Sven Väth

Sven Väth
Sven Väth (2009)
Sven Väth auf der Mayday in Dortmund (2009)
Chartplatzierungen
(vorläufig)
Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung Erklärung der Daten
Singles
Electrica Salsa (Baba Baba) (OFF)
  DE 3 22.12.1986 (22 Wo.)
Step By Step (OFF)
  DE 28 29.06.1987 (11 Wo.)
Fusion
  DE 77 09.02.1998 (4 Wo.)
Mind Games
  DE 73 11.03.2002 (4 Wo.)

[1]

Sven Väth (* 26. Oktober 1964 in Obertshausen, Hessen) ist ein deutscher DJ, Labelbetreiber, Musiker und Clubbesitzer.

Vor allem bei seinen Anhängern aus der deutschen Techno-Szene gilt er als großer Pionier und Wegbereiter. Noch heute ist er einer der gefragtesten DJs und wurde in den Leserumfragen der Zeitschriften Raveline und Groove oft zum besten deutschen DJ gewählt. Er wird daher im Szenejargon salopp auch als „Papa (Väth)“ oder auch „Babba“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Sven Väth fand seine Anfänge im elterlichen Tanzlokal, wo er begeistert dem Discjockey zusah und später selbst auflegte. 1982 wurde der 18-Jährige Sven Väth DJ in der Diskothek Dorian Gray im Frankfurter Flughafen und fiel in der damaligen In-Diskothek mit extravaganten Verkleidungen und spontanen Tanzeinlagen während des Sets auf. Im Jahr 1983 begann er, im Vogue aufzulegen, das seinerzeit wegen der ausufernden Partys ebenfalls als In-Club galt, und wurde dort 1984 Resident DJ. Stilistisch bewegte er sich in dieser Zeit zwischen Disco, Soul und Funk.

1985 gründete er mit Michael Münzing und Luca Anzilotti (SNAP!) das Projekt OFF. Die zweite Single (Electrica Salsa) erreichte in ganz Europa hohe Chartplatzierungen. Nach einer Tournee ging Sven Väth 1987 wieder zurück ins Dorian Gray und löste Resident DJ Ulli Brenner ab. Dort legte er von nun an den damals so genannten Belgischen Underground Techno auf, später als EBM (Electronic Body Music) bekannt, und versuchte sich kurzzeitig selbst als Produzent dieser Musik (OFF: Be My Dream). 1988 beendete Väth seine Arbeit im Dorian Gray und ging für ein paar Monate nach Ibiza. Nach seiner Rückkehr kaufte er zusammen mit Michael Münzing und Matthias Martinsohn das Vogue – ein altes Parkhaus ohne richtige Klimaanlage. Sie bauten es um und eröffneten es als Omen. Das Omen schloss 10 Jahre später.

Im Sommer 1990 erreichte die erste Techno-Welle Deutschland. DJ Sven Väth stieg von Acid auf Techno um und propagierte den neuen Sound in seinem „Wohnzimmer“, dem Omen.

Zusammen mit Matthias Hoffmann und Heinz Roth gründete er 1992 das Label Eye Q Records und kurze Zeit später auch Harthouse und Recycle or Die. Als DJ tourte Väth durch die ganze Welt. 1993–1994 stellte sich mit An Accident in Paradise und L’Esperanza auch kommerzieller Erfolg seiner Musik ein, die ihm allerdings zum Großteil von anderen Produzenten wie Stevie B-Zet oder Ralf Hildenbeutel auf den Leib geschneidert wurde.

1997 gründete Sven Väth nach dem vorangegangenen Konkurs seines Labelkonglomerats Eye Q Records/Harthouse die Partyreihe Cocoon. Zunächst gab es nur drei Veranstaltungen in Frankfurt am Main, in München und in Kopenhagen. Ab 1999 fanden die Partys unter dem Namen Cocoon Clubbing statt, zunächst nur im Frankfurter U60311, später u. a. auch im Stammheim in Kassel, Tribehouse in Neuss, Prag in Stuttgart und schließlich auch im Amnesia auf Ibiza. In den Folgejahren wurde die Partyreihe um ein Label und eine Bookingagentur erweitert, bevor Sven Väth am 18. Juli 2004 mit dem Cocoon Club eine neue, aufwendig gestaltete Partylocation in Frankfurt eröffnete, die beim Interieur, bei der Soundanlage und gastronomisch neue Akzente setzen sollte. Der Club wurde bereits bei den im darauf folgenden Dezember durchgeführten Leserumfragen der Groove und der Raveline zum besten Club gekürt.

Zwischen 1990 und 2003 gehörte Sven Väth zum Resident-Team der HR Clubnight, die als renommierteste Techno-/Trance-Radioshow in Deutschland angesehen wird.

Sein jüngerer Bruder, Mike Väth, ist ebenfalls als DJ tätig.

