Constantin Film

Constantin Film
Constantin Film AG
Constantin Film Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1950
Sitz München, Deutschland
Leitung Bernhard Burgener, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiter 422 (Dezember 2010)[1]
Umsatz 214,91 Mio. (2010)[1]
Branche Filmwirtschaft
Website www.constantin-film.de

Die Constantin Film AG mit Sitz in München ist ein Filmunternehmen, das sowohl als Filmverleih als auch als Filmproduktionsgesellschaft tätig ist.

Das Unternehmen ist heute eine Tochtergesellschaft der Schweizer Highlight Communications AG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Die „Constantin Filmverleih GmbH“ wurde am 1. April 1950 von dem deutschen Filmkaufmann Waldfried Barthel und dem dänischen Filmkaufmann Preben Philipsen in Frankfurt gegründet. Der Name wurde zu Ehren von Philipsens Vater Constantin Philipsen gewählt, der ebenfalls als Filmkaufmann tätig war. Nach fünf Jahren als Vorsitzender schied Philipsen 1955 aus dem Unternehmen aus. Konsul Waldfried Barthel wurde bei der Leitung des Unternehmens von 1955 bis 1960 von seiner Frau Ingeborg als Geschäftsführerin unterstützt. Von 1959 bis 1963 übte der stellvertretende Geschäftsführer und Produktionschef Gerhard F. Hummel einen wichtigen Einfluss in der Firma aus, die seit 1957 ihren Sitz in München hatte. 1963 übernahm der mit Waldfried Barthel nicht verwandte Manfred Barthel die Constantin-Produktion.

Am 21. Dezember 1964 wurde das Unternehmen in „Constantin Film GmbH“ umbenannt. Konsul Barthel verkaufte am 1. Juli 1965 sechzig Prozent an den Bertelsmann-Konzern. Dieser ernannte Herbert Schmidt als zusätzlichen Geschäftsführer neben Manfred Barthel. Wegen der sich abzeichnenden Kinokrise trennte sich Bertelsmann Ende 1970 von seinem Anteil. Barthel kaufte alles zurück und geriet dadurch in finanzielle Schwierigkeiten. 1975 verkaufte er zunächst fünfzig Prozent und 1976 den Rest an den Hagener Unternehmensverwalter Hellmuth Gierse. Dieser musste durch seinen Geschäftsführer Karl-Heinz Böllinghaus im Oktober 1977 beim Amtsgericht in München für das Unternehmen „Constantin Film GmbH“ den Konkurs anmelden.

Die „alte“ Constantin verlieh in den fünfziger Jahren vor allem Produktionen von United Artists sowie verschiedenste Unterhaltungsfilme. In den sechziger Jahren wurde ihr Name durch die Edgar-Wallace-Filme und Karl-May-Filme zum Begriff.

Neuanfang

1978 kaufte Filmproduzent Bernd Eichinger einen großen Teil der Konkursmasse der Constantin Film und wurde 1979 Gesellschafter und Geschäftsführer des jetzt „Neue Constantin Film GmbH“ genannten Unternehmens. 1983 wurde dem Filmverleih auch eine Filmproduktionsgesellschaft angeschlossen. Ab 1986 war zudem die Kirch-Gruppe an dem Unternehmen beteiligt. 1992 übernahm Kirch die Mehrheit der Österreich-Tochter. 2002 gab sie ihren Anteil an den bisherigen Minderheitseigner ab – eine österreichische Privatstiftung, die seither Constantin Österreich, Österreichs größten Kinobetreiber und großen Filmverleiher, kontrolliert. Im Zuge der Umfirmierung zur „Constantin Film AG“ ging die Filmgesellschaft 1999 an die Börse. Eichinger hatte wesentlichen Anteil am neuen Erfolg des Unternehmens, er war von 1979 bis zum Börsengang 1999 Geschäftsführer, von 1999 bis 2001 Vorstandsvorsitzender, von Anfang 2003 bis Mitte 2006 Aufsichtsratsvorsitzender und anschließend bis zu seinem Tod am 24. Januar 2011 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.

Im Mai 2002 erwarb die Schweizer „Highlight Communications AG“, eine Medien-Holding unter der Leitung von Bernhard Burgener, rund 23 Prozent an Constantin Film. Durch den Zukauf von weiteren Anteilen am Constantin-Aktienkapital wurde die Highlight-Holding mit etwa 41 Prozent die größte Einzelaktionärin und unterbreitete Mitte 2003 den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot, wodurch bis Ende 2003 die Beteiligung auf 58 Prozent stieg. Im Januar 2006 übernahm Highlight auch das Aktienpaket, das sich im Besitz von Bernd Eichinger befand und ist seither mit über 90 Prozent an Constantin Film beteiligt.

Seit 1. Januar 2009 ist Regisseur und Produzent Oliver Berben einer von mehreren Geschäftsführern der Constantin Film und für das nationale und internationale Fernseh- und Kinogeschäft zuständig.[2] Zum 26. Januar 2009 wechselte der bis 31. Dezember 2008 als Vorstandsvorsitzender agierende Fred Kogel in den Vorsitz des Aufsichtsrates, den er bereits von 2001 bis 2003 innehatte. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Burgener übernahm den Vorstandsvorsitz.

Am 21. April 2009 wurde auf der Hauptversammlung eine hundertprozentige Übernahme durch die „Highlight Communications AG“ im Zuge eines sogenannten Squeeze-outs beschlossen, wodurch die letzten freien Aktionäre von der Highlight Communication abgefunden wurden.[3] Mit Wirkung zum 7. Oktober 2009 wurde die Notierung der Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse eingestellt.

Produktionen

Sechs Filme der Top 10 der deutschen Blockbuster der letzten zwanzig Jahre wurden von Constantin Film produziert; 20 der Top 50 der deutschen Kinofilme seit 1984 wurden von ihr in die deutschen Kinos gebracht. Unter den 25 erfolgreichsten Kinofilmen der letzten zehn Jahre waren 10 im Verleih von Constantin Film.[4]

Zu den bekanntesten Eigenproduktionen der Constantin Film gehören:

Siehe auch

Constantin Film-Holding

Weblinks


Einzelnachweise

  1. a b Elektronischer Bundesanzeiger, 10. Mai 2011, Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010
  2. [1]
  3. Schweizer Highlight schluckt Constantin: 21. April 2009
  4. Top 50 Liste seit 1984, SPIO-Statistik
48.16138888888911.587777777778

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