- Dreisitz
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Der Dreisitz, gelegentlich auch Levitenbank genannt, ist in der Regel ein gesonderter Teil des Chorgestühls in Kirchen. Es ist eine Chorbank oder ein Ensemble aus drei Sitzen, die nebeneinander liegen. In der Regel ist der Dreisitz ein hervorgehobener Platz im Chorgestühl, der sich verschiedentlich vom sonstigen Chorgestühl abhebt, zum Beispiel durch wertvollere künstlerische Ausstattung, direktem Blick zum Hauptaltar oder durch erhöhte Position. Im frühen Mittelalter befand er sich an der Südwand des Chores.
Inhaltsverzeichnis
Funktion
Der Platz auf dem Dreisitz ist den höheren und höchsten Klerikern während katholischer Gottesdienste und Stundengebete vorbehalten. Ab dem Mittelalter nahm während des Gloria-Teils und während des Credo im Messgottesdienst der zelebrierende Priester oder Bischof sowie der Diakon und der Subdiakon darin Platz.
In evangelischen Kirchen darf der Platz auch durch andere Würdenträger und wichtige Personen in Gottesdiensten besetzt sein.
Kunstgeschichte
Bedeutendes Beispiel:
- Dreisitz von Jörg Syrlin (dem Älteren) im Ulmer Münster
Siehe auch
Literatur
- Wilfried Koch: Baustilkunde: das Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. wissenmedia Verlag, Ausgabe 27, 2006, ISBN 978-3577100892, S. 441 (online).
Der Dreisitz im Ulmer Münster mit seiner Funktion für das Raumganze wird in folgenden beiden Bänden beschrieben:
- Wolfgang Lipp: Begleiter durch das Ulmer Münster, Langenau 1999, ISBN 3-88360-011-3.
- Franz Härle: Das Chorgestühl im Ulmer Münster, Langenau 2000, ISBN 3-88360-115-2.
Kategorien:- Kirche (Architektur)
- Sakralgegenstand (Christentum)
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