Diskografie (Auswahl)

  • 1986 – OFF (OFF = Organisation for Fun (dt.: Spaßgesellschaft) zusammen mit Michael Münzing und Luca Anzilotti. Die Single Electrica Salsa erreicht in ganz Europa hohe Chartsplatzierungen. Unter 16 Bit erscheint außerdem die Single Where are you.
  • 1987 – OFF-Album Organisation for Fun und die Singles Step by Step, Bad News, Everybody shake und Harry… aber jetzt.
  • 1988 – Zweites OFF-Album Ask yourself und die Singles Move your Body, Time Operator und Ask yourself.
  • 1989 – Zwei OFF-Singles: Hip Hop Reggae und La casa latina. OFF löst sich auf und Sven Väth gründet zusammen mit Matthias Hoffman (A.C. Boutsen) und Steffen Britzke (Stevie B-Zet) das Projekt Mosaic. Sven Väth legt sich das Pseudonym Sam Vision zu.
  • 1990 – Zusammen mit dem Sänger Zion (alias Germ) veröffentlicht das Mosaic-Trio die Single Dance Now (unter dem Namen Zyon).
  • 1991 – Väth wirkte an der Single Odyssee of Noises: „Circe / It’s the traxx“ mit.
  • 1992 – Sven Väth legt das Pseudonym Sam Vision wieder ab. Eye Q Records wird gegründet (mit den Ablegern Harthouse und Recycle Or Die). Weiter ist er beteiligt an der Single Spectrum, die unter dem Namen Metal Master erscheint. Zusammen mit Ralf Hildenbeutel erscheinen außerdem unter dem Pseudonym Barbarella das Album The Art of Dance und zwei Singleauskopplungen: My Name is Barbarella und The secret Chamber of Dreams.
  • 1992 – Das erste Solo-Album Accident in Paradise erscheint. Single-Auskopplungen Ritual of Life, L’esperanza und An Accident in Paradise (Titeltrack des Albums).
  • 1994 – Zweites Solo-Album: The Harlequin, the Robot and the Ballet Dancer. Single-Auskopplung Harlequin - the Beauty and the Beast. Unter dem Projekt The Essence of Nature wird eine Single veröffentlicht.
  • 1995 – Single-Auskopplung Ballet-Fusion. Remix-Album Touch Themes of Harlequin, Robot, Ballet Dancer. Väth wirkt beim Projekt Astral Pilot mit. Ein Album (Electro Accupuncture) und eine Single (Needle Drama) erscheinen.
  • 1996 – Der kalte Finger (Soundtrack-Album mit Stevie B-Zet. Zweite Astral Pilot-Single: Electro Acupuncture RMX
  • 1997 – Single Fusion / Scorpio’s Movement
  • 1998 – Album Fusion und Singles Face it, Omen A.M., Schubdüse, Sounds control your Mind, Breakthrough, Augenblick, Discophon
  • 1999 – Single Dein Schweiss
  • 1999 – Remix-Album Six in the Mix
  • 2000 – Album Contact
  • 2000 – Retrospective 1990-97
  • 2002 – Album Fire
  • 2003 – Remix-Album FireWorks
  • 2005 – Single Väth & Rother – komm
  • 2006 – Single Väth & Rother – springlove
  • 2008 – Single Väth & Flügel – Trashbindance

Mix Compilations

  • 2000 – The Sound of the First Season
  • 2001 – The Sound of the Second Season
  • 2002 – The Sound of the Third Season
  • 2003 – The Sound of the Fourth Season
  • 2004 – The Sound of the Fifth Season
  • 2005 – The Sound of the Sixth Season
  • 2006 – The Sound of the Seventh Season
  • 2007 – The Sound of the Eighth Season
  • 2008 – The Sound of the Ninth Season
  • 2009 – The Sound of the Tenth Season
  • 2010 – The Sound of the Eleventh Season

Auszeichnungen (Auswahl)

JAHR PUBLIKATION RANG PREIS LAND LINK
2010 Groove 01 Bester DJ Berlin, Germany []
2010 Resident Advisor 12 Top DJs of 2010 London, U.K. Website
2009 Groove 01 Bester DJ Berlin, Germany []
2009 Resident Advisor 07 Top DJs of 2009 London, U.K. Website
2008 Groove 01 Bester DJ Berlin, Germany Website
2008 Resident Advisor 06 Top DJs of 2008 London, U.K. Website
2007 Groove 02 Bester DJ National Berlin, Germany Website
2006 DJ Mag 44 Top 100 of 2006 U.K. Website
2005 DJ Mag 23 Top 100 of 2005 U.K. Website
2004 Groove 01 Bester DJ National Berlin, Germany []
2004 DJ Mag 34 Top 100 of 2004 U.K. Website
2003 Groove 01 Bester DJ National Berlin, Germany []
2003 DJ Mag 41 Top 100 of 2003 U.K. Website
2002 Groove 01 Bester DJ National Berlin, Germany []
2002 DJ Mag 55 Top 100 of 2002 U.K. Website
2002 Groove 03 Bester Produzent Berlin, Germany []
2001 Groove 01 Bester DJ National Berlin, Germany []
2001 DJ Mag 53 Top 100 of 2001 U.K. Website
2000 Groove 01 Bester DJ National Berlin, Germany []
2000 Groove 01 Bestes Album Berlin, Germany []

Weblinks

 Commons: Sven Väth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chartquellen: Deutschland / Deutschland

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