Döpe

Döpe

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Döpe
Blick vom Nordufer der Döpe gegen das Ostufer
Blick vom Nordufer der Döpe gegen das Ostufer
Geographische Lage Landkreis Nordwestmecklenburg
Zuflüsse Wittenbach
Abfluss zum Schweriner See
Orte in der Nähe Hohen Viecheln, Flessenow
Daten
Koordinaten 53° 46′ 38″ N, 11° 31′ 51″ O53.77722222222211.53083333333338.0Koordinaten: 53° 46′ 38″ N, 11° 31′ 51″ O
Höhe über Meeresspiegel 38 m ü. NHN
Fläche 77 ha[1]
Länge 1,918 km[1]
Breite 578 m[1]
Volumen 2.290.000 m³[1]
Maximale Tiefe 10,2 m[1]
Mittlere Tiefe 3,0 m[1]
pH-Wert 7,8
Einzugsgebiet 12,9 km²[1]
Besonderheiten

Bestandteil des Naturschutzgebietes Döpe

Lageplan Döpe.PNG
Schild nsg doepe.jpg

Döpe bezeichnet einen See und ein Naturschutzgebiet an der Nordseite des Schweriner Außensees in Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Döpe See

Der See Döpe liegt zwischen Hohen Viecheln und Flessenow an der Nordostseite des Schweriner Außensees auf dem Gemeindegebiet Ventschow. Der See hat eine Fläche von etwa 77 Hektar und eine Tiefe von 2 bis 10 Metern. Er ist etwa 1,9 Kilometer lang und 0,57 Kilometer breit. Den Zufluss erhält die Döpe über den Wittenbach, der aus dem Wittensee und dem Ventschower See gespeist wird. Auf der Döpe liegt die Insel Schwanenberg.

Wegen des Naturreichtums und der Lage des Sees im Naturschutzgebiet Döpe ist das Baden und Befahren verboten. Das Angeln ist nur unter besonderen Auflagen erlaubt.

Entstehung des Sees

Die Döpe füllte eine flache Senke aus, welche durch das Tauen übersandeter Toteisreste in der 3 km breiten Sanderschüttung der pommerschen Haupteisrandlage entstand. Es handelt sich um einen meso-eutrophen Flachsee, der als Klarwassersee ausgebildet ist. Der Wasserspiegel liegt etwa 50 cm über dem des Schweriner Außensees. Der Hauptzufluss ist der Wietenbach an der Ostseite. Das Schutzgebiet entwässert zum Schweriner Außensee.

Naturschutzgebiet Döpe

Das Naturschutzgebiet Döpe umfasst den See Döpe, die Landbrücke zwischen Döpe und dem Schweriner Außensee und einen Teil der Bucht des Schweriner Sees bei Hohen Viecheln. Es hat eine Größe von 215 ha und besteht seit 1941 mit einer Erweiterung im Jahr 1972. Die Gebietsbetreuung übernimmt der Naturschutzbund Mecklenburg-Vorpommern[2].

Schutzzweck

Der Schutzzweck des Naturschutzgebietes besteht in Erhalt und Entwicklung eines Durchströmungssees mit angrenzenden Schwingröhrichten, Feuchtwiesen und Erlenbruchwäldern. Der aktuelle Zustand des Gebietes ist unbefriedigend. Der noch vor zwanzig Jahren mesotrophe See befindet sich heute im eutrophen Zustand. Ursache sind die stark angestiegenden Bestände an rastenden Gänsen und Enten, sowie Nährstoffeinträge aus den angrenzend landwirtschaftlich genutzten Flächen. Durch Pflegemaßnahmen geförderte Reste von Feuchtwiesen und Magerrasen haben sich hingegen positiv entwickelt.

Nutzungsgeschichte

Am Nordufer des Döpe-Sees wurden bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert Torfstiche im Durchströmungsmoor angelegt, die jedoch inzwischen verlandet sind. Im 20. Jahrhundert. erfolgte eine Beweidung der Grünlandflächen und kleinflächig eine ackerbauliche Nutzung der Landzunge zwischen Schweriner See und Döpe. Die Feuchtwiesen sind nach 1990 nur noch sporadisch durch Mahd genutzt worden. Seit 2001 übernimmt der Landschafts- und Kulturpflegeverein "Schweriner Außensee- und Umgebung e.V." die Pflegenutzung einiger Grünlandflächen mittels Schafbeweidung.

Vegetation

Den See umgeben, v.a. am West- und Nordufer, breite Verlandungsgürteln, welche im Wesentlichen aus Laichkrautbeständen, Schwimmblattvegetation und Röhrichten bestehen. Von floristischen Interesse sind im Gebiet Erlenbruchbestände, Wiesen auf kalkreichem Niedermoor sowie Wald- und Gebüschbestände. Bestandserfassung der vergangenen Jahrzehnte erbrachten 405 Arten Blüten- und Farnpflanzen und 236 Großpilzarten. Die ursprünglichen Unterwasservegetation eines kalkreichen Durchströmungssees ist nahezu verschwunden. Ausgebreitet haben sich stattdessen das Kamm-Laichkraut und das Krause Laichkraut. Die westlich an den See angrenzenden Schwingröhrichte umfassen Schneidriede, die in Bestände von Grau- und Schwarzerle sowie Lorbeerweiden übergehen. Die sich anschließenden Groß- und Kleinseggenriede sind artenreich unt enthalten neben 22 Seggenarten auch die Stumpfblütige Binse, Breitblättriges Wollgras, Sumpfplatterbse und Teufelsabbiss. Der Verlandungssaum im Nordosten wird von Erlenbruchwäldern und Erlen-Eschen-Moorbirkenwäldern gebildet. Das steil zum Wasser abfallende Kliff an der Ostseite der Döpe trägt auf Sandstandorten moosreiche Steilhangwälder, die von Rotbuche beherrscht werden. Bedeutsam ist weiterhin das Vorkommen von Wildobstgehölzen entlang der Landzunge am Standort des alten slawischen Burgwalls. Auf Feuchtwiesen im Nordwesten des Gebiets wachsen Orchideen wie Steif- und Breitblättriges Knabenkraut sowie Zweiblatt. Auf den angrenzenden Sanderausläufern finden sich Silbergrasfluren.

Tierwelt

Aus zoologischer Sicht ist die Döpe ein bedeutendes Brut-, Nahrungs- und Rastbiotop für Wasser- und Wiesenvögel. Dazu zählen Kormoran, Kolbenente, Reiherente, Rohrweihe und Beutelmeise. In den Herbst- und Wintermonaten wurden stellenweise bis zu 6.000 Reiherenten gezählt. In den letzten Jahren wurden bis zu 55 Brutvogelarten ermittelt, darunter Rohrdommel, Rohrschwirl und Drosselrohrsänger. Amphibien und Reptilien sind mit 13 Arten vertreten, wozu auch die stark gefährdete Rotbauchunke zählt. Das NSG gehört zu den ständigen Aufenthaltsorten des Fischotters.

Das Betreten des Naturschutzgebietes ist nicht gestattet, da es sich um ein Totalreservat handelt. Dies wäre auch in den moorigen Gebieten lebensgefährlich. Die einzige Möglichkeit, das Gebiet zu durchqueren, bildet ein öffentlicher Fuß- und Radwanderweg, der von Hohen Viecheln nach Flessenow führt.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Döpe 19. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 486f.

Weblinks

 Commons: Döpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands: Teil 2 Mecklenburg-Vorpommern (PDF; 3,5 MB)
  2. Webseite des NABU-MV (Landschaftspflegehof Gutow)

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