ETH-Bereich

ETH-Bereich
Eidgenössische Hochschulen und Forschungsanstalten

Ordentl. Budget 2010 (SFr. Mio.)

ETH-Bereich

2'139.9


Hochschulen

1'094.2
522.7


Forschungsanstalten

253.3
96.9
52.7
51.7

Der ETH-Bereich ist die übergeordnete Zusammenfassung der technisch-wissenschaftlichen Universitäten und Forschungsanstalten, die von der Schweizerischen Eidgenossenschaft geführt werden.[1] Ihm gehören die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, die École polytechnique fédérale de Lausanne, das Paul Scherrer Institut, die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt und die Eawag an. Führungsorgan des ETH-Bereichs ist der Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH-Rat, früher: Schweizerischer Schulrat).

Inhaltsverzeichnis

Stellung innerhalb des Bundes

Der ETH-Bereich ist dem Eidgenössischen Departement des Innern zugeordnet. Mit der Verwendung des Begriffs «Zuordnung» anstelle desjenigen der «Unterstellung» wird gemäss Botschaft des Bundesrates zum Ausdruck gebracht, dass der ETH-Bereich organisatorisch ausserhalb der zentralen Bundesverwaltung steht.[2] Der ETH-Bereich regelt seine Belange im Rahmen des ETH-Gesetzes (SR 414.110), das die rechtliche Grundlage des ETH-Bereichs bildet, selbstständig.

Der Anhang der Regierungs- und Verwaltungsorganisationsverordnung (SR 172.010.1) und die Organisationsverordnung für das Eidgenössische Departement des Innern (SR 172.212.1) bezeichnen den ETH-Bereich als Verwaltungseinheit der dezentralen Bundesverwaltung.

Der Bundesrat erteilt dem ETH-Bereich einen von der Bundesversammlung genehmigten Leistungsauftrag für jeweils vier Jahre. Der für die Zeitperiode 2008–2011 von der Bundesversammlung genehmigte Zahlungsrahmen beträgt 8'235 Millionen CHF.[3]

ETH-Rat

Der ETH-Rat legt als strategisches Führungsorgan des ETH-Bereichs unter anderem die strategische Ausrichtung des Bereichs fest, übt die Aufsicht über den ETH-Bereich aus, teilt den einzelnen Institutionen die Mittel des Bundes zu und wählt die Professoren der ETH Zürich und der EPF Lausanne. Präsident des ETH-Rates ist seit 1. Januar 2008 Fritz Schiesser, sein Vorgänger war Alexander Zehnder.

Im Jahr 2007 geriet der ETH-Rat und insbesondere dessen damaliger Präsident Zehnder wegen der Mittelzuteilung und der Vorbereitung der Wahl des Präsidenten der ETH Zürich in die Kritik.[4][5] Der Nationalrat überwies daraufhin ein Postulat, das die Überprüfung der Führungsstruktur des ETH-Bereichs verlangt.[6]

Die institutionellen Fragen zur Funktionsweise des ETH-Rates wurden 2010 von der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates (GPK-N) zurückgestellt. Hingegen untersuchte sie im Jahr 2010 die Probleme bei der Führung des Personals des Stabs des ETH-Rats. Dabei ging es um eine erhöhte Personalfluktuation, eine Häufung von Krankheitsfällen sowie darum, dass verschiedene Mitarbeitende nach externer Unterstützung (medizinischer, psychologischer und juristischer Natur) suchten.

Die GPK-N veröffentlichte die Ergebnisse ihrer Untersuchung in dem Jahresbericht 2010 der Geschäftsprüfungskommissionen und der Geschäftsprüfungsdelegation der eidgenössischen Räte vom 27. Januar 2011[7]. Darin stellte sie fest, das Alt Ständerat Fritz Schiesser 2007 vom damaligen Vorsteher des schweizerischen Innendepartements EDI, Alt Bundesrat Pascal Couchepin (FDP), als ETH-Ratspräsident vorgeschlagen worden war, um die Schwierigkeiten im ETH-Rat und dessen Stab zu schlichten. Die GPK-N fand bestätigt, dass das Ausmass und die Art der Schwierigkeiten aussergewöhnlich waren. Sie hielt aber auch fest, dass seit 2009 im ETH-Rat und seinem Stab ein Wandel des Führungs- und Kommunikationsstils stattgefunden habe.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Botschaft des Bundesrates zum ETH-Gesetz, BBl 2002 3471.
  2. Botschaft des Bundesrates zum ETH-Gesetz, BBl 2002 3479.
  3. Webseite des ETH-Rates
  4. NZZ vom 28. November 2007: Kritisierter ETH-Ratspräsident Zehnder tritt ab
  5. Tagesanzeiger vom 31. Mai 2007: ETH-Rat unter Beschuss
  6. Postulat auf der Webseite des Parlaments
  7. Jahresbericht 2010 der Geschäftsprüfungskommissionen und der Geschäftsprüfungsdelegation der eidgenössischen Räte vom 27. Januar 2011

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