- Einwohnerentwicklung von Eberswalde
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Eberswalde tabellarisch und graphisch wieder.
Am 31. Dezember 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Eberswalde nach Fortschreibung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 41.331 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung von Eberswalde
Im Dreißigjährigen Krieg verlor Eberswalde fast seine gesamte Bevölkerung. Die Einwohnerzahl sank von 1.200 im Jahre 1618 bis auf 168 im Jahre 1643. Erst 1722 erreichte Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand. Im 18. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl von Eberswalde nur langsam. Erst mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein stärkeres Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1800 knapp 3.000 Personen in Eberswalde, waren es 1898 schon 20.000. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf knapp 41.000.
Im Zweiten Weltkrieg verlor die Stadt 78 Prozent ihrer Bevölkerung. Die Einwohnerzahl sank bis Ende April 1945 auf 9.000, stieg dann nach Ende des Krieges durch die Rückkehr der vor den sowjetischen Truppen geflohenen Eberswalder sehr schnell und betrug schon am 2. Mai 1945 wieder 17.500 und Ende Juni 1945 rund 21.000.[2] Am 20. März 1970 schlossen sich die Städte Eberswalde (33.400 Einwohner 1969) und Finow (11.767 Einwohner 1969) zur Stadt Eberswalde-Finow mit rund 45.000 Einwohnern zusammen. Im Jahre 1988 hatte die Stadt mit 54.822 die höchste Einwohnerzahl ihrer Geschichte erreicht. 1993 erfolgte die Umbenennung der Stadt in Eberswalde. Bis 1994 waren in Eberswalde bis zu 25.000 sowjetische Soldaten stationiert, die genaue Anzahl ist unbekannt.
1990 waren bei der Stadtverwaltung 435 Ausländer (0,83 Prozent) gemeldet. Diese Zahl sank bis Ende 1991, bedingt durch die vorzeitige Kündigung der Arbeitsverträge durch die Betriebe und Abwanderung, auf 299 (0,58 Prozent). Bis 2000 wuchs die Ausländerzahl wieder auf 550 Personen (1,23 Prozent). In den letzten Jahren stieg der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung kontinuierlich und lag 2008 bei 1,9 Prozent (780 Personen). Seit der Wende in der DDR verlor die Stadt durch Abwanderung und Geburtenrückgang, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit, 24,5 Prozent ihrer Einwohner (13.426 Personen). Am 31. Dezember 2008 lebten noch 41.331 Menschen in der Stadt. Bis zum Jahre 2020 wird mit einer Stabilisierung der Bevölkerungszahl zwischen 35.000 und 40.000 Einwohnern gerechnet.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1800 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1840 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1840 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1618 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum Einwohner 1618 1.200 1643 168 1722 1.205 1734 1.724 1774 2.351 1800 2.964 1. Dezember 1816 ¹ 2.881 1. Dezember 1825 ¹ 3.850 1. Dezember 1831 ¹ 4.388 3. Dezember 1840 ¹ 4.844 3. Dezember 1843 ¹ 5.283 Datum Einwohner 3. Dezember 1846 ¹ 5.581 3. Dezember 1849 ¹ 5.631 3. Dezember 1852 ¹ 6.066 3. Dezember 1855 ¹ 6.153 3. Dezember 1858 ¹ 6.441 3. Dezember 1861 ¹ 6.650 3. Dezember 1864 ¹ 7.126 1. Dezember 1871 ¹ 8.323 1. Dezember 1875 ¹ 10.483 1. Dezember 1880 ¹ 11.524 1. Dezember 1885 ¹ 13.241 Datum Einwohner 1. Dezember 1890 ¹ 16.114 2. Dezember 1895 ¹ 18.288 1. Dezember 1900 ¹ 21.654 1. Dezember 1905 ¹ 23.833 1. Dezember 1910 ¹ 26.075 1. Dezember 1916 ¹ 25.439 5. Dezember 1917 ¹ 24.315 8. Oktober 1919 ¹ 26.786 16. Juni 1925 ¹ 29.510 16. Juni 1933 ¹ 31.369 17. Mai 1939 ¹ 40.615 ¹ Volkszählungsergebnis
