El Doctor

El Doctor
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.
Pablo Escobar

Pablo Emilio Escobar, auch genannt „El Doctor“, „El Patrón“ oder „Don Pablo“ (* 1. Dezember 1949 in Rionegro bei Medellín; † 2. Dezember 1993 in Medellín) war ein kolumbianischer Drogenhändler. Durch groß angelegten und erstmals in der Kriminalgeschichte industrialisierten Drogenschmuggel wurde er zu einem der reichsten Männer der Welt. Allgemein wird er als einer der mächtigsten, rücksichtslosesten und brutalsten Drogenhändler angesehen, den es je gab.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Machteliten, die zehn reichsten Familien (3 Prozent der Bevölkerung, 97 Prozent Besitz des Landes und der Rohstoffe), welche Bergminen, Ölquellen, Kaffee- und Bananenplantagen besaßen, ließen in Kolumbien lähmende Armut zurück. 1948 begann die Ära des modernen Kolumbiens, als Juan Roa den Präsidentschaftskandidaten und Reformer Gaitán durch Schüsse in Kopf, Lunge und Leber tötete. Die Ermordung gipfelte in dem Volksaufstand El Bogotazo, welcher vor allem in ländlichen Zonen mit großer Vehemenz durch religiösen Eifer und Besitzansprüche an Macht und Boden fortgesetzt wurde und in die sogenannte „Violencia“ mündete. Kriminelle wie José del Carmen Tejero, Tarzán, Desquite, Tirofijo, Sangrenegra und Chispas wurden später von Escobar als Vorbilder verehrt. Zu dieser Zeit entstand die Tötungsart der „Kolumbianischen Krawatte“, wobei man dem Opfer den Hals aufschnitt und die Zunge heraushängen ließ. Diese Atmosphäre der Gewalt bildete den Hintergrund des Aufstieges von Pablo Escobar.

Leben

Jugend

Pablo Emilio Escobar Gaviria wurde in El Tablazo/Antioquia als Ältester von vier Kindern des Viehzüchters Abel de Jesús Escobar und der Lehrerin Hermilda Gavíria geboren. Entgegen der Vorstellung, dass er aus ärmsten Verhältnissen kam, entstammte er aus dem ländlichen Mittelstand, seine Familie besaß Milchkühe und 12 Hektar Land. Die relativ wohlhabenden Rinderfarmen von Frontino und Rionegro waren stets Schauplätze gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen liberalen Heereseinheiten und Guerrilleros aus den Bergen.

Die Familie zog nach Envigado, dort gründete Hermilda eine Volksschule. Pablo Escobar schloss sich in Envigado einer nihilistischen Jugendbewegung, dem „Nihilismo“ an und begann bereits mit 13 Jahren kolumbianisches Marihuana zu rauchen. Diese Angewohnheit behielt er bis zu seinem Ende bei. Escobar schlief bis ein Uhr mittags und zündete sich danach einen Joint an, dessen Wirkung bis zum Folgetag anhielt. Seine Schule Liceo Lucrecio Jaramillo brach er 1966 aus Protest vorzeitig ab. Escobar trank große Mengen Coca-Cola und aß Fastfood und Pizza, was zu seinem Übergewicht führte.

Zusammen mit seinem Cousin Gustavo Gaviria verbrachte er seine Jugend auf den Straßen und in den Bars des Rotlichtbezirks von Jesús el Nazareno-Bezirk von Medellín. Im „Barrio Antioquia“ von Medellin machte er Bekanntschaften mit lokalen Unterweltgrößen, die für seine weitere Laufbahn wichtig waren. Der Besitz von Feuerwaffen brachte ihm schnell den Respekt der anderen Banden ein, die damals meist nur mit Messern und Macheten bewaffnet waren. Früh schloss er sich einer Marihuana-Schmugglerbande an und beteiligte sich an Raubüberfällen auf der Straße. Ein weiterer Erwerbszweig war der Handel mit geschmuggelten Marlboro-Zigaretten. Nach Aussagen seiner Mutter war er für eine ehrliche Tätigkeit ungeeignet, denn er wollte sich schon früh große Macht aneignen. Bei seinen Taten bewies er großen Mut und vollkommene Furchtlosigkeit.

Mit 20 Jahren begann er Autos zu stehlen und sie zerlegt als Hehlerware zu verkaufen. Kurze Zeit später begann er mit seiner Bande reiche Bürger zu entführen und sie oft auch nach Lösegeldzahlung zu töten, um Macht zu demonstrieren.

1971 entführte er den beim Volk sehr unbeliebten Industriellen Echevarría und erdrosselte ihn nach Erhalt des Lösegeldes. Die Entführung machte ihn in Medellin berühmt und brachte ihm den Beinamen „El Doctor“ ein.

