- Jean-Louis Trintignant
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Jean-Louis Trintignant (* 11. Dezember 1930 in Piolenc, Vaucluse, Frankreich) ist ein französischer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jean-Louis Trintignant wuchs als Spross einer provenzalischen Industriellenfamilie auf. Seine Schulzeit verbrachte er in Avignon. Sein Onkel, Maurice Trintignant, wurde 1954 Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Bei diesem Rennen war auch Jean-Louis Trintignant, der zunächst Rennfahrer werden wollte, selbst einmal am Start.
Im Alter von zwanzig Jahren ging Jean-Louis nach Paris, um Jura zu studieren, entschloss sich jedoch bald für die Schauspielerei, denn: "Ich war das Opfer meiner fast krankhaften Schüchternheit, um sie zu verlieren, wählte ich diesen Beruf. Ich hoffte, dadurch würde etwas in mir locker werden."
Er begann zunächst eine Theaterkarriere als jugendlicher Held in klassischen und modernen Stücken. 1951 hatte er seine Bühnenpremiere mit der Compagnie Raymond Hermantier in Jean Mogins Chacun selon sa faim, danach als Mortimer in Friedrich Schillers Maria Stuart. Kurz darauf spielte er an der Comédie St. Etienne die Rolle des Macbeth. 1953 war Trintignant mit den Stücken Britannicus und Don Juan auf Tournee durch die französische Provinz und bekam anschließend mit Responsabilité limitée von Robert Hossein seine erste größere Rolle in Paris.
1955 begann er seine Karriere als Filmschauspieler mit dem Kurzfilm Pechiney von Marcel Ichac und TKX antwortet nicht von Christian-Jaque, in Das Gesetz der Straße von Ralph Habib ist er der Gegenspieler von Jean Gabin. Roger Vadims Und immer lockt das Weib von 1956, in dem er den schüchtern-verkrampften Ehemann von Brigitte Bardot spielt, bedeutete schließlich seinen internationalen künstlerischen Durchbruch. Besonders bekannt wurde er auch 1968 durch die Rolle des stummen Rächers Silence in Sergio Corbuccis Italowestern Leichen pflastern seinen Weg. 1969 wurde er für seine Darstellung eines unbequemen Untersuchungsrichters in Constantin Costa-Gavras Polit-Thriller Z als bester Schauspieler auf dem Filmfestival von Cannes 1969 ausgezeichnet. In den 1970er Jahren zählte er zu den meistgefragten Charakterschauspielern Europas. Zu seinen bekanntesten Filmen gehört Das wilde Schaf mit Jean-Pierre Cassel, Romy Schneider und Jane Birkin.
Jean-Louis Trintignant war kurz mit der Schauspielerin Stéphane Audran verheiratet. Er lernte das Scriptgirl Nadine Marquand kennen, die er 1960 heiratete. Sie nahm seinen Namen an und wurde die Regisseurin Nadine Trintignant. Trintignant spielte mehrfach unter ihrer Regie. Er hatte mit ihr drei Kinder. 1970 verlor er eine Tochter durch plötzlichen Krippentod. Im Jahr 2003 wurde seine zweite Tochter, Marie Trintignant, in Vilnius von ihrem alkoholisierten Freund, dem Sänger Bertrand Cantat, im Streit erschlagen.
Filmografie (Auswahl)
- 1956: Und immer lockt das Weib (Et Dieu… créa la femme) – Regie: Roger Vadim
- 1962: Verliebt in scharfe Kurven (Il sorpasso)
- 1965: Angélique, 2. Teil (Merveilleuse Angélique) – Regie: Bernard Borderie
- 1965: Mord im Fahrpreis inbegriffen (Compartiment tueurs) – Regie: Constantin Costa-Gavras
- 1966: Ein Mann und eine Frau (Un homme et une femme) – Regie: Claude Lelouch
- 1966: Brennt Paris? (Paris brûle-t-il?) – Regie: René Clément
- 1967: Zwei Freundinnen (Les biches) – Regie: Claude Chabrol
- 1967: Ich bin, wie ich bin (With Heart in Mouth) - Regie: Tinto Brass
- 1968: Leichen pflastern seinen Weg (Il grande silenzio) – Regie: Sergio Corbucci
- 1969: Z – Regie: Costa-Gavras
- 1969: Meine Nacht bei Maud (Ma nuit chez Maud) – Regie: Éric Rohmer
- 1970: Der Clou von Paris (Le voyou) – Regie: Claude Lelouch
- 1970: Der große Irrtum (Il conformista) – Regie: Bernardo Bertolucci
- 1971: Ohne besonderes Tatmotiv (Sans mobile apparent) - Regie: Philippe Labro
- 1972: Brutale Schatten (Un homme est mort) - Regie: Jacques Deray
- 1973: Das wilde Schaf (Le mouton enragé) – Regie: Michel Deville
- 1973: Le Train – Nur ein Hauch von Glück (Le train) – Regie: Pierre Granier-Deferre
- 1975: Die Entfesselten (L’agression) – Regie: Gérard Pirès
- 1975: Duell in sechs Runden (Flic Story) – Regie: Jacques Deray
- 1976: Computer morden leise (L’ordinateur des pompes funèbres) - Regie: Gérard Pirès
- 1978: Das Geld der anderen (L’argent des autres) – Regie: Christian de Chalonge
- 1980: Die Terrasse (La terrazza) – Regie: Ettore Scola
- 1980: Die Bankiersfrau (La banquière) – Regie: Francis Girod
- 1980: Die Männer, die ich liebte (Je vous aime) – Regie: Claude Berri
- 1981: Malevil
- 1981: Stille Wasser (Eaux profondes) – Regie: Michel Deville
- 1982: Flucht nach Varennes (La nuit de Varennes) – Regie: Ettore Scola
- 1983: Under Fire, auch: Unter Feuer (Under Fire) – Regie: Roger Spottiswoode
- 1983: Auf Liebe und Tod (Vivement dimanche!) – Regie: François Truffaut
- 1984: Le bon Plaisir – Eine politische Liebesaffäre (Le bon plaisir) – Regie: Francis Girod
- 1984: Weggehen und wiederkommen (Partir revenir) – Regie: Claude Lelouch
- 1985: Rendez-Vous – Regie: André Téchiné
- 1985: Die Familienpyramide (L’été prochain) – Regie: Nadine Trintignant
- 1994: Drei Farben: Rot (Trois couleurs: Rouge) – Regie: Krzysztof Kieślowski
- 1995: Fiesta – Regie: Pierre Boutron
- 1995: Die Stadt der verlorenen Kinder (La cité des enfants perdus) – Regie: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro
- 1996: Das Leben: Eine Lüge (Un héros très discret)
- 1998: Wer mich liebt, nimmt den Zug (Ceux qui m’aiment prendront le train) – Regie: Patrice Chéreau
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1980 Malardeau Kremer Racing Porsche 935 K3 Xavier Lapeyre Anne-Charlotte Verney Ausfall Getriebeschaden Weblinks
- Jean-Louis Trintignant in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Auf Prisma-Online.de
Kategorien:- Schauspieler
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