Von 1945 bis 1989
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 30. April 1945 9.000 2. Mai 1945 17.500 30. Juni 1945 21.000 1. Dezember 1945 ¹ 27.377 29. Oktober 1946 ¹ 30.186 31. August 1950 ¹ 30.895 31. Dezember 1955 32.330 31. Dezember 1956 32.174 31. Dezember 1957 32.008 31. Dezember 1958 32.037 31. Dezember 1959 31.969 31. Dezember 1960 32.012 31. Dezember 1961 32.114 31. Dezember 1962 32.552 Datum Einwohner 31. Dezember 1963 32.906 31. Dezember 1964 ¹ 33.078 31. Dezember 1965 33.680 31. Dezember 1966 33.836 31. Dezember 1967 33.701 31. Dezember 1968 33.719 31. Dezember 1969 33.400 31. Dezember 1970 ¹ 46.299 31. Dezember 1971 46.356 31. Dezember 1972 46.573 31. Dezember 1973 47.037 31. Dezember 1974 47.141 31. Dezember 1975 47.241 31. Dezember 1976 47.970 Datum Einwohner 31. Dezember 1977 49.606 31. Dezember 1978 50.994 31. Dezember 1979 52.192 31. Dezember 1980 53.240 31. Dezember 1981 ¹ 53.183 31. Dezember 1982 53.381 31. Dezember 1983 53.473 31. Dezember 1984 53.773 31. Dezember 1985 54.239 31. Dezember 1986 54.566 31. Dezember 1987 54.536 31. Dezember 1988 54.822 31. Dezember 1989 54.332 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1990 52.586 31. Dezember 1991 51.513 31. Dezember 1992 50.997 31. Dezember 1993 50.730 31. Dezember 1994 49.940 31. Dezember 1995 49.212 31. Dezember 1996 48.411 31. Dezember 1997 47.366 31. Dezember 1998 46.250 31. Dezember 1999 45.484 Datum Einwohner 31. Dezember 2000 44.623 31. Dezember 2001 43.669 31. Dezember 2002 42.901 31. Dezember 2003 42.446 31. Dezember 2004 42.144 31. Dezember 2005 41.831 31. Dezember 2006 41.787 31. Dezember 2007 41.396 31. Dezember 2008 41.331 31. Dezember 2009 41.175 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Einwohnerentwicklung von Finow
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Finow (bis 1928 Heegermühle) nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr/Datum Einwohner 1734 93 1800 187 1. Dezember 1840 ¹ 419 1. Dezember 1885 ¹ 1.903 1. Dezember 1910 ¹ 5.859 16. Juni 1933 ¹ 7.896 Datum Einwohner 17. Mai 1939 ¹ 10.481 29. Oktober 1946 ¹ 9.616 31. August 1950 ¹ 9.526 31. Dezember 1964 ¹ 9.977 31. Dezember 1965 10.135 31. Dezember 1969 11.767 ¹ Volkszählungsergebnis
Bevölkerungsprognose
Statistisches Landesamt
Nach der Prognose des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg von 2008 wird die Bevölkerung der Stadt Eberswalde zwischen 2006 und 2030 um 20,6 Prozent (8.620 Personen) sinken.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006–2030 – Prognose für Eberswalde (Hauptwohnsitze):[3]
Datum Einwohner 31. Dezember 2006 41.790 31. Dezember 2010 40.780 31. Dezember 2015 39.430 31. Dezember 2020 37.800 31. Dezember 2030 33.170 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Bertelsmann-Stiftung
In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Eberswalde ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 14,6 Prozent (6.120 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006–2025 – Prognose für Eberswalde (Hauptwohnsitze):[4]
