- Einbeinstativ
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Ein Einbeinstativ (engl., lat. Monopod „Einbein“) ist ein transportables Stativ zum besseren Halt der Aufnahmegeräte (wie Foto- oder Videokamera) und besitzt nur ein Bein, wie der Name bereits sagt, und nicht drei Beine wie ein normales Stativ. Das Bein ist zumeist mit Teleskoprohren hergestellt, damit ist es schnell justierbar und zusammengeschoben auch platzsparend transportierbar.
Das Einbeinstativ ermöglicht längere Belichtungszeiten, indem es sozusagen als „Haltehilfe“ für das Aufnahmegerät bei schlechten Lichtverhältnissen dient. „Haltehilfe“ deshalb, weil es nicht allein steht, sondern vom Benutzer gehalten wird. Es findet auch häufig Verwendung bei der Benutzung von langen Brennweiten (s. r.).
Es ermöglicht die „verwacklungsfreien“ Aufnahmen bei einer längeren Belichtungszeit, es ist leichter und kompakter als das Dreibeinstativ, passt in fast jede Fototasche und ist gerade bei schlechten Lichtverhältnissen ein guter Helfer.
Als Faustregel zur scharfen Ablichtung bei Freihandfotografie gilt, dass die Belichtungszeit in Sekunden kürzer sein sollte, als der Kehrwert der verwendeten Kleinbild-äquivalenten Brennweite in Millimetern. Beispiel: Wird ein Objektiv mit einer Brennweite von 90 mm verwendet, ist keine längere Belichtungszeit als eine 1/90 Sekunde zu verwenden, wenn scharfe Aufnahmen entstehen sollen. Ein Einbeinstativ kann hier hilfreich sein auch bei dunkleren Lichtverhältnissen verwacklungsfreie Aufnahmen zu erzielen. Für lange Belichtungszeiten (spätestens im Sekundenbereich) ist ein Dreibeinstativ unverzichtbar.
Verwendung als Steadycam
Mit modernen, leichten Camcordern ist es trotz Bildstabilisator oft schwierig, zitterfreie Szenen aus der Hand zu filmen. Aufnahmen im Laufen sind häufig unbrauchbar. Das Einbeinstativ kann hier als kostengünstige und zugleich relativ leichte Alternative zu einer Steadycam verwendet werden. Dazu wird das zusammengeschobene Stativ an der Kamera montiert und beim Filmen am gemeinsamen Schwerpunkt gehalten. Selbst Aufnahmen im Laufen wirken so als ob die Kamera „schwebt“.
Vorteile
Man kann schneller den Ort wechseln und die Kamera schneller drehen, als mit einem Dreibeinstativ. Daher werden Einbeinstative vor allem zur Sport- und Actionfotografie verwendet. Auf Konferenzen, Festen oder anderen Veranstaltungen mit professionellen Fotografen kommen Einbeinstative häufig zum Einsatz. Meistens sind Einbeinstative, im Gegensatz zu Dreibeinstativen, in Museen (wegen der geringeren Unfallgefahr für Passanten) erlaubt.
Das oft nicht unerhebliche Gewicht von Kameras mit Teleobjektiven muss mit einem Einbeinstativ nicht länger aus freier Hand gehalten werden; das ermöglicht ein langes, ermüdungsfreies Arbeiten.
Nachteile
Mit Einbeinstativen sind keine absolut verwacklungsfreien Aufnahmen möglich wie beim Dreibein. Mit montiertem Einbeinstativ kann die Kamera kaum noch abgelegt werden; ein Trennen der Kamera vom Stativ ist oft unerlässlich, ein Stativkopf mit einer Schnellwechselplatte daher sehr empfehlenswert. Ein Einbeinstativ ohne Kugelkopf muss für Schwenks nach oben oder unten stark geneigt werden und gerät so schnell aus dem Gleichgewicht. Hochkantaufnahmen sind entweder nur mit entsprechendem Stativkopf oder einer Objektivschelle möglich.
Siehe auch: Kettenstativ
Commons: Monopod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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