Dolly Parton

Dolly Parton
Dolly Parton (2005)

Dolly Rebecca Parton (* 19. Januar 1946 in Sevierville, Sevier County, Tennessee) ist eine US-amerikanische Country-Sängerin, Songschreiberin und Schauspielerin. Parton ist seit mehr als 40 Jahren eine der erfolgreichsten Sängerinnen und Songautorinnen im Bereich Country- und Popmusik, hatte als einzige Sängerin 25 Nummer-eins-, 55 Top-10- und 88 Top-40-Hits in den Country-Charts, verkaufte mehr als 100 Millionen Schallplatten und erhielt acht Grammys.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dolly Parton wurde 1946 als viertes von zwölf Kindern von Robert Lee Parton und Avie Lee Owens geboren und verbrachte ihre Jugend in den Smoky Mountains in Tennessee. In einem ihrer größten Hits, dem 1971 veröffentlichten Coat Of Many Colors, berichtet sie von den ärmlichen, aber dennoch glücklichen Lebensumständen ihrer Kindheit. Im Alter von sieben Jahren lernte sie Gitarre spielen. Drei Jahre später trat sie zum ersten Mal öffentlich auf, mit 13 gab sie ihr Debüt in der Grand Ole Opry.

Am 30. Mai 1966 heiratete Parton in Ringgold, Georgia Carl Dean. Sie ist Patentante von Schauspielerin und Sängerin Miley Cyrus.

Karriere

Nach ihrem Schulabschluss 1964 ging sie nach Nashville, wo sie zunächst als Songschreiberin arbeitete. Entdeckt und gefördert wurde sie von Countrystar Porter Wagoner, der an ihrer ersten Single Dumb Blonde Gefallen gefunden hatte und eine Sängerin für seine Fernsehshow suchte. In den folgenden Jahren produzierten Wagoner und Parton mehrere erfolgreiche Duette. Die Zusammenarbeit dauerte bis 1974. Dann hatte Dolly ihren Mentor an Popularität überflügelt und begann eine sehr erfolgreiche Solokarriere.

Dolly Parton schreibt ihre Lieder meist selbst, sie werden oft gecovert. Die bekannteste Coverversion ihrer Lieder ist I Will Always Love You von Whitney Houston, das zur meistverkauften Single einer Sängerin weltweit wurde, oder auch Jolene, ein populärer Country-Song, der auch in der Independent-Szene beliebt ist. In vielen ihrer Lieder besingt sie typische Themen wie unglückliche Liebe, Armut oder Gottvertrauen, aber sie macht auch mit Texten über Suizid, Inzest, Mord, Fehlgeburten und Geisteskrankheit auf sich aufmerksam. Zu den vielen Interpreten ihrer Songs zählen u.a. Emmylou Harris, The White Stripes, The Sisters of Mercy, Norah Jones und Shelby Lynne.

Dolly Parton hat in den letzten 40 Jahren knapp 80 Alben aufgenommen; die meisten im Country-Stil, allerdings auch zahlreiche Pop-Alben. In den späten 1990ern widmete sie sich mehr und mehr dem Bluegrass. Parton ist Mitglied der Country Music Hall of Fame sowie der Songwriters Hall of Fame, denn sie besitzt das Copyright auf über 3000 selbstverfasste Songs.[2]

In den 1980er Jahren begann sie eine zweite Karriere als Schauspielerin. In mehreren Filmen übernahm sie eine Hauptrolle. Unter anderem trat sie neben Burt Reynolds in The Best Little Whorehouse In Texas auf. Zweimal wurde sie für den Oscar nominiert: 1981 für ihren Filmsong 9 to 5 (ihr erster Nummer 1 Hit in den Pop-Charts), sowie 2006 mit Travelin’ Thru aus Transamerica.

Dolly Parton hält zahlreiche Rekorde. Sie ist laut Billboard die reichste Frau in der Geschichte der Popmusik. Keine andere Sängerin schaffte es mit demselben Song zweimal an die Spitze der Charts (I Will Always Love You 1973 und 1982). Als einzige Sängerin hatte sie innerhalb von vier Jahrzehnten 25 Nummer-1-Hits.

Im November 1979 brachte die Firma Bally einen Flipperautomaten mit dem Thema „Dolly Parton“ heraus, der in enger Zusammenarbeit mit ihr gestaltet worden war.[3]

1986 eröffnete Parton ihren Freizeitpark „Dollywood“, der zu einer der größten Touristenattraktionen in Tennessee wurde. Dolly Parton ist mit ihrem Park, ihrer eigenen Kosmetik- und ihrer Perücken-Reihe einer der größten Arbeitgeber in diesem Staat.

Dolly Parton bildet zusammen mit Linda Ronstadt und Emmylou Harris die Supergroup Trio, die 1987 und 1999 die beiden Alben Trio und Trio II veröffentlichte.

