- Döhle
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Döhle ist ein Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Egestorf. Döhle liegt etwa 2 km südlich des Hauptorts Egestorf an der A 7. Die Bahnstrecke des Heideexpresses von Bispingen nach Winsen (Luhe) führt durch Döhle. Busverbindungen bestehen nach Egestorf, Winsen (Luhe), Hanstedt und Salzhausen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der in der Lüneburger Heide gelegene Erholungsort bietet in seiner Umgebung, trotz der Nähe zur Autobahn, landschaftliche Reize. So reicht das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide bis an den Ortsrand. Die höchste Erhebung der Lüneburger Heide, der Wilseder Berg (169 m), liegt nur wenig westlich von Döhle. Dort findet sich auch ein neolithisches Großsteingrab, das in der örtlichen Überlieferung den Namen Hannibals Grab trägt. Döhle liegt am Flüsschen Schmale Aue, das nach etwa 15 km in die Seeve mündet. Im Übrigen ist für die Gegend nördlich von Döhle Wald, für den Süden dagegen offene Heide charakteristisch. Ein Naturinformationshaus gibt Einblicke in die ökologischen Zusammenhänge der Gegend.
Geschichte
Um 400 v. Chr. kamen die Langobarden nach Niedersachsen und siedelten sich auch in der Gegend um Döhle an. Aus einer Urkunde von 1135 lässt sich die Existenz von Döhle folgern. 1231 wurde Döhle ausdrücklich in einer Urkunde des Bischofs von Verden genannt. Döhle gehörte zu damaliger Zeit auch zum Bardengau und erhielt in dieser Zeit den Namen „Dolethe“, was „Dorf am Durchlass“ bedeutet, weil es nach Westen hin eine Möglichkeit gab, das Auetal und die angrenzenden Moore zu durchqueren. Innerhalb des Bardengaus gehörte Döhle zum Goh Soltinghusen (= Salzhausen) und etwa seit 1679 zur Vogtei Garlstorf.
Döhle liegt an zwei alten Straßen, die heute nicht mehr existieren. Von Ost nach West führte eine bedeutende Heer- und Handelsstraße von Groningen/Holland über Bremen, Lüneburg nach Danzig. Von Nord nach Süd verlief schon im Mittelalter eine andere Straße, auf der zeitweise Waren der Fugger aus Augsburg über Hoopte-Zollenspieker nach Hamburg transportiert wurden. Auch die Poststraße von Celle nach Harburg führte 1678–1790 über Döhle.
1910 erhielt Döhle einen Bahnhof an der normalspurigen Eisenbahnstrecke Winsen (Luhe)–Salzhausen–Hützel, die zum Netz der Osthannoverschen Eisenbahn (OHE) gehört. Das Bahnhofsgebäude wird heute als Teil eines Ausbildungsstalls und für den Museumsbahnverkehr genutzt. 1922 erhielt Döhle Elektrizität. 1958 wurde die Autobahn A 7 von Hamburg in Richtung Hannover fertiggestellt, wobei der damalige Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm dafür sorgte, dass Döhle über eine Anschlussstelle gut erreichbar ist. Ebenfalls 1958 wurde Döhle an das Telefonnetz angeschlossen. 1950 standen 25 Wohnhäuser in Döhle. 1960 waren es 36 und heute bald 130 mit rund 350 Einwohnern.
Durch die Gemeindereform 1972 wurden der bis dahin selbstständige Ort Döhle nach Egestorf eingemeindet. Seit 2009 befindet sich in der Gemarkung Döhle das Gewerbegebiet Thaneberg mit rund 10 ha Fläche, auf dem ein Autohof direkt an der Autobahn A 7 geplant ist.
Sehenswürdigkeiten
Der Ort selbst wird von Fachwerk- und Bauernhäusern geprägt. Döhle ist auch bekannt für seine Zucht von Sportpferden, hier ist der Mannschaftsolympiasieger im Vielseitigkeitsreiten Andreas Dibowski aktiv. Im Karl-Buchholz-Hain dient ein Findling mit entsprechender Inschrift als Ehrenmal für Kriegsgefallene aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Ortsteil verfügt nicht über eine Kirche oder eine Schule, sodass Kirchgänger und Schüler ins nahe liegende Egestorf pendeln.
Wachsender Beliebtheit erfreut sich das Haus der Natur im Ortskern von Döhle. Hier betreibt der Dipl. Kfm. Jörg Beck die einzige Ameisen-Erlebnis-Ausstellung Deutschlands.
Das Klärwerk in Döhle war früher für die Trinkwasserversorgung der Haushalte in den umliegenden Ortschaften zuständig und versorgte rund 3.000 Einwohner. Seit einer Kooperationsvereinbarung vom 19. Februar 2004 ist die Samtgemeinde Salzhausen für die Abwasserbeseitigung zuständig.
Döhle liegt in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Direkt vom großen Parkplatz mitten in Döhle gehen Wander-, Rad- und Reitwege in das Naturschutzgebiet. So kann man „autofrei“ die kilometerweiten offenen Heidelandschaften sowie die schönen Wälder und Wiesen genießen. Vom Parkplatz aus werden Rundfahrten mit der Kutsche in das Naturschutzgebiet angeboten. Rund 5 km sind es zu Fuß von Döhle aus zum Wilseder Berg, die Döhler Heide beginnt gleich nach der Schmale Aue, die sich von Döhle aus in Richtung Norden durch Heideflächen, Wälder und Wiesen schlängelt.
Von Heidetouristen und Ausflüglern wird Döhle wegen seiner Lage zum Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und zur Autobahn A 7 gerne besucht. In Döhle werden 2 Gasthäuser betrieben.
Weblinks
Commons: Döhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Döhler Ortsgeschichte vom Heimatverein Egestorf
- Naturinformationshaus Döhle
- Deutsches Ameisen-Erlebnis-Zentrum
53.16222222222210.036944444444Koordinaten: 53° 10′ N, 10° 2′ OKategorien:- Ort im Landkreis Harburg
- Egestorf
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Harburg)
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