem der im Weinbaugesetz genannten Weinbaugebiete, sondern umfasst Teile zweier dieser Gebiete, und zwar Neusiedlersee und Neusiedlersee-Hügelland. Als Rebsorten sind für Rotweine Blaufränkisch und für Weißweine Grüner Veltliner, Weißburgunder, Chardonnay und Neuburger zugelassen. Die Leithaberg DAC ist die erste in der sowohl Rot- als auch Weißweine zugelassen wurden.

Eisenberg DAC

Die namengebende Region ist die Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg. In der kleinsten Weinbauregion werden auf 150 Hektar Blaufränkischer angebaut. Die Auszeichnung Eisenberg DAC darf ab dem Jahrgang 2009 geführt werden.[4]

Siehe auch

Quellen

Einzelbelege

  1. Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zur Festsetzung von Bedingungen für regionaltypische Qualitätsweine mit Herkunftsprofilen für das Weinbaugebiet Kremstal (DAC-Verordnung „Kremstal“) StF: BGBl. II Nr. 348/2007
  2. Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zur Festsetzung von Bedingungen für regionaltypische Qualitätsweine mit Herkunftsprofilen für das Weinbaugebiet Kamptal (DAC-Verordnung „Kamptal“) StF: BGBl. II Nr. 438/2008
  3. ÖWM/Susanne Staggl: Zweite DAC-Appellation im Burgenland umfasst Weiß- und Rotwein.Leithaberg DAC beschlossen. August 2009. URL: http://www.weinausoesterreich.at/aktuell/info_leithaberg.html. Abgerufen am 8. August 2009.
  4. Eisenberg DAC ist unter Dach und Fach im Falstaff abgerufen am 17. September 2010

Weblinks


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