- D’Alembertoperator
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Der d’Alembert-Operator (nach Jean Baptiste le Rond d’Alembert) ist ein Differentialoperator, der sich aus der Verallgemeinerung des Gradienten im vierdimensionalen Minkowskiraum ergibt. Er wird auch Quabla, Viereckoperator, Box-Operator oder Wellenoperator genannt.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie (SRT) wird der Vierergradient, ein kovarianter Vektor, durch
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definiert. Die kontravarianten Komponenten ergeben sich durch Heraufziehen des kovarianten Index zu:
Durch Kombination der beiden Operatoren lässt sich der lorentzinvariante d’Alembert-Operator bilden:
Er enthält nur zweite Ableitungen.
Vorzeichenkonventionen
Wie in der SRT üblich sind die Vorzeichen von der Signatur der Metrik abhängig. Oft wird - wie oben - in der SRT die Konvention (+,−,−,−) für die Signatur der Minkowski-Metrik verwendet, ansonsten benutzt man die Konvention (−,+,+,+). [1] Für die erste Signatur ergibt sich der d’Alembert-Operator, wie oben bereits gezeigt, zu:
Für die andere Signatur ergibt sich analog:
Beide Ergebnisse sind gebräuchlich. Sie unterscheiden sich nur durch das Vorzeichen. Als Konsequenz bleibt insbesondere festzuhalten, dass die Wellengleichung (siehe unten) nicht von der gewählten Konvention abhängt:
Wellengleichung
Ursprünglich kommt der d'Alembert-Operator aus der Elektrodynamik und ergibt sich bei der Herleitung der Wellengleichung. Hieran ist deutlich zu erkennen [3], dass es sich bei der Elektrodynamik um eine relativistische Theorie handelt. Zudem ist der d'Alembert-Operator ein Lorentz-Skalar und somit invariant unter Lorentz-Transformationen. Er spielt damit auch eine wichtige Rolle in der relativistischen Elektrodynamik. Unter Verwendung des d'Alembert-Operators kann für eine zweimal differenzierbare Funktion f(x,t) die Wellengleichung in einer sehr kompakten Form geschrieben werden
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Sehr selten benutzt man auch die „komplexe“ Signatur (i,1,1,1), bei der wegen der formalen Identität i2=-1 kontravariante und kovariante Vektorkomponenten nicht explizit unterschieden werden müssen, sondern alles „wie in der elementaren Vektorrechnung“ zu funktionieren scheint, wofür man aber an anderer Stelle schwerwiegende Nachteile einhandelt.
- ↑ Dasselbe Ergebnis ergibt sich auch mit der gerade genannten „komplexen“ Signatur.
- ↑ Diese Erkenntnis wäre schon möglich gewesen, bevor Einsteins SRT entstand.
Literatur
- Torsten Fließbach: Elektrodynamik. Lehrbuch zur theoretischen Physik II, 5. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag
Kategorien:- Differentialoperator
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