- Eisenbahnerstadt
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Eine Eisenbahnstadt, auch Eisenbahnerstadt, ist eine Stadt, in der die Eisenbahn infolge von Einrichtungen eines Eisenbahnknotens wie Rangierbahnhöfen oder Ausbesserungswerken eine im Vergleich zur Größe der Stadt überragende Bedeutung im Stadtbild und im Wirtschaftsleben mit überdurchschnittlichem Anteil von Eisenbahnbediensteten an der Einwohnerzahl hat.
Es handelt sich meistens um Orte, die bereits vor Eröffnung der Eisenbahn als kleinere oder mittelgroße Städte existierten, zum Beispiel Löhne, Lehrte, Hamm, Wanne-Eickel, Bebra, Gößnitz, Treuchtlingen, Schwandorf, Weiden in der Oberpfalz, Plattling, Offenburg, Lauda, Aulendorf, Olten oder Miramas (Frankreich), und die durch die Eisenbahn wesentlich größer wurden. Einige ehemalige Dörfer wuchsen durch die Eisenbahn auch erst zur Stadt heran, zum Beispiel Betzdorf oder Simeria (Rumänien). Manchmal sind sie aber gleichwohl ein Dorf geblieben wie etwa Altenbeken oder Montzen (Ort des belgischen Güterverkehrs-Grenzbahnhofes nach Deutschland). Auch an Standorten von Bahnbetriebswerken für Schublokomotiven am Fuße von Steigungseisenbahnstrecken wie z. B. Altenhundem oder Erstfeld entstanden Eisenbahnstädte oder Eisenbahndörfer.
Durch Stilllegung von Eisenbahneinrichtungen ist in manchen Eisenbahnstädten infolge deren früher einseitig auf die Eisenbahn ausgerichteten Wirtschaftsstruktur eine hohe Arbeitslosigkeit entstanden.
Siehe auch: Eisenbahnsiedlung
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