1997 wurde Parton ungefragt Namenspatin von Klonschaf Dolly. In Anspielung auf ihre große Oberweite hatten die Wissenschaftler, die ein Schaf aus Euterzellen geklont hatten, diesen Namen ausgewählt. Dolly Parton nahm es mit Humor.

Im Frühjahr 2008 erschien Partons Album Backwoods Barbie. Im Herbst 2008 fand die Premiere ihres Musicals 9 to 5 in Los Angeles statt.[4]

Sonstiges

„Dolly Parton“ ist ein verbreiteter Spitzname für den russischen Panzer T-72A, bei dem die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Verbundpanzerung verstärkt wird.

Nr. 1-Hits in den Country-Charts

  • 1970: Joshua (vom Album "Joshua")
  • 1974: Jolene (vom Album "Jolene")
  • 1974: I Will Always Love You (vom Album "Jolene")
  • 1974: Please, Don’t Stop Loving Me (vom Album "Porter ’n’ Dolly")
  • 1974: Love Is Like A Butterfly (vom Album "Love is Like a Butterfly")
  • 1975: The Bargain Store (vom Album "The Bargain Store")
  • 1977: Here You Come Again (vom Album "Here You Come Again")
  • 1978: It’s All Wrong, But It’s All Right (vom Album "Here You Come Again")
  • 1978: Heartbreaker (vom Album "Heartbreaker")
  • 1979: I Really Got The Feeling (vom Album "Heartbreaker")
  • 1979: You’re The Only One (vom Album "Great Balls of Fire")
  • 1980: Starting Over Again (vom Album "Dolly Dolly Dolly")
  • 1980: Old Flames Can’t Hold A Candle To You (vom Album "Dolly Dolly Dolly")
  • 1981: 9 to 5 (vom Album "9 to 5 and Odd Jobs")
  • 1981: But You Know I Love You (vom Album "9 to 5 and Odd Jobs")
  • 1982: I Will Always Love You (vom Soundtrack "The Best Little Whorehouse in Texas")
  • 1983: Islands In The Stream (vom K. Rogers Album "Eyes that See in the Dark")
  • 1984: Tennessee Homesick Blues (vom Soundtrack "Rhinestone")
  • 1985: Real Love (vom Album "Real Love")
  • 1986: Think About Love (vom Album "Real Love")
  • 1987: To Know Him Is To Love Him (vom Album "Trio")
  • 1989: Why’d Ya’ Come In Here Lookin’ Like That? (vom Album "White Limozeen")
  • 1989: Yellow Roses (vom Album "White Limozeen")
  • 1991: Rockin’ Years (vom Album "Eagle When She Flies")
  • 2005: When I Get to Where I’m Going (Brad Paisley & Dolly Parton)

