Drususbrücke

Drususbrücke
Drususbrücke über die Nahe in Bingen

Die Drususbrücke führt bei Bingen am Rhein über die Nahe. Im 11. Jahrhundert erbaut, handelt es sich um die älteste Steinbrücke des Mittelalters in Deutschland. Sie ruhte auf sieben Brückenpfeilern; die Gesamtlänge beträgt 126 Meter, die einzelnen Feldlängen variieren von ca. 12,50 Meter (Außenfelder) bis knapp 15,00 Meter (Mittelfeld). Östlich des erstens Pfeilers am rechten Flussufer befindet sich (unterirdisch) eine kleine romanische Brückenkapelle.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Die Drususbrücke befindet sich am Unterlauf der Nahe, kurz vor deren Mündung in den Rhein. Sie ist eine wichtige Verbindung zwischen der Stadt Bingen und dem auf dem linken Naheufer gelegenen Stadtteil Bingerbrück bzw. der Gemeinde Münster-Sarmsheim. Sie ist Teil der Fernverbindung vom Hunsrück Richtung Mainz (Ausoniusstraße).

Architektur

Schnittbild der Brückenkapelle

Es handelt sich um eine Steinbrücke mit sieben Pfeilern. Die jetzige Grundkonstruktion stammt aus dem 11. Jahrhundert. Sie ist damit die älteste Steinbrücke des Mittelalters in Deutschland. Bemerkenswert ist, dass in einem Hohlraum östlich des ersten Brückenpfeilers am rechten Naheufer eine kleine romanische Brückenkapelle eingelassen ist. Über dem Schieferfels befinden sich drei Hohlräume vor dem ersten Pfeiler. Heute führt die Stefan-George-Straße und die Saarlandstraße darüber. Der direkt am Pfeiler gelegene Hohlraum wurde mit Kreuzgratgewölbe, Fenster und nach Osten gelegener Apsis ausgebaut. Da die Brücke beim Wiederaufbau 1951/1952 verbreitert wurde, musste das Fenster des Kapellenraums vermauert werden.

Am Tag des offenen Denkmals ist die Kapelle für Besucher zugänglich.

Geschichte

Der Name der Brücke leitet sich ab von dem römischen Feldherrn Drusus. Allerdings gibt es bei der heutigen Brücke keinen Zusammenhang mit der römischen. Diese hatte ihren Standort etwas flussabwärts etwa in Höhe der Basilika. An Resten von Brückenpfählen ließ sich das Baujahr auf 77 fixieren. Wohl Mitte des 11. Jahrhundert entstand eine neue Steinbrücke. Diese wurde im Jahre 1689 während des französisch-pfälzischen Erbfolgekriegs von den Franzosen zerstört und 1772 wieder aufgebaut. Im Zuge des Eisenbahnbaus wurde der 7. Pfeiler auf der linken Seite entfernt. Die letzte Zerstörung geschah im März 1945 durch deutsche Truppen auf ihrem Rückzug vor den Alliierten. Beim Wiederaufbau 1951/1952 erfolgte eine Verbreiterung um 3 Meter. Von Mai 2005 bis März 2006 wurde die Brücke für ca. 850.000 Euro mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz saniert und ist Teil der Route der Industriekultur Rhein-Main.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Drususbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Tacitus Hist. IV. Cap. 70 – Quellen und Volltexte
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