- Egon Tschirch
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Egon Tschirch (* 22. Juni 1889 in Rostock; † 5. Februar 1948 ebenda) war ein deutscher Maler.
Leben
Egon Tschirch wurde als Sohn eines Goldschmieds geboren. Er studierte an der Berliner Kunsthochschule bei Bruno Paul und an der Berliner Kunstakademie bei Viktor Mohn. Er arbeitet seit 1908 als Zeichenlehrer und studierte ab 1912 an der Königlichen Akademie der bildenden Künste Berlin-Charlottenburg bei Anton von Werbner. Nach Beendigung der Studien arbeitete Egon Tschirch als freischaffender Maler in Rostock. Er unternahm Reisen nach Südfrankreich und Afrika. 1914 reiste er nach Tunesien. Diese Reisen beeinflussten seine Werke, sie gewannen Farbigkeit und Leuchtkraft. Relativ früh entschied sich Tschirch für eine der Natur verpflichtete Malweise, der er bis an sein Lebensende treu blieb.
Er wurde als Soldat im Ersten Weltkrieg mehrmals verwundet. Nach seiner Genesung studierte er weiter in Berlin, ließ sich aber seit 1918 endgültig in Rostock nieder. Hier schuf er seine Landschaften, Porträts, Akte, Stillleben, Bühnen- und Historienbilder. Er stellte in Rostock, Schwerin und Berlin aus. Ölgemälde, Aquarelle, Temperaarbeiten, Zeichnungen und Gebrauchsgrafik waren von ihm zu sehen. Er schuf unter Anderem das Verlagssignet des Hinstorff Verlages. In den Jahren der Weltwirtschaftskrise 1921–1922 bekam er Aufträge der mecklenburgischen Städte für den Entwurf von Notgeld, so entwarf er das sogenannte Reutergeld. Egon Tschirch war Mitbegründer der Vereinigung Rostocker Künstler.
Problematisch wurden die Erledigung öffentlicher Aufträge der Nationalsozialisten während der Zeit des Dritten Reiches gesehen. Diese brachten ihm den Ruf der Nähe zum NS-Regime.
Nach Kriegsende 1945 malte er im Auftrag der sowjetischen Kommandantur. Neben dem Tod seiner Lebensgefährtin trug auch der Rückzug seiner Freunde zur Vereinsamung Tschirchs bei. Er starb am 5. Februar 1948 in einer Rostocker Klinik.
Literatur
N. Klüßendorf, in: Biographisches Lexikon für Mecklenburg, Bd. 6, Rostock 2011, S. 271–275 (mit Porträt).
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