Egger-Bahn

Egger-Bahn
typische Egger-Feldbahnlok

Egger (Egger-Bahn) war ein Modelleisenbahn-Hersteller aus München.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Egger-Bahn bis 1967

Egger-Bahn Kleinbahnlok "Feuriger Elias" OEG 102

Das Unternehmen wurde 1963 von drei Geschwistern der Familie Egger gegründet, die Leitung teilten sich kurz darauf der Techniker Dipl.-Ing. Theodor Egger und der Kaufmann Johann Egger, während sich das dritte Familienmitglied wieder aus dem Unternehmen zurückzog.[1] Als Investor beteiligte sich 1964[2] die Firma Constantin Film an dem Unternehmen und nahm auch Einfluss auf die Produkte: So wurden fortan in Anlehnung an die Old Shatterhand/Winnetou-Filme dieser Zeit auch Westernzugmodelle produziert, die kein Erfolg wurden. 1967 wurde die Firma wieder aufgelöst, verbliebene Warenbestände und Produktionsanlagen an den französischen Modelleisenbahnhersteller Jouef verkauft.

Die 1967 auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellte Erweiterung des Sortiments um Modelle der Zillertalbahn wurde mangels finanzieller Möglichkeiten nicht mehr produziert. Später wurde diese Modelle vom Österreichischen Modelleisenbahn Hersteller Liliput entsprechend überarbeitet aufgegriffen und werden seither bis heute hergestellt.

Jouef ab 1967 bis etwa 1995

Hauptartikel: Jouef

Jouef führte die Produktion nach der Übernahme von Egger-Bahn praktisch unverändert bis etwa 1972 fort. 1983 werden die Produktionsformen wiederentdeckt. Es kommt noch einmal zu einer Neuauflage, erkennbar am grauen statt blauen Verpackungs-Karton, einiger überarbeiteter Fahrzeugmodelle sowie einzelnen zusätzlichen neu konstruierten Fahrzeugmodellen bis etwa 1995. Damals musste der damalige Eigentümer von Jouef, die französische Spiel- und Spielwaren-Gruppe CEJI, ihre Bilanz deponieren. Jouef nahm unter den späteren Besitzer, der Lima-Gruppe, dann Hornby, die Produktion von Modelleisenbahnen in der Spur H0e bis heute nicht wieder auf.

Egger-Bahn ab 2003

2003 starten Dipl.-Ing. Theodor Egger aus der Schweiz und Ruud Wittekoek aus den Niederlanden noch einmal einen Neustart und reaktivieren den Markennamen und Vertriebsrechte. Bis heute sind zahlreiche neue Modelle in wesentlich verbesserter Konstruktionsart erschienen, auch Zubehör (Drehscheibe) und einzeln erhältliche neu konstruierte Fahrwerke mit Glockenankermotoren, mit denen die früheren Egger-Bahn-Lokomotiven umgerüstet werden können, um realistische Fahreigenschaften (feldbahntypisch langsame Geschwindigkeit) zu erreichen.

Produkte

Schmalspur-Eisenbahnmodelle

Die Feldbahn- und Kleinbahn-Modelle wurden in der Nenngröße H0, im Maßstab 1:87 für die Spur H0e produziert. D.h. die Fahrzeugmodelle fahren auf Gleisen mit einer Modell-Spurweite von 9 mm, den Geleisen der Nenngröße N, was zum Beispiel einer Vorbild-Spurweite von 750 oder 760 mm entspricht.

Elektronik-Experimentiersystem Lectron

Aufbau einer „Kippstufe“ mit dem Egger Lectron

Ab 1966 wurde die Produktpalette um das Elektronik-Experimentiersystem Lectron erweitert, das am 18. Mai 1967 patentiert (Patentschrift 1 228 081)[3] und später an Braun abgegeben wurde. Braun-Ingenieur Manfred Walter führte das System 1974 als eigenständige Firma weiter - und übergab diese aus Altersgründen 2001 inklusive Produktionsanlagen dem Frankfurter Verein für soziale Werkstätten als Schenkung[4]. Die Kästen werden nun in einer beschützenden Werkstatt bis heute hergestellt.

Quellen

  1. [1] Geschichte des Modellbahnherstellers Egger
  2. [2] Zeitlicher Abriss der Egger-Bahn Geschichte
  3. [3]Patentschrift Lectron
  4. [4]FAZ Artikel zur Geschichte des Lectron Experimentiersystems

Weblinks

 Commons: Egger-Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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