- Eduardo Mondlane
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Eduardo Chivambo Mondlane (* 20. Juni 1920; † 3. Februar 1969) war von 1962 bis zu seiner Ermordung 1969 Präsident der Mosambikanischen Befreiungsfront (FRELIMO).
Leben
Mondlane wurde als vierter von sechzehn Söhnen eines Häuptlings der Bantu-sprachigen Tsonga in Portugiesisch-Ostafrika geboren. Bis zu seinem 12. Lebensjahr war er Schafhirt. Nach mehreren Grundschulen besuchte er eine schweizerisch-presbyteranische Schule. Da ihm der Zugang zu höherer Schulbildung in Mosambik verwehrt war, besuchte er eine kirchliche Schule in Lemana in Transvaal, Südafrika. Dann verbrachte er ein Jahr an der Jan Hofmeyer School of Social Work, um sich dann an der Witwatersrand University in Johannesburg zu immatrikulieren, wurde jedoch 1949 nach nur einem Jahr aufgrund des South African Citizenship Act der Apartheidsregierung aus Südafrika ausgewiesen. 1951 besuchte Mondlane das Oberlin College in Oberlin (Ohio), 1953 erwarb er einen Grad in Ethnologie und Soziologie. Er setzte sein Studium an der Northwestern University in Evanston (Illinois) fort, erwarb dort den Doktorgrad der Soziologie, heiratete Janet Rae Johnson aus Indiana und lebte in Chicago.
1962 wurde Mondlane zum Präsidenten der neu gegründeten mosambikanischen Befreiungsfront Frente da Libertação de Moçambique FRELIMO gewählt. 1963 schuf er das Hauptquartier der FRELIMO außerhalb von Mosambik in Dar es Salaam, Tansania. Unterstützt sowohl vom Westen als auch der UdSSR begann die FRELIMO 1964 einen Guerillakrieg für die Unabhängigkeit Mosambiks von Portugal. 1969 sandte der portugiesische Zweig des NATO-Geheimdienstes Gladio eine Briefbombe in das FRELIMO-Sekretariat, bei deren Explosion Mondlane getötet wurde.[1]
Anfang der 1970er Jahre hatte die 7000 Mann starke FRELIMO-Armee einen beträchtlichen Teil Zentral- und Nordmosambiks unter Kontrolle und stand einer portugiesischen Armee von 60.000 Mann gegenüber. 1975 vereinbarten Portugal und die FRELIMO die Unabhängigkeit Mosambiks, die im Juni in Kraft trat. Als danach ein marxistischer Einparteienstaat in der Hauptstadt Maputo gegründet wurde, folgte ein Staatsstreich. Die Situation verschlechterte sich zusehends, und das Land versank in einen Bürgerkrieg zwischen FRELIMO und RENAMO, der 1992 beendet wurde.
Mondlane wurde 1969 ein Staatsbegräbnis zuteil, das seine ehemaligen Oberlin-Kommilitonen gestalteten. Sein Freund Reverend Edward Hawley betonte während der Feierlichkeiten, dass Mondlane „sein Leben gab für die Wahrheit, dass der Mensch für die Würde und Selbstbestimmung geschaffen ist“.
1975 wurde die Universidade Lourenço Marques, einst benannt nach dem Kolonialnamen der Hauptstadt Lourenço Marques, umbenannt in Eduardo-Mondlane-Universität.
Anmerkungen
Literatur
- José Manuel Duarte de Jesus: Edoardo Mondlane - Um homem a abater. Ediçoes Almedina, 2010. ISBN 978-972-40-4025-7
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