Drei Farben: Rot

Drei Farben: Rot
Filmdaten
Deutscher Titel Drei Farben: Rot
Originaltitel Trois couleurs: Rouge
Produktionsland Frankreich
Polen
Schweiz
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Krzysztof Kieślowski
Drehbuch Krzysztof Kieślowski
Krzysztof Piesiewicz
Produktion Marin Karmitz
Musik Zbigniew Preisner
Bertrand Lenclos
Kamera Piotr Sobociński
Schnitt Jacques Witta
Besetzung
  • Irène Jacob: Valentine Dussaut (Fotomodell)
  • Jean-Louis Trintignant: Joseph Kern (Richter)
  • Frédérique Feder: Karin
  • Jean-Pierre Lorit: Auguste Bruner (Jurastudent)
  • Samuel Le Bihan: Fotograf
  • Marion Stalens: Tierarzt
  • Teco Celio: Barmann
  • Bernard Escalon: Schallplattenhändler
  • Jean Schlegel: Nachbar
  • Elżbieta Jasińska: Frau
  • Paul Vermeulen: Karins Freund (Architekt)
  • Jean-Marie Daunas: Theatermanager
  • Roland Carey: Drogenhändler

Drei Farben: Rot ist ein Film des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieślowski über die drei Farben der französischen Flagge, die symbolisch für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit stehen.

Drei Farben: Rot ist der Abschluss der Trilogie, welche mit Drei Farben: Blau aus dem Jahre 1993 und Drei Farben: Weiß aus dem Jahre 1993 fortgeführt wurde und gleichzeitig der letzte Spielfilm des 1996 verstorbenen Kieślowski.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Valentine, eine Studentin in Genf, die als Fotomodell ihr Geld verdient, steckt gerade in einer Beziehungskrise. Auf dem Heimweg von einem Fototermin fährt sie den Schäferhund eines pensionierten Richters an. Auf der Suche nach dem Besitzer des verletzten Tiers begegnet sie einem alten, zynischen Mann, der sich scheinbar aus der Welt zurückgezogen hat. Seinen Kontakt zur Außenwelt wahrt er sich über das Abhören, Mitschneiden und Manipulieren der Telefonate seiner Nachbarn. Als Valentine das bemerkt, ist sie zunächst entsetzt. Bald aber überwiegt die Faszination, die der selbsternannte Schicksalslenker auf sie ausstrahlt. Es beginnt eine sonderbare Beziehung zwischen den beiden, die die Grenzen zwischen Zufall und Schicksal verschwimmen lässt. Auguste, einer der Nachbarn, ist gerade dabei, sein Richterexamen abzulegen; als ihm zufällig das Buch hinfällt, schlägt es die Seite auf, die er kennen muss, um das Examen zu bestehen. Dasselbe ist auch Valentines Freund, dem pensionierten Richter, in seiner Jugend widerfahren - aus weiteren Parallelen, insbesondere einem Treubruch der Freundin, ergibt sich, dass Auguste, der junge Rechtskandidat, eine Wiederverkörperung des resignierten alten Richters ist. Die Wege Augustes und Valentines kreuzen sich fast täglich, sie begegnen sich, ohne sich je kennenzulernen. Erst auf einer Reise nach England bringt sie das Schicksal zusammen: Ein gewaltiges Unwetter führt auf der Überfahrt zu einer tödlichen Katastrophe - die Fähre sinkt; historische Vorbilder sind die 1993 in der Ostsee gesunkene Jan Heweliusz und die 1987 im Ärmelkanal havarierte Herald of Free Enterprise, von deren Untergang Bildmaterial stammen soll. In diesem Finale begegnet man den Protagonisten der gesamten Trilogie wieder. Unter den sieben Geretteten sind neben Valentine und Auguste (Drei Farben: Rot) Karol und Dominique (Drei Farben: Weiß) sowie Julie und Olivier (Drei Farben: Blau).

Kritiken

Der film-dienst feierte Kieślowskis Film in seiner zeitgenössischen Filmkritik als glänzenden Abschluss seiner Drei-Farben-Trilogie. Drei Farben: Rot werfe „ein formal brillantes, zuweilen in seiner Perfektion etwas glatt wirkendes, aber stets tiefgründiges und vielschichtiges Panorama menschlicher Verständigungs- und Entfremdungsformen, durchdrungen von Skepsis und zugleich geprägt von einem humanen Interesse am Schicksal der Mitmenschen.“[1]

Auszeichnungen

Boston Society of Film Critics Awards

  • 1994 ausgezeichnet mit dem BSFC Award für den besten fremdsprachigen Film

Camerimage (Polen)

  • 1994 nominiert für den Goldenen Frosch,
  • ausgezeichnet mit dem Silbernen Frosch für das Drehbuch

Internationale Filmfestspiele von Cannes 1994

  • 1994 nominiert für die Goldene Palme

Vancouver International Film Festival

  • 1994 ausgezeichnet mit dem Publikumspreis

Chicago Film Critics Association Awards

  • 1995 ausgezeichnet mit dem CFCA Award für den besten fremdsprachigen Film

Academy Awards

  • 1995 nominiert für drei Oscars (Beste Regie, beste Kamera, bestes Drehbuch)

BAFTA Award

  • 1995 nominiert für vier Preise (Beste Hauptdarstellerin, Bester fremdsprachiger Film, Bestes Drehbuch)

Bodil (Dänemark)

  • 1995 ausgezeichnet mit dem Bodil für den besten nichtamerikanischen Film

César

  • 1995 ausgezeichnet mit dem César für die Beste Filmmusik
  • nominiert für Césars für den besten Hauptdarsteller, die beste Hauptdarstellerin, die beste Regie, den besten Film, den besten Ton und das beste Drehbuch

French Syndicate of Cinema Critics

  • 1995 ausgezeichnet für den Kritikerpreis für den besten Film

Golden Globe Award

  • 1995 nominiert für den Golden Globe für den besten ausländischen Film

Independent Spirit Awards (Kalifornien)

  • 1995 ausgezeichnet mit dem Preis für den besten ausländischen Film

Los Angeles Film Critics Association Awards

  • 1995 ausgezeichnet mit dem LAFCA Award für den besten fremdsprachigen Film

National Society of Film Critics Award, USA

  • 1995 ausgezeichnet mit dem NSFC Award für den besten fremdsprachigen Film

New York Film Critics Circle Awards

  • 1995 ausgezeichnet mit dem NYFCC Award für den besten fremdsprachigen Film

Weblinks

Fußnoten

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)

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