Donaubus

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Blohm+Voss Dock10 Hafen Hamburg 2.jpg

DieDDSGErste Donau Dampfschiffahrt Gesellschaftschaffte Ende der 1950er Jahre drei kleinere Schiffe für Donaurundfahrten an. Heute fahrenMaria“, „KriemhildundJulianeimmer noch, allerdings in den unterschiedlichsten Funktionen. Die Bezeichnung Donaubus wurde auf der österreichischen Donau nur für diese drei Einheiten verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Ausgangssituation

1939 und 1940 konnten die beiden dieselelektrisch betriebenen SchaufelradschiffeStadt WienundStadt Passauvom Stapel gelassen werden. Dann folgte eine lange Neubau-Flaute bei der DDSG-Personenschifffahrt bedingt durch den 2. Weltkrieg, ehe 1957 drei kleinere Rundfahrtschiffe, die die Werft Korneuburg erbaute, in Dienst gestellt wurden. Es handelte sich um sogenannteDonaubusse“, die eine Kapazität von jeweils etwa 110 Personen haben und auf der gesamten österreichischen Donau im Ausflugsdienst eingesetzt wurden. Sie waren im Lokaldienst äußerst beliebt, da sowohl ein geschlossener Salon mit Bordbuffet, als auch ein kleines achtern gelegenes Freideck vorhanden sind. Die SchwesternschiffeJuliane“, „KriemhildundMariascheinen auf der DDSG-Flottenliste mit den Nummern 409, 410 und 411 als die ersten Personenschiff-Neubauten seit der Inbetriebnahme derStadt WienundStadt Passauauf.

Technische Daten

  • Baujahr 1957
  • Bauwerft Schiffswerft Korneuburg
  • Länge 21,5 m
  • Breite 3,75 m
  • Höhe bis Hauptdeck 1,85 m
  • Maschinen 2 MAN 8-Zylinder 4-Takt-Diesel-Motoren
  • Leistung 300 PS = 220 kW
  • Tragkraft ca. 110 Personen

Namensgebung

Nach dem 1. Weltkrieg taufte man die DDSG-Frachtschiffe auf Namen wieOstarrichioderDr. Karl Renner“ (damaliger Bundespräsident). Weiters waren Fluss- und Ortsnamen als Schiffsnamen überaus beliebt und wurden rege verwendet. In der Personenschifffahrt entwickelte sich die Namensgebung etwas interessanter. Politiker, Feldherren oder Komponisten dienten als Namen für dieWeiße Flotte“. Aus der Rolle fielen die 3 Donaubusse! MSKriemhildwurde nach der Sagenfigur aus dem bekannten Nibelungenlied, MSJulianeund MSMarianach den Namen der beiden Töchter eines engagierten niederösterreichischen Landespolitikers benannt.

Einsatzgebiete

Die Schiffe wurden flexibel im Lokaldienst auf den Wien-Rundfahrten, im Wachau-Verkehr und auf der Strecke Passau-Linz eingesetzt. Dem Fahrplan 1962 ist zu entnehmen, dass einer der Donaubusse für den Linienverkehr im oberen Donautal vorgesehen war. Täglich außer Mittwoch legte das Schiff frühmorgens in Passau stromabwärts Richtung Linz ab und fuhr mittags wieder zurück. Interessant ist der Vermerkohne Gepäcksbeförderung“, da anscheinend dafür nicht ausreichend Platz vorhanden war. Ein weiteres Schiff war in der Wachau unterwegs. Zweimal täglich pendelte einer der Donaubusse zwischen Melk und Krems. In der Wachau war der Dienstag alsRuhetagim Fahrplan vermerkt. Um 16 Schilling (umgerechnet etwas mehr als 1 Euro) konnte man 1962 täglich an knapp 3-stündigen Rundfahrten im Wiener Donauraum teilnehmen. Werktags legte das Schiff 2×, an Wochenenden 3× zu den Rundfahrten ab. Im Vergleich: heute fährt die DDSG Blue Danube mit 3 Rundfahrtsschiffen 5 Touren zum jeweiligen Preis von 18 Euro.

Die drei Donaubusse im Portrait

MSMaria

Der wohl unspektakulärste Verbleib unter den Donaubussen ist bei MSMariazu verzeichnen. Zu Beginn war das Schiff im Wachau-Verkehr eingesetzt, ehe sie für Wien-Rundfahrten verwendet wurde. Sie blieb am längsten der drei Schiffe im Besitz der DDSG und war gemeinsam mit MSVindobona für Donaukanalrundfahrten eingesetzt. Am 27. Mai 1987 wurde MSMariaan Ing. Josef Graser verkauft. (MSVindobonafuhr in Folge einige Jahre als einziges Schiff die Donaukanalrundfahrten bis 1989 das Rundfahrtsschiff russischer Bauart MSViennaangeleast wurde.) Im Jahr 1988 wurde die FirmaFreizeithafen Gesellschaft mbH. & Personenschiffahrt Ardagger KGmit den Gesellschaftern Max Damböck, Josef Auinger und Alois Brandstetter gegründet, die das Schiff von Ing. Graser käuflich erwarben. Die MSMariawurde daraufhin im Strudengau rund um das historische Städtchen Grein für 2-stündige Rundfahrten eingesetzt.

