Einwohnerentwicklung von Emden

Einwohnerentwicklung von Emden

Laut offiziellen Zahlen des niedersächsischen Landesamtes für Statistik beträgt die Einwohnerzahl der Stadt Emden per 31. Dezember 2005 exakt 51.693 Menschen (nur Hauptwohnsitze/HWS). An den offiziellen Zahlen des Landesamtes orientieren sich beispielsweise Zuschüsse und Zuwendungen.

Die Emder Stadtverwaltung nennt auf ihrer Homepage eine andere Zahl und verweist auf die Eigenauswertung des Einwohnermelderegisters. Demnach liegt die Einwohnerzahl (nur HWS) per 31. März 2006 bei 50.547. Inklusive Nebenwohnsitzen (von denen viele auf Studenten der örtlichen Fachhochschule zurückzuführen sein dürften) beträgt die Zahl zum selben Stichtag 55.213 Einwohner. Auch die folgenden statistischen Angaben sind der Homepage der Stadtverwaltung entnommen:

Altersstruktur: Von den 50.547 Einwohnern sind 10.563 entsprechend 20,9 Prozent jünger als 20 Jahre. Zugleich sind 9920 Emder 65 Jahre oder älter – dies entspricht einem Anteil von 19,62 Prozent. Bei den Männern liegt der Medianwert in der Alterskohorte der 35- bis 39-Jährigen: Hier werden 2070 Personen gezählt. Bei den Frauen liegt der Medianwert in der Kohorte der 40- bis 44-Jährigen (1933).

Geschlechterverteilung: Frauen sind (auch) in Emden in der Mehrheit: Sie stellen 25.944 der 50.547 Bürger, was einem Anteil von 51,33 Prozent aller Einwohner entspricht. Damit liegt dieser Wert leicht über dem bundesdeutschen Durchschnittswert von 51,1 Prozent. Dem stehen 24.603 Männer gegenüber. Der Frauenüberschuss ist vor allem auf die Altersgruppe über 65 Jahren zurückzuführen.

Teils deutliche Männerüberschüsse gibt es in den Alterskohorten zwischen 25 und 49 Jahren. In diesen fünf Fünf-Jahres-Kohorten gibt es insgesamt 9012 Männer, aber nur 8412 Frauen. Auch in jenen drei Fünf-Jahres-Kohorten, in denen zumeist die Familiengründung stattfindet (zwischen 20 und 34 Jahren) überwiegen die Männer – das Verhältnis beträgt 4885 zu 4599. Zurückzuführen sein dürfte dies nicht zuletzt auf die knapp 3500 Studenten zählende Fachhochschule. Sie bietet zu einem Großteil technische Studiengänge an, die nach wie vor eine Männerdomäne sind. Auch ein zweiter Grund dürfte mit dem Bildungsangebot zu tun haben: Da es keine Universität mit geisteswissenschaftlichen Fächern in Emden gibt, sind junge Frauen mit entsprechendem Studienwunsch gezwungen, die Stadt zu verlassen. Für junge Männer gilt dies selbstredend auch, doch Frauen stellen in vielen geisteswissenschaftlichen Studiengängen eine (teils sehr klare) Mehrheit.

Ausländeranteil: Emden hat einen im Bundesvergleich unterdurchschnittlichen Anteil an Ausländern: Er beträgt 5,39 Prozent - in absoluten Zahlen: 2726 der 50.547 Einwohner haben keinen deutschen Pass. Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund liegt aufgrund von Einbürgerungen sowie Aussiedlern aus Osteuropa jedoch höher. Im innerstädtischen Vergleich überdurchschnittlich hoch liegt der Ausländeranteil in den vier größten Emder Stadtteilen Stadtzentrum, Barenburg, Borssum und Port Arthur Transvaal sowie im Stadtteil Früchteburg, wo es ein größeres Studentenwohnheim der Fachhochschule gibt. In allen anderen Stadtteilen liegt der Ausländeranteil unter dem städtischen Durchschnitt – am geringsten in Logumer Vorwerk, wo von 232 Einwohnern lediglich zwei keinen deutschen Pass besitzen. Die Quote beträgt dort 0,86 Prozent.

