- Landkreis Nordwestmecklenburg
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Wappen Deutschlandkarte 53.8211.25Koordinaten: 53° 49′ N, 11° 15′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Region: Mecklenburg Verwaltungssitz: Hansestadt Wismar Fläche: 2.117 km² Einwohner: 160.423 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: NWM, HWI Kreisschlüssel: 13 0 74 NUTS: DE80E Kreisgliederung: 90 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Börzower Weg 3
23936 GrevesmühlenWebpräsenz: Landrätin: Birgit Hesse (SPD) Lage des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern Der Landkreis Nordwestmecklenburg ist ein Landkreis im Nordwesten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste. Zum Kreisgebiet gehört neben dem Festland die Ostseeinsel Poel. Nachbarkreise sind im Osten der Landkreis Rostock, im Süden der Landkreis Ludwigslust-Parchim und im Westen der schleswig-holsteinische Kreis Herzogtum Lauenburg sowie die kreisfreie Stadt Lübeck.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nordwestmecklenburg gehört zum Landesteil Westmecklenburg und hat am Klützer Winkel sowie östlich von Wismar bei der Insel Poel Anteil an der Ostseeküste der Mecklenburger Bucht. Der im Gemeindegebiet Passee liegende 118 Meter hohe Lünenberg ist die höchste Erhebung des Landkreises. Größere Seen befinden sich mit dem Neuklostersee, Großen Wariner See und dem Groß Labenzer See im Bereich der Sternberger Seenlandschaft im Osten des Landkreises, zudem gehört der Schweriner Außensee zum Kreisterritorium. Im Westen grenzt der Landkreis an den Schaalsee. Größere Flüsse gibt es im Landkreis nicht. Erwähnenswerte Fließgewässer sind die Wakenitz als Grenzfluss zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, der Brüeler Bach, die Stepenitz und der Wallensteingraben sowie mehr unter historischen Aspekten die Harkenbäk.
Geschichte
Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Gadebusch (GDB), Grevesmühlen (GVM) und Wismar (WIS) sowie Teilen der Kreise Sternberg (STB) und Schwerin-Land (SN).
Im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 kam zum Landkreis Nordwestmecklenburg die bis dahin kreisfreie Hansestadt Wismar hinzu. Sie ist seitdem auch Kreissitz des Landkreises und löste Grevesmühlen ab. Dort verbleiben jedoch vorerst große Teile der Verwaltung im bisherigen Sitz, der historischen Malzfabrik.
Religion
Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es evangelisch-lutherische Kirchgemeinden, diese gehören zum Kirchenkreis Wismar der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Die katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Schwerin des Erzbistums Hamburg. Im Landkreis gibt es vier Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, sie gehören zum Bezirk Schwerin in der Gebietskirche Mecklenburg-Vorpommern, die dem Apostelbezirk Norddeutschland untersteht.
Wirtschaft
Von Bedeutung sind die Ansiedlung von Firmen im östlichen Einzugsgebiet von Lübeck (in Selmsdorf, Lüdersdorf, Dassow, Herrnburg und Schönberg ) sowie der Tourismus an der Ostsee (Boltenhagen, Poel).
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 20 und 14, die Bundesstraßen 104, 105, 106, 192 und 208 sowie die Bahnstrecken Lübeck–Bad Kleinen, Bad Kleinen–Rostock, Wismar–Bad Kleinen–Schwerin–Ludwigslust/Hamburg, Wismar–Rostock und Schwerin–Rehna.
