- Dorian Gray (Diskothek)
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Das Dorian Gray war eine populäre Diskothek der 1980er und 1990er Jahre im Frankfurter Flughafen. Die Gründer und Betreiber Gerd Schüler und Michael Presinger orientierten sich mit dem am 8. November 1978 eröffneten Club am New Yorker Studio 54 und führten das Konzept der Großraumdiskotheken in Deutschland ein. Die Einrichtung der Diskothek kostete mehr als 2,5 Mio. DM [1] und legte den Grundstein für den „erfolgreichsten Flughafen-Club“[2] Benannt wurde die Diskothek nach dem Buch „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde (siehe auch Dorian-Gray-Syndrom).
Das „Dorian Gray“ befand sich auf Ebene 0 (Tiefebene) der Halle C im Terminal 1 des Flughafens. Damit war das Dorian Gray nicht von der Sperrstunde betroffen, die zu dieser Zeit in Frankfurt bei 4:00 Uhr morgens lag.
Inhaltsverzeichnis
Musik
Bis zu 2500 Gäste tanzten pro Nacht auf drei Floors (Runningman, Studio 54 und Chillout)[3][4] – Ende der 1970er Jahre zu Disco, Funk und Soul, später, ab 1984, vorwiegend zu elektronischer Musik wie EBM, House, New Wave und Techno-Musik, ab 1992 zu Blackmusic im kleinen Club.
Bekannte DJs waren Sven Väth, Torsten Fenslau, Ulli Brenner, Michael Münzing, DJ Dag, Talla 2XLC, Tom Wax, Mark Spoon, Heinz Felber und Björn Mulik.
Ton- und Lichttechnik
Die Diskothek verfügte über ein zur damaligen Zeit spektakuläres Richard-Long-Sound-System-Design.[5] Bedingt durch den Einsatz großer Hornlautsprecher, die mit JBL und Gauss Alnico - Tiefton Schallwandlern bestückt waren, wurden trotz relativ geringer Verstärkerleistungen laute und klare Sounds ermöglicht. Neben den sehr druckvollen Bässen sorgten unter anderem die JBL 075 Hochton-Hornstrahler, die in zwei Viererblocks über der Tanzfläche im großen Club hingen für das damals Disco-typische Klangbild mit hoher Lautstärke und großer Klarheit. Das Plattenspielersystem bestand bis Mitte der 1990er Jahre aus Thorens- und später aus Technics-Geräten. Die Lichtanlage bestand aus roten, grünen und orangefarbenen Leuchtröhren, die auf Spiegelflächen angebracht waren. Um die Tanzfläche des großen Clubs herum waren Warnleuchten von amerikanischen Polizeiautos der 1970er Jahre und Filmstudio-Scheinwerfer installiert. Das Dorian Gray verfügte über Nebelmaschinen und verschiedene Lichteffektgeräte. Bis Mitte der 1990er Jahre war ein starker grüner Laser in Betrieb. Zu den Lightjockeys gehörte unter anderen Alexander Metzger.
Schließung
Am 31. Dezember 2000 wurde die Diskothek in Frankfurt am Main geschlossen, da behördliche Auflagen zur Modernisierung der Brandschutzeinrichtungen aufgrund der veralteten Räumlichkeiten nicht zu erfüllen waren. Die letzte Schallplatte, die im Dorian Gray abgespielt wurde, war „Lovin’ You“ von Minnie Riperton und wurde vom Resident DJ Ufuk im kleinen Club aufgelegt. Noch Jahre nach der Schließung war die abgebildete Tür zum Dorian Gray weiter im Flughafengebäude installiert, obwohl die dahinter befindlichen Einbauten längst abgerissen waren. Im Januar 2008 wurde nach Umbau, Modernisierung und Erfüllung der Brandschutzauflagen in Halle C/Ebene 0 eine Einkaufsmeile eröffnet.
Sonstiges
Anfang 2003 starteten die beiden ehemaligen Betreiber eine Neuauflage des Clubs in Berlin am Potsdamer Platz, der jedoch nicht an die Erfolge des Frankfurter Originals anknüpfen konnte und wieder geschlossen wurde. Die ‚Schwesterdiskothek‘ des Dorian Gray, der Perkins Park in Stuttgart, der von Schüler und Presinger zwei Jahre nach der Eröffnung des Frankfurter Dorian Gray nach demselben Konzept geplant wurde, existiert dagegen noch. In den Jahren 2006-2008 fand jeweils am Jahresende am Frankfurter Flughafen die Airport-Night statt, die die alten Zeiten der Diskothek Dorian Gray wieder aufleben lassen sollte.[6]
Weblinks
- Tranergy.de Internetseite mit Bildern aus dem Dorian Gray
- Tranergy.TV Internetseite mit Videos aus dem Dorian Gray
Referenzen
- ↑ o.V.: „Millionen-Disco im Airport“, DER SPIEGEL 49/1978 vom 4. Dezember 1978, S.228 online
- ↑ Von Wellershoff: „Flug in die Nacht“, DER SPIEGEL 48/1997 vom 24. November 1997, S. 137 online
- ↑ tranergy.de - Dorian Gray Zeitmaschine (Floornamen @ 2:52, 3:09)
- ↑ tranergy.de - Video Mark Spoons Birthday 2000 (Floornamen auf Runningorder neben DJ-Pult)
- ↑ Richard Long (*1933, †9. Dezember 1986)
- ↑ Rund 15.000 Gäste bei der Frankfurter Airport Night; pressrelations.de, 28. November 2008
50.0510948.574166Koordinaten: 50° 3′ 4″ N, 8° 34′ 27″ OKategorien:- Techno-Club
- Diskothek
- Kultur (Frankfurt am Main)
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