Ehemaliges Hauptpostamt 5

Ehemaliges Hauptpostamt 5
Die Südfassade des Bauwerks
Die Westfassade
Die Skulptur am Gebäude

Das Ehemalige Hauptpostamt 5 war ein Postamt in der Nähe des Hauptbahnhofes in Bremen und lange Jahre eines der größten Gebäude der Hansestadt. Es steht seit 1993 unter Denkmalschutz.[1] Ab 1996 standen große Teile des Hauses lange Zeit leer und wurden nur sporadisch genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Bau

Der Kaufvertrag für das Baugrundstück unmittelbar am Bahnhof wurde am 8. Juli 1915 unterzeichnet. Danach geriet der Zeitplan aber auf Grund des Ersten Weltkrieges in Verzug. 1922 wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt, realisiert wurde dann ab 1923 der zweitplatzierte Entwurf des Bremer Architekten Rudolf Jacobs. Der Bau dauerte drei Jahre und war 1926 abgeschlossen. In den späten 1980er Jahren wurde das Gebäude komplett entkernt und die Fassade neu hinterbaut. Der Bahnumschlag erhielt eine neue Halle hinter dem denkmalgeschützten Gebäudeteil.

Geschichte

Das Hauptpostamt 5 befand sich von seinem Bau an 70 Jahre im Besitz zuerst der Reichspost, anschließend der Deutschen Bundespost und nach der Wiedervereinigung der Deutschen Post. Es wurde unter anderem als Briefzentrum, Lager und Filiale genutzt. Wegen der Nähe zum Hauptbahnhof wurde in den 1990er Jahren auch ein Paketzentrum mit Gleisanschluss geplant und gebaut, im Zuge der Privatisierung der Post jedoch aufgegeben.

Das Unternehmen zog sich 1996 aus dem Gebäude zurück. Nach vierjährigem Leerstand übernahm im Juni des Jahres 2000 die Deinböck Capital-Management AG aus München das ehemalige Hauptpostamt. Ein Jahr später eröffnete die Post dort erneut eine kleine Filiale.

Es gab zahlreiche Planungen bezüglich der Zukunft des Gebäudes. Ein Abriss kommt nicht in Frage, da die Fassade denkmalgeschützt ist. Kurz nach dem Verkauf war angedacht worden, es in ein Einkaufs- und Dienstleistungszentrum umzuwandeln, anschließend war es als Zentrale eines Internet-Betreibers im Gespräch (unter dem Namen Mega-Cyber-Center). Beide Pläne wurden jedoch wieder fallengelassen.

Zwischennutzungen

Ende der 1990er Jahre fanden einige Ausstellungen im ehemaligen Hauptpostamt statt, zum Beispiel:

  • 11. September 1998 – 13. Dezember 1998: Insekten – Die heimlichen Herrscher
  • 19. März 1999 – 6. Juni 1999: 4 Millionen Jahre Mensch
  • 5. Februar 2010 - 25. Mai 2010 Körperwelten - Eine Herzenssache

Die leeren Zimmer dienten zudem rund 48 Musikgruppen als Proberäume.

Am 2. November 2006 meldete das Nachrichtenmagazin buten un binnen, dass in das ehemalige Hauptpostamt ein evangelisches Gymnasium der Stiftung Friedehorst einziehen solle. Das nach dem verstorbenen Bremer Kaufmann Eduard Nebelthau benannte Lehrinstitut sollte nach den Sommerferien 2007 eröffnen und 1.000 Quadratmeter für Klassen-, Pausen- und Verwaltungsräume nutzen. Am 23. Januar 2007 wurde bekanntgegeben, dass die Vertragsverhandlungen gescheitert sind.

Im April des gleichen Jahres kamen Gerüchte auf, dass im Gebäude ein Museum über die Geschichte Bremens eingerichtet werden solle. Der Gebäudeteil mit den überdachten Gleisen könnte für das Bremer Straßenbahnmuseum genutzt werden.

Ab Mai 2007 wurden Teile des Hauses von der evangelischen Kirche als Büro genutzt, um den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 zu planen, der vom 20. bis 24. Mai 2009 in Bremen stattfand.

Derzeitige Nutzung

Zurzeit wird das Haus durch die oben genannte Postfiliale, ein Fotostudio für Werbung (seit 2005), ein Dekorationsbetrieb mit Ladenlokal, ein Hostel, ein Architektenbüro, ein Fitnesscenter, eine Ausbildungsstätte für Gastronmie incl. Restaurant, sowie weitere Gewerbetreibende genutzt.

Seit November 2010 befindet sich Die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales mit ihrer Geschäftsstelle wegen einer Baumaßnahme vorübergehend im Gebäude.[2]

Am 6. Mai 2011 erhielt die Bremer Landesarchäologie hier ihren neuen Standort.[3]

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD
  2. Sozialressort in Bewegung. senatspressestelle.bremen.de, 29. Oktober 2010, abgerufen am 9. Mai 2011.
  3. Neuer Standort für die Landesarchäologie. senatspressestelle.bremen.de, 6. Mai 2011, abgerufen am 9. Mai 2011.


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