- Dsungarei
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Die heutige Dsungarei (früher Ost-Dsungarei), auch als Dsungarisches Becken bekannt, ist eine zentralasiatische Beckenlandschaft in der heutigen Volksrepublik China. Sie umfasst die nördliche Hälfte Xinjiangs (Sinkiang) im nordwestlichen China und hat den Ort Ürümqi (Urumtschi/Wulumuqi) zur Hauptstadt.
Inhaltsverzeichnis
Namensbedeutung
Der Name "Dsungarei" leitet sich vom mongolischen Volksstamm der Dsungaren ab, der im 17. Jahrhundert diese Region beherrschte.
Geografische Lage
Die Senke Dsungarei (chinesisch: Junggar Pendi 准噶尔 盆地[1]) liegt zwischen den Gebirgen des Tianshan im Südwesten, des Bogda Shan im Süden und des Dsungarischen Alataus im Westen. Im Norden und Osten schließen sich der Russische und Mongolische Altai an. Im Westen verläuft auf dem Kamm des Alatau die Grenze zu Kasachstan und damit Zentralasien, mit dem die Dsungarei durch die Dsungarische Pforte verbunden ist. Im Osten geht die Dsungarei in die Wüste Gobi über. Das Relief ist wenig ausgeprägt, es überwiegen Kieswüsten und Salztonebenen. Manche Definitionen werten die Dsungarei als Nordwestausläufer der Gobi, obwohl die Dsungarei ein eigenes geologisches Becken bildet.
Inmitten der Dsungarei liegt die Wüste Gurbantünggüt, mit knapp 50.000 km² eine der größten Sandwüsten der Welt. Die Gebiete am Fuß der sie umgebenden Gebirge werden von zahlreichen kleineren Flüssen und Trockentälern durchzogen sind, die dann in der Wüste versickern. Außerdem ist die Gurbantunggüt das meerfernste Gebiet der Welt. Die nächste Küste ist etwa 2500 km entfernt.
In den von Flüssen durchflossenen Randgebieten lebt der größte Teil der Bevölkerung der Region, die hier Bewässerungslandwirtschaft betreibt. Der einzige größere Fluss in der Dsungarei ist der Irtysch, der aus dem Mongolischen Altai kommend den Nordteil der Landschaft in Ost-West-Richtung durchfließt.
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet der Dsungarei bedeutend größer als heute.
Die alte West-Dsungarei lag jenseits des Dsungarischen Alataus und umfasste die Gebiete östlich des Balchaschsees. Sie lag also im kasachischen Volksgebiet, dem so genannten Siebenstromland. Die frühere Ost-Dsungarei entspricht der heutigen Region.
Als Grenzen der alten Dsungarei galten damals der Mongolische Altai im Norden, der Balchaschsee im Westen (bis an den Ili) und im Süden der Tianshan.
Im Laufe der Geschichte hat diese Region viele Herrscher und Völker gesehen. Als Beispiele seien hier die Hunnen, Awaren, Rouran, Göktürken, Karluken, Uiguren, Tanguten und Mongolen genannt.
Als Durchgangsland in Richtung Westen war die Dsungarei für alle damaligen Staaten von großer Bedeutung: Chinesen, Araber und Türken stritten sich um sie.
Im 13. Jahrhundert lebten auf dem Gebiet der Dsungarei die Volksstämme der Naimanen, der Tanguten und vor allem der Uiguren. Das Gebiet wurde bis 1209 von den Truppen Dschingis Khans unterworfen und gehörte damit zu seinen frühen Eroberungen.
1226 kam dieses Gebiet offiziell an das damalige Tschagatai-Khanat. Doch herrschten in diesem Gebiet lange Zeit die Nachfahren des Mongolenkhans Ugedai. Im 15. Jahrhundert wurde das Gebiet der Dsungarei in einen West- und einen Ostteil geschieden. Der Westen kam an das Timur-Reich, während der Ostteil selbstständig blieb.
Im 17. Jahrhundert kamen dann die mongolischen Oiraten- und Kalmückenstämme in der Dsungarei an die Macht, und beide Landesteile waren wieder vereinigt.
1759 eroberte China die Dsungarei nach erbarmungslosen Kriegen und siedelte schließlich Chinesen aus Innerchina in der Region an.
1854/81 begannen die Russisch-Chinesischen Grenzkriege. Infolge dessen wurde 1881 die heutige kasachisch-chinesische Grenze festgelegt. Dennoch blieb die Dsungarei bis 1949 russisches Einflussgebiet.
1949 marschierten die chinesischen Kommunisten in der Dsungarei ein. 1951 wurde sie mit der benachbarten Provinz Ost-Turkestan zur heutigen Autonomen Region Xinjiang-Uyghur vereinigt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ World Pocket Atlas,2001 ISBN 7-80104-515-7,S. 32
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