Studioalben

Solo

Jahr Albumdetails Höchste Chartposition[5] Auszeichnungen[6][7]
US Country Billboard 200 CAN Country CAN Alben UK Alben
1967 Hello, I’m Dolly
  • Veröffentlicht: Juli 1967
  • Label: Monument
11
1968 Just Because I’m a Woman
  • Veröffentlicht: April 1968
  • Label: RCA Victor
22
1969 In the Good Old Days (When Times Were Bad)
  • Veröffentlicht: Februar 1969
  • Label: RCA Victor
15
My Blue Ridge Mountain Boy
  • Veröffentlicht: August 1969
  • Label: RCA Victor
6 194
1970 The Fairest of Them All
  • Veröffentlicht: Februar 1970
  • Label: RCA Victor
13
Golden Streets of Glory
  • Veröffentlicht: Dezember 1970
  • Label: RCA Victor
22
1971 Joshua
  • Veröffentlicht: April 1971
  • Label: RCA Victor
16 198 24
Coat of Many Colors
  • Veröffentlicht: Oktober 1971
  • Label: RCA Victor
7
1972 Touch Your Woman
  • Veröffentlicht: März 1972
  • Label: RCA Victor
19
My Favorite Songwriter: Porter Wagoner
  • Veröffentlicht: Oktober 1972
  • Label: RCA Victor
33
1973 My Tennessee Mountain Home
  • Veröffentlicht: April 1973
  • Label: RCA Victor
19
Bubbling Over
  • Veröffentlicht: September 1973
  • Label: RCA Victor
14
1974 Jolene
  • Veröffentlicht: Februar 1974
  • Label: RCA Victor
6
Love Is Like a Butterfly
  • Veröffentlicht: September 1974
  • Label: RCA Victor
7
1975 The Bargain Store
  • Veröffentlicht: März 1975
  • Label: RCA Victor
9
Dolly: The Seeker/We Used To
  • Veröffentlicht: September 1975
  • Label: RCA Victor
14
1976 All I Can Do
  • Veröffentlicht: August 1976
  • Label: RCA Victor
3
1977 New Harvest...First Gathering
  • Veröffentlicht: Mai 1977
  • Label: RCA Victor
1 71
Here You Come Again
  • Veröffentlicht: Dezember 1977
  • Label: RCA Victor
1 20 12
  • US: Platin
  • CAN: Gold
1978 Heartbreaker
  • Veröffentlicht: September 1978
  • Label: RCA Victor
1 27 1 20
  • US: Gold
  • CAN: Gold
1979 Great Balls of Fire
  • Veröffentlicht: Mai 1979
  • Label: RCA Victor
4 40 1 28
  • US: Gold
1980 Dolly, Dolly, Dolly
  • Veröffentlicht: März 1980
  • Label: RCA Records|RCA
7 71 1
9 to 5 and Odd Jobs
  • Veröffentlicht: Dezember 1980
  • Label: RCA
1 11 36 15
  • US: Gold
  • CAN: Gold
1981 Heartbreak Express
  • Veröffentlicht: April 1982
  • Label: RCA
5 106
1983 Burlap & Satin
  • Veröffentlicht: Mai 1983
  • Label: RCA
5 127
1984 The Great Pretender
  • Veröffentlicht: Januar 1984
  • Label: RCA
7 73 69
1985 Real Love
  • Veröffentlicht: Februar 1985
  • Label: RCA
9
1987 Rainbow
  • Veröffentlicht: November 1987
  • Label: Columbia Records|Columbia
18 153 83
1989 White Limozeen
  • Veröffentlicht: Mai 1989
  • Label: Columbia
3 18
  • US: Gold
1991 Eagle When She Flies
  • Veröffentlicht: Mai 1991
  • Label: Columbia
1 24
  • US: Platin
  • CAN: Gold
1993 Slow Dancing with the Moon
  • Veröffentlicht: Februar 1993
  • Label: Columbia
4 16 7
  • US: Platin
  • CAN: Gold
1995 Something Special
  • Veröffentlicht: August 1995
  • Label: Columbia
10 54 7
1996 Treasures
  • Veröffentlicht: September 1996
  • Label: Rising Tide Records|Rising Tide
21 122 24 116
1998 Hungry Again
  • Veröffentlicht: August 1998
  • Label: Blue Eye/MCA Nashville Records|MCA Nashville
23 167 41
1999 The Grass Is Blue
  • Veröffentlicht: Oktober 1999
  • Label: Sugar Hill Records|Sugar Hill
24 198
2001 Little Sparrow
  • Veröffentlicht: Januar 2001
  • Label: Sugar Hill
12 97 * * 30
2002 Halos & Horns
  • Veröffentlicht: Juli 2002
  • Label: Sugar Hill
4 58 * * 37
2003 For God and Country
  • Veröffentlicht: November 2003
  • Label: Sugar Hill
23 167 * *
2005 Those Were the Days
  • Veröffentlicht: Oktober 2005
  • Label: Sugar Hill
9 48 * 35
2008 Backwoods Barbie
  • Veröffentlicht: Februar 2008
  • Label: Dolly
2 17 11 35
2011 Better Day
  • Veröffentlicht: Juni 2011
  • Label: Dolly
11 51 * * 9 "—" = keine Chartplatzierung
* = unbekannte Chartplatzierung

Film und Fernsehen

  • 1968–1974: The Porter Wagoner Show (Fernsehshow)
  • 1975–1976: Dolly! (Fernsehshow)
  • 1980: Warum eigentlich … bringen wir den Chef nicht um? (Nine to Five) (Kinofilm)
  • 1982: The Best Little Whorehouse In Texas – Das schönste Freudenhaus in Texas (Kinofilm)
  • 1983: Dolly In London (Konzert)
  • 1984: Rhinestone – Der Senkrechtstarter (Kinofilm)
  • 1984: Once Upon A Christmas (TV)
  • 1985: Kenny & Dolly: Real Love (Konzert)
  • 1986: Smoky Mountain Christmas (Fernsehfilm)
  • 1987–1988: Dolly! (Fernsehshow)
  • 1989: Steel Magnolias – Magnolien aus Stahl (Kinofilm)
  • 1991: Wild Texas Wind (Fernsehfilm)
  • 1992: Straight Talk – Sag’s offen, Shirlee! (Kinofilm)
  • 1993: The Beverly Hillbillies – Die Beverly Hillbillies sind los (Gastauftritt)
  • 1996: Treasures (Konzert)
  • 1996: Unlikely Angel – Ein Engel auf Probe (Fernsehfilm)
  • 1999: Blue Valley Songbird (Fernsehfilm)
  • 2002: Frank McKlusky, C.I.
  • 2005: Reba (Gastauftritt als Dolly Majors)
  • 2005: Miss Undercover 2 (Gastauftritt als Dolly Parton)
  • 2006/2007/2010: Hannah Montana (Gastauftritt in vier Episoden)
  • 2008: American Idol Staffel 7

Weblinks

 Commons: Dolly Parton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. dollymania.net
  2. cbsnews.com
  3. ipdb.org
  4. centertheatregroup.org
  5. LP Discography - Dolly Parton Discography
  6. RIAA Gold and Platinum Search for albums by Dolly Parton
  7. CRIA Certification Database

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