- ES-350T
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Die Gibson ES-350T ist eine Jazzgitarre der US-amerikanischen Firma Gibson Guitar Corporation. Es handelt sich bei diesem Modell um eine Thin-Line Variante des Modells ES-350, die ihrerseits der Tradition der legendären Gibson L5 CES folgt.
Der Korpus der Modelle aus der ES-350 Serie ist im Gegensatz zu dem der L5 allerdings aus einem Holzlaminat hergestellt, wie auch z. B. das bekannte Modell ES-175. Der Hals ist aus Ahorn und das Griffbrett ist aus Palisander gefertigt. Die ES-350T wurde mehrfach in den Jahren 1954-58, 1977,78 und 1992 sowie 2002 zum 100-jährigen Bestehen der Firma Gibson teilweise mit kleinen Veränderungen neu aufgelegt. Sie gehört nicht zu dem Standardprogramm der Firma Gibson, wie z. B. die Gibson ES-175, Gibson ES-335, Gibson L5, Gibson Super 400 oder Gibson Byrdland.
Die Bezeichnung T steht für thin (engl. dünn) und benennt die reduzierte Korpushöhe von 2 1/4 Zoll. Das dadurch verringerte Resonanzvermögen kommt der musikalischen Entwicklung der frühen 1950er Jahre entgegen, in der zunehmend elektrisch verstärkt gespielt wurde, so dass Gitarristen oft mit ungewollter Rückkopplung zu kämpfen hatten. Auch die Verwendung eines Holzlaminats anstelle von massivem Holz für die Ausgestaltung des Korpus verringerte die Herstellungskosten des Instruments und brachte keine nennenswerten Einbußen des Klanges beim vornehmlich elektrisch verstärkten Spiel. Heute weisen E-Gitarren meistens keinen Resonanzkörper mehr auf: In den sechziger Jahren setzten sich in der Rockmusik die Solidbody-Gitarren fast vollständig durch, weil sich mit ihnen das Rückkopplungs-Problem erübrigte. Trotzdem werden Gitarren mit Resonanzkörper wie die ES 350T immer wieder gespielt.
Chuck Berry verwendete seit seinen ersten Aufnahmesitzungen bei Chess Records eine ES-350T mit zwei P-90-Tonabnehmern, mit der er auch auf den meisten seiner frühen Promo-Fotos zu sehen ist und auf der er die meisten seiner legendären Aufnahmen von Mitte der 1950er Jahre einspielte. Um 1957 kaufte er eine ähnliche ES-350T, die aber mit zwei Humbucker-Tonabnehmern ausgestattet war und die seiner Aussage nach bei den meisten seiner Hits von Ende der 1950er Jahre Verwendung fand.[1]
Quellen
- ↑ Rockabilly Pickers Artikel auf der Website "Rockabilly Hall of Fame"
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