Politik
Kreistag
Kreistagswahl 2009
Der Kreistag des Landkreises Nordwestmecklenburg mit dem damaligen Gebietsstand bestand aus 53 Abgeordneten. Nach der Wahl vom 13. Juni 2009 setzte er sich wie folgt zusammen:
Partei Sitze CDU 17 SPD 13 Die Linke 11 FDP 5 Bauernverband und ländlicher Raum NWM (BV) 3 Bündnis 90/Die Grünen 2 NPD 2 Der Landkreis (Wahlkreisnummer 58) bestand aus 142 Wahlbezirken mit 99.443 Wahlberechtigten. Zur Wahl gingen 50.727 Wähler, die 4.905 ungültige und 144.223 gültige Stimmen abgaben. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 51,0 %.[2]
Kreistagswahl 2011
Kreistagswahl 2011Vorläufiges Ergebnis (%) [3]%40302010036,424,218,37,24,33,95,7Gewinne und VerlusteAufgrund der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 wurde eine Neuwahl des Kreistags erforderlich. Der Kreistag des neuen Landkreises Nordwestmecklenburg besteht aus 61 Abgeordneten. Gemäß dem vorläufigen Ergebnis der Wahl vom 4. September 2011 setzt sich der Kreistag wie folgt zusammen:
Partei Sitze SPD 22 CDU 15 Die Linke 11 Bündnis 90/Die Grünen 4 NPD 3 FDP 3 LUL 2 Freie Wähler 1 Die Wahlbeteiligung betrug 52,0 %.[3]
Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)
Landräte
- Erhard Bräunig (SPD), 2001-2008
- Birgit Hesse (SPD), seit 2008
Wappen
- siehe auch Wappen des Landkreises Nordwestmecklenburg
Das Wappen wurde am 1. Juli 1996 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 116 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Gold am Spalt ein halber herschauender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, dessen Randung bogenförmig ausgeschnitten ist; hinten in Blau ein stehender goldener Bischofsstab.“
Das Wappen wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet.
Zu den einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden im Landkreis siehe: Liste der Wappen im Landkreis Nordwestmecklenburg.
Flagge
Die Flagge des Landkreises ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Blau und Gelb gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des blauen und des gelben Streifens übergreifend, das Landkreiswappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[5])
1. Grevesmühlen, Stadt (10.654)
2. Insel Poel (2660)
3. Wismar, Hansestadt (44.397)** Amt Grevesmühlen-Land ohne eigene Verwaltung – Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Grevesmühlen mit gleichzeitiger Übertragung der Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises des Amtes auf die Stadt
Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten
- Sitz der Amtsverwaltung
Gebietsänderungen
In den Jahren zwischen 1994 und 2005 fanden im Gebiet des Landkreises Nordwestmecklenburg wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.
Aus den ursprünglich 14 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 8 Ämter. Die Städte Gadebusch und Schönberg verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 112 auf 94. Durch weitere Eingemeindungen und Zusammenschlüsse im Verlauf des Jahres 2009 verringerte sich die Zahl der Gemeinden auf 91.
Ämterauflösungen, Ämterfusionen, Amtswechsel von Gemeinden
- Fusion der Stadt Gadebusch mit dem Amt Gadebusch-Land zum neuen Amt Gadebusch (1. Januar 2004)
- Fusion der Stadt Schönberg mit dem Amt Schönberger Land (1. Januar 2004)
- Ausgliederung der Gemeinde Kalkhorst aus dem Amt Ostseestrand – Eingliederung in das Amt Klützer Winkel (1. Januar 2004)
- Fusion der Ämter Neukloster und Warin zum neuen Amt Neukloster-Warin (1. Juli 2004)
- Fusion der Ämter Dorf Mecklenburg und Bad Kleinen zum neuen Amt Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen (1. Juli 2004)