Der Donaubus wurde von Damböck, einem gelernten Tischler, neu eingerichtet. Die Schalensitze, wie in einem Autobus in Fahrtrichtung angeordnet, wichen ohne Kapazitätsverluste komfortablen Tischen und Bänken. Nach demBoomder Rundfahrten folgte Ende der 90er Jahre ein wahrer Einsturz der Fahrleistungen. MSMariadümpelte seither im Freizeithafen Ardagger vor sich hin, wurde zwischenzeitlich an dieNostalgie Toursnach Krems für Sonderfahrten verchartert, kehrte jedoch wieder nach Ardagger zurück. DieDonauschiffahrt Ardaggerkonzentrierte sich auf das 1993 erbaute SchiffDonaunixe“, welches den Charter- und Rundfahrtsdienst übernahm und auf das 400-Personen-Tagesausflugsschiff Ostarrichi, welches zwischen 1997 und 2001 den Liniendienst zwischen Linz und Krems versah.

Vor wenigen Jahren wendete sich jedoch das Blatt: Kapitän Kommerzialrat Fritz Leitner aus Enns hat als Alleingesellschafter die Firmenanteile übernommen und das SchiffMariaim Hafen von Ardagger und in der ÖSWAG Werft Linz generalüberholt. DieMariabekam eine gänzlich neue Ausstattung mit hellem freundlichen Interieur und wird seither wieder für Charterfahrten im Strudengau erfolgreich eingesetzt!

MSKriemhild

Wie Sie vielleicht den ausführlichen Bericht des Fernsehens entnommen haben, ist im September der DonaubusKriemhildan die ÖBB verkauft worden. Die Schiffsübergabe erfolgte in Wien, der Transport zu Lasten des Landes Vorarlberg. „Kriemhildwurde beigekoppelt nach Regensburg gebracht, dort aus dem Wasser auf einen Tieflader gehoben und auf der Straße zum Bodensee geführt. Die dabei entstanden Schwierigkeiten sind leicht vorstellbar, wenn man sich die Abmessungen des Donaubusses vergegenwärtigt: […] Ein kleines Missgeschick passierte, als ein KranKriemhildin den Bodensee heben sollte. Das Schiff rutschte aus seinem Gehänge und fiel aus ca. 70 cm Höhe auf den Tieflader zurück. Dass dabei nur minimale Beschädigungen entstanden sind, lässt sich auf eine solide Konstruktion des Schiffskörpers schließen. „Kriemhildwird in der Werft Fußach neu adaptiert und im Frühjahr alsMontafonden Linienverkehr am Bodensee aufnehmen.“ (aus: DonauKurier, Informationen an die Mitarbeiter und Freunde der Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft, Folge 27, Wien: 1975)

Das Schiff wurde nach umfangreichen Überholungsmaßnahmen zu Beginn der Saison 1976 als Ersatz für MSMontafon (1)“ im Originalzustand als MSMontafon (2)“ für die österreichische Bodenseeflotte in Dienst gestellt. In den Wintermonaten 1986 / 87 entschloss der Eigner, die ÖBB, das Schiff grundlegend umzubauen und um 5,5 m zu verlängern. Die klassischen runden Formen des Donaubusses wichen kantigen Ecken. Es entstand ein durchgehender Salon, der Steuerstand wurde erhöht und das Freideck vergrößert. Im Sommer 1987 war das Schiff mit neuem Aussehen wieder am See anzutreffen. MSMontafonist seit 2006 im Besitz der Vorarlberg Lines-Bodenseeschifffahrt, der Nachfolgegesellschaft der ÖBB-Bodenseeschifffahrt, und führt nach wie vor erfolgreich Rund- und Charterfahrten ab Bregenz durch.

MSJuliane

Die Dritte im Bunde ist MSJuliane“. 1957 wurde sie gemeinsam mit MSMariaim Wachau-Verkehr zwischen Marbach bzw. Ybbs und Krems eingesetzt. Im Folgejahr wurde der Wachau-Fahrplan wieder reduziert und MSJulianeaus der Wachau abgezogen. Mitte der 60er Jahre war MSJulianegemeinsam mit MSMariafür Wien-Rundfahrten eingesetzt, während das DampfschiffHebedie Wachau-Kurse bediente. 1976 wurde MSJulianeveräußert und versieht seither keinen Personendienst sondern wird als Werkstätten- und Arbeitsschiff in den Häfen von Linz verwendet. Durch die zahlreichen Arbeitseinsätze ist heute kaum noch Glanz aus der Personenschiff-Ära zu erkennen.


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