- EZ-link-Karte
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Die EZ-link-Karte ist eine berührungslose, wiederaufladbare Chipkarte, die als Fahrkarte im U-Bahn- (MRT) und Bussystem Singapurs benutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Sie löste Mitte 2002 die Magnetspeicherkarten ab, da diese nicht mehr den gestiegenen Datenspeicher- und Informationsbedarf für das erweiterte Nahverkehrsnetz nachkam. Unter anderem kann in Bussen, der MRT, der LRT und auch bei Zahlungen in Geschäften benutzt werden (z.B. in vielen McDonald’s-Filialen). Die Karte ist anonym, das heißt, beim Kauf wird kein Ausweis verlangt. Eine Ausnahme bildet die personalisierte Karte. Allerdings besitzen alle EZ-link-Karten eine individuelle Seriennummer zur Identifikation, was eine Verfolgung der gefahrenen Strecke, aber auch die Nutzung als Zugangsausweis ermöglicht. Der Name „EZ-link“ wird auf Englisch wie „easy link“ (deutsch: bequeme Verbindung) ausgesprochen. Zum 1. Oktober 2009 wurde die alte EZ-link-Karte durch eine neue CEPAS-EZ-link-Karte abgelöst. CEPAS steht für den Singapurer Standard "Contactless ePurse Applications". Alte EZ-link-Karten konnten zwischen dem 9. Januar und 30. September 2009 eingetauscht werden.[1]
Gebrauch
Es reicht, mit der Karte in die Nähe von einigen Zentimetern des Lesegerätes zu kommen. Die Abbuchung funktioniert selbst durch gewöhnliche Materialien, wie Leder oder Baumwolle, so dass die meisten Benutzer ihre Geldbeutel, Handtaschen, Rucksäcke oder Jacken über den Kartenleser streifen. Das Abbuchen des Guthabens dauert nur 0,3 Sekunden. Sollten sich mehrere Karten zum Beispiel im Geldbeutel befinden, kann der Kartenleser nicht einwandfrei funktionieren, da sich die Karten gegenseitig stören. Als Abhilfe muss die Karte einzeln über den Kartenleser gehalten werden.
Die Karte kann an den Haltestellen an speziellen Automaten nachgeladen und die letzten Abbuchungen nachverfolgt werden. Der Kauf erfolgt an den Service-Schaltern, wobei noch ein Pfand für die Karte einbehalten wird, das bei Rückgabe wieder ausgezahlt wird.
Vorteile
Es ist nicht mehr nötig, genügend Kleingeld zur Hand zu haben oder ständig Fahrkarten zu kaufen.
MRT/LRT
Im MRT/LRT-Netz (Mass Rapid Transit/Light Rail Transit) erhöhte sich die Durchgangsrate durch die Drehkreuze von 25 Fahrgästen auf 40 Fahrgästen in derselben Zeit.
Busse
Durch Benutzung der EZ-link-Karte können bis zu 20 Fahrgäste pro Minute in einen Bus einsteigen, verglichen mit 12 Fahrgästen bei Barzahlung oder 15 Fahrgästen bei Gebrauch der alten magnetischen Fahrkarte. Dies verkürzt als Folge daraus die Standzeit der Busse an Haltestellen.
Technik
Die EZ-link-Karte hat die Abmessungen einer gewöhnlichen Kreditkarte nach ISO/IEC 7816. Die Oberfläche besteht aus PET, welches vernachlässigbare Auswirkungen auf Umwelt bei der Müllverbrennung hat. Der sabotagesichere RFID-Chip und die Antenne befinden sich sicher geschützt im Inneren der Karte. Die Datenverbindung erfolgt mittels Funkwellen im Abstand von bis zu 10 cm. Es befindet sich keine Batterie in der Karte, die Energie für den Betrieb des RFID-Chip wird über elektromagnetische Wellen vom Kartenleser übertragen. Die Karte, wie auch der Kartenleser, stellen eine sichere, schnelle und zuverlässige Datenverbindung her. Die starke Verschlüsselungstechnik verhindert Abhören und den betrügerischen Gebrauch und hilft damit eine hohe Datensicherheit des Systems sicherzustellen.
Die gleiche Technik wird noch für folgende Karten verwendet:
- Atlanta: Breeze Card seit 2006
- Hong Kong: Octopus-Karte für die MTR und den Einzelhandel seit 1997
- Kaohsiung: Easycard für die MRT
- London: Oyster Card seit 2003
- Taipeh: Easycard für die MRT
- Großraum Tokio: Super Urban Intelligent Card (Suica) seit 2001
Einzelnachweise
- ↑ Mass ez-link card replacement begins, EZ-Link. 8. Januar 2009. Abgerufen am 27. November 2009.
Weblinks
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