- Auflösung des Amtes Gägelow – Eingliederung der Gemeinde Zierow zum Amt Klützer Winkel sowie der Gemeinden Barnekow und Gägelow zum Amt Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen (1. Januar 2005)
- Fusion der Ämter Lübstorf/Alt Meteln und Lützow zum neuen Amt Lützow-Lübstorf (1. Januar 2005)
- Auflösung des Amtes Ostseestrand – Eingliederung der Stadt Dassow und der Gemeinde Selmsdorf zum Amt Schönberger Land (1. Januar 2005)
- Wechsel der Gemeinde Gägelow in das Amt Grevesmühlen-Land (1. April 2005)
- Eingliederung der amtsfreien Gemeinde Boltenhagen in das Amt Klützer Winkel (1. Juli 2011)
Eingemeindungen, Gemeindeneubildungen
- Auflösung der Gemeinde Groß Salitz – Eingemeindung nach Krembz (1. Januar 1999)
- Auflösung der Gemeinde Testorf – Eingemeindung nach Testorf-Steinfort (1. Januar 1999)
- Auflösung der Gemeinden Moor und Parin – Neubildung der Gemeinde Moor-Rolofshagen (1. Januar 1999)
- Auflösung der Gemeinde Babst – Eingemeindung nach Glasin (1. Januar 2001)
- Auflösung der Gemeinde Hagebök – Eingemeindung nach Neuburg (1. Januar 2002)
- Auflösung der Gemeinde Krassow – Eingemeindung nach Zurow (1. Januar 2002)
- Auflösung der Gemeinde Groß Labenz – Eingemeindung nach Warin (1. Januar 2004)
- Auflösung der Gemeinden Elmenhorst und Kalkhorst – Neubildung der Gemeinde Kalkhorst (1. Januar 2004)
- Ausgliederung der Ortsteile Groß Thurow und Neu Thurow aus der Gemeinde Dechow – Eingliederung in die Gemeinde Roggendorf (1. Juni 2004)
- Auflösung der Gemeinde Böken – Eingemeindung nach Alt Meteln (13. Juni 2004)
- Auflösung der Gemeinden Harkensee und Pötenitz – Eingemeindung nach Dassow (13. Juni 2004)
- Auflösung der Gemeinde Löwitz – Eingemeindung nach Rehna (13. Juni 2004)
- Auflösung der Gemeinden Beidendorf, Bobitz und Groß Krankow – Neubildung der Gemeinde Bobitz (13. Juni 2004)
- Auflösung der Gemeinden Bülow, Demern und Groß Rünz – Neubildung der Gemeinde Königsfeld (13. Juni 2004)
- Auflösung der Gemeinden Gramkow und Groß Walmstorf – Neubildung der Gemeinde Hohenkirchen (1. Januar 2005)
- Auflösung der Gemeinde Schimm – Eingemeindung nach Lübow (7. Juni 2009)
- Auflösung der Gemeinden Badow und Renzow – Neubildung der Gemeinde Badow-Renzow (7. Juni 2009)
- Auflösung der Gemeinden Damshagen und Moor-Rolofshagen – Neubildung der Gemeinde Damshagen (7. Juni 2009)
- Auflösung der Gemeinde Hanshagen – Eingemeindung nach Upahl (1. Januar 2011)
- Auflösung der Gemeinden Köchelstorf und Wedendorf – Neubildung der Gemeinde Wedendorfersee (1. Juli 2011)
Namensänderungen
- von Gemeinde Vitense Parber zu Gemeinde Vitense (11. Februar 1992)
- von Gemeinde Köchelstorf b. Rehna zu Gemeinde Köchelstorf (1. August 1999)
- von Gemeinde Neuburg-Steinhausen zu Gemeinde Neuburg (1. Januar 2002)
- von Gemeinde Badow-Renzow zu Gemeinde Schildetal (1. Oktober 2009)
Weblinks
Commons: Landkreis Nordwestmecklenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website des Landkreises Nordwestmecklenburg
- Literatur von Landkreis Nordwestmecklenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Wahlergebnis sowie gewählte Bewerber und Ersatzpersonen der Kreiswahl am 7. Juni 2009 (PDF) nordwestmecklenburg.de
- ↑ a b Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 5. September 2011
- ↑ Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern, Endergebnis der Kreistagswahl 2009, umgerechnet auf das Wahlgebiet 2011, abgerufen am 5. September 2011
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB)
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