Datum Einwohner 31. Dezember 2006 41.787 31. Dezember 2010 40.236 31. Dezember 2015 38.516 31. Dezember 2020 37.024 31. Dezember 2025 35.667 Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsstruktur
Bevölkerung Stand 31. Dezember 2008 Einwohner mit Hauptwohnsitz 41.331 davon männlich 20.199 weiblich 21.132 Deutsche 40.551 davon männlich 19.770 weiblich 20.781 Ausländer 780 davon männlich 429 weiblich 351 Ausländeranteil in Prozent 1,9 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Ausländische Bevölkerung
Die Tabelle zeigt die größten Gruppen der melderechtlich mit Hauptwohnsitz in Eberswalde registrierten Ausländer.[5]
Rang Staat Bevölkerung
(31. Dezember 2008)1 Polen 147 2 Vietnam 97 3 Russland 89 4 Ukraine 65 5 Ungarn 59 6 Türkei 58 7 Kasachstan 45 8 Griechenland 18 9 Österreich 13 10 Bulgarien 10 10 USA 10 10 Weißrussland 10 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2008 (Hauptwohnsitze).[5]
Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent 0 - 17 5.134 12,4 18 - 24 4.137 10,0 25 - 44 10.292 24,9 45 - 54 6.781 16,4 55 - 64 5.228 12,6 über 65 9.759 23,6 Gesamt 41.331 100,0 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Geburten- und Wanderungssaldo
Geburtenbilanz und Wanderungssaldo nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr Geborene Gestorbene Geburten-
saldoZuzüge Fortzüge Wanderungs-
saldoBevölkerungs-
saldo1991 402 620 −218 954 1809 −855 −1073 1992 301 602 −301 1080 1295 −215 −516 1993 266 586 −320 1034 1601 −567 −887 1994 263 648 −385 1183 1588 −405 −790 1995 258 564 −306 1344 1766 −422 −728 1996 318 524 −206 1307 1902 −595 −801 1997 301 511 −210 1502 2337 −835 −1045 1998 336 532 −196 1521 2441 −920 −1116 1999 325 448 −123 1614 2257 −643 −766 2000 308 466 −158 1553 2256 −703 −861 2001 289 455 −166 1638 2426 –788 −954 2002 337 468 −131 1632 2269 –637 −768 2003 307 530 −223 1818 2050 –232 −455 2004 288 471 −183 1937 2056 –119 −302 2005 355 474 –119 1700 1910 –210 −329 2006 348 451 –103 1757 1864 –107 −210 2007 343 499 –156 1645 1886 –241 –397 2008 368 470 –102 1960 1923 37 –65 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Stadt- und Ortsteile
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Hauptwohnsitze).[5]
Nr. Name 2001 2005 2008 01 Stadtmitte 12.318 12.252 12.567 02 Ostend 3.329 3.237 3.154 03 Nordende 2.775 2.689 2.724 04 Westend 5.310 5.068 4.892 05 Finow 8.650 8.468 8.467 06 Finowtal (BBV)1 9.307 7.988 7.139 07 Clara-Zetkin-Siedlung 993 1.050 1.008 08 Sommerfelde 435 449 418 09 Tornow 341 331 319 10 Spechthausen2 160 Eberswalde 43.458 41.532 40.848 1 BBV = Brandenburgisches Viertel
2 Eingemeindung am 1. Januar 2006Quelle: Stadt Eberswalde
Literatur
- Aufzeichnungen der Maria-Magdalenen-Gemeinde 1618–1800
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955–1989
- Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden
- ↑ Transodra: Zur Aufnahme und Integration der Vertriebenen in Eberswalde 1945 - 1948
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose des Landes Brandenburg 2007 bis 2030
- ↑ Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
- ↑ a b c Stadt Eberswalde: Statistischer Jahresbericht
Weblinks
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