Geburten und Sterbefälle: Im Jahre 1997 gab es in Emden letztmalig einen Geburtenüberschuss von 70 Personen. Seitdem sterben in der Stadt mehr Menschen als geboren werden. Im Jahre 2005 standen 579 Sterbefällen 404 Geburten gegenüber, was einen Sterbeüberschuss von 175 Personen ergibt. Seit 2001 war diese Zahl stets dreistellig, bislang am höchsten im Jahre 2002 mit einem Sterbeüberschuss von 177 Personen. Dennoch ist die Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren fast in jedem Jahr gewachsen, was auf Zuwanderung zurückzuführen ist (s. u.). Die Geburtenrate ist im Vergleich zu anderen kreisfreien Städten wie auch im Bundesvergleich jedoch immer noch überdurchschnittlich und liegt bei 1,53 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter (Stand: 2003), wie aus einer Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung hervorgeht.

Wanderungen: Bis auf fünf Jahre hat die Stadt Emden seit 1989 in jedem Jahr Wanderungsgewinne verbucht und so das seit 1998 festzustellende Geburtendefizit mehr als ausgleichen können. Im Jahr 2005 betrug das Saldo 196 Personen, was den Sterbeüberschuss jenes Jahres um 19 Personen überkompensiert hat.

Familienstand: Von den 50.547 Einwohnern waren per 31. März 2006 insgesamt 22.672 verheiratet und 20.590 ledig. 3362 Einwohner waren geschieden, 3923 verwitwet.

Historie: Nach Schätzungen waren in der höchsten Blütezeit der Seehafenstadt um das Jahr 1600 herum rund 15.000 Bürger in Emden beheimatet. Damit war Emden eine Stadt mit einer durchaus bemerkenswerten Einwohnerzahl in jener Zeit. Zum Vergleich: Hamburg und Köln als die beiden größten Städte jener Tage hatten etwa 40.000 Einwohner. Heute hingegen beträgt die Einwohnerzahl Hamburgs das 34-fache derjenigen Emdens, die Einwohnerzahl Kölns das 19-fache.

Bis 1744 nahm die Einwohnerzahl auf etwa 7000 ab und stieg bis 1880 auf etwa 13.400 an. Durch die Industrialisierung wuchs die Stadt bis 1940 auf 37.000 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr Emden nochmals einen Schub in der Entwicklung. Seit den 1960er Jahren liegt die Einwohnerzahl – von wenigen Jahren abgesehen – konstant über 50.000. Seit den 1980er Jahren wurden im Stadtgebiet mehrere größere Baugebiete ausgewiesen, unter anderem entstand in Constantia sogar ein komplett neuer Stadtteil. Damit hat die Stadt Emden den zuvor feststellbaren Trend zur Wanderung von Emdern ins Umland abfedern können. Zudem bemüht sich die Emder Stadtverwaltung darum, die Studenten der Fachhochschule dazu zu bewegen, sich mit ihrem Hauptwohnsitz in Emden anzumelden.

Das Niedersächsische Landesamt für Statistik prognostiziert der Stadt Emden bis 2021 eine weitere Zunahme der Einwohnerzahl auf mehr als 52.000.

Jahr Einwohnerzahlen
1600 15.000
1744 7.000
1848 12.000
1880 13.400
1900 16.500
1915 24.600
1940 37.000
1945 29.000
31. Dezember 1971 53.833
31. Dezember 1981 50.933
31. Dezember 1986 49.557
31. Dezember 1991 51.103
31. Dezember 1996 51.470
31. Dezember 1997 51.546
31. Dezember 1998 51.448
31. Dezember 1999 51.173
31. Dezember 2000 50.963
31. Dezember 2001 51.185
31. Dezember 2002 51.351
31. Dezember 2003 51.445
31. Dezember 2004 51.670

Die Zahlen für 1600 sowie 1744 sind Schätzungen, die folgenden Werte bis 1945 sind gerundete Einwohnerzahlen, die Zahlen seit 1971 sind die amtlichen Einwohnerzahlen. Die jüngeren Zahlen seit 1971 beziehen sich auf die Hauptwohnsitze.

Quellen


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