Mitte der 1970er Jahre wurde der „Marimba“-Marihuanahandel durch die Modedroge Kokain abgelöst. Pioniere in diesem neuen Boom-Geschäft waren Escobar, die Ochoa-Brüder, Carlos Lehder und José Rodriguez Gacha.

Escobar nutzte die ungeahnten Verdienstmöglichkeiten für seinen gesellschaftlichen Aufstieg. Er baute in den 1970er Jahren ein riesiges Drogenimperium auf. Während seiner besten Jahre soll er bis zu 1,5 Millionen US-Dollar in der Stunde verdient haben. Er war als der Drogenbaron Kolumbiens bekannt.

Drogenhandel

Escobar zeichnete sich durch Grausamkeit und Skrupellosigkeit aus, die ihn schnell an die Spitze des Medellin-Kartells brachten.

Obwohl Escobar einmal mit 11 Kilogramm Kokain festgenommen wurde, wurde nie ein Prozess wegen Drogenbesitzes oder Drogenhandels gegen ihn eröffnet, da der ihn belastende Polizist unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Durch Morddrohungen wurden auch die Richter eingeschüchtert, die den Mordprozess daher nicht noch einmal aufrollten.

1975 lernte Escobar einen wohlhabenden Piloten mit dem Decknamen „Rubin“ aus Medellín kennen, welcher fließend Englisch sprach, Miami gut kannte und bereits für die Ochoa-Brüder (Alsonso, Jorge und Fabio) arbeitete. „Rubin“ kaufte in Miami Sportflugzeuge und warb weitere Piloten an. Der erste Kokainschmuggler aus Medellín war Fabio Restrepo, mit dem „Rubin“ 1975 ein bis zwei Lieferungen Kokain (40-60 kg) nach Miami ausflog und einen Gewinn von etwa 40.000 USD erwirtschaftete. Escobar erhielt von Jorge Ochoa die Erlaubnis, unverschnittenes Kokain an Restrepo zu verkaufen. Escobar ließ Restrepo ermorden und „Rubin“ sowie die Ochoa-Brüder wissen, dass sie fortan für ihn arbeiten.

1976 heiratete Escobar die 15-jährige María Victoria Henao Vellejo. Mit ihr zeugte er die Kinder Juan Pablo und Manuela. Die Ehe wurde nach eigener Aussage als sehr glücklich eingeschätzt, obwohl Escobar seine Frau mit unzähligen jungen Mädchen betrog. Wurde eines der Mädchen schwanger, so wurde sie von Escobars Auftragsmördern getötet.

Jhon Jairo Velásquez Vásquez, genannt „Popeye“, war engster Vertrauter und Chefkiller von Escobar, er tötete auf seinen Befehl über 150 Menschen. Insgesamt ließ Escobar 30 Richter sowie 457 Polizisten töten und war in den 1980er Jahren für eine wöchentliche Mordrate von 20 Toten in Medellin verantwortlich.

1976 ließ das DAS (Departamento Administrativo de Seguridad) seinen Cousin Gustavo Gaviria verhaften, nachdem er in Miami Kokain abtransportiert hatte. Escobar wurde verhaftet und musste in Itagui eine Gefängnisstrafe absitzen, wurde aber durch Bestechung kurz danach wieder freigelassen, die DAS-Beamten, die ihn verhafteten, wurden ermordet. Escobar etablierte damit das kolumbianische „plata o plomo“-Prinzip: Bestechung oder Ermordung.

Weiterhin schuf er folgendes Geschäftsprinzip: Kokain wurde von unabhängigen Pflanzern gewonnen, Escobar kontrollierte den Transport. Erzeuger zahlten dafür eine Provision von 10 Prozent auf den Großhandelspreis in Miami. Bei Verlust einer Lieferung zahlte Escobar den Lieferanten Ersatz auf Erzeugerkostenpreis. Die Gewinne lagen bei weitem über den Verlusten der abgefangenen Lieferungen. Escobar erkaufte sich Schutz von den Pflanzern über die Verarbeiter bis zu den Distributeuren. Die Transporte wurden hauptsächlich mit Staffeln von Sportflugzeugen (etwa eine Tonne Fracht) durchgeführt aber auch mit ferngesteuerten Mini-U-Booten, welche bis zwei Tonnen Kokain von der Nordküste Kolumbiens bis nach Puerto Rico transportierten. In der Endphase ließ er 10 Tonnen Kokain in einer umgebauten Boeing 727 in die USA exportieren.

Gacha und Lehder arbeiteten in der Anfangsphase teils für Escobar teils gegen ihn. 1975 wurde eine Kokainlieferung von 600 Kilogramm in einem Flugzeug in Cali abgefangen, diese Maßnahme löste die Ermordung von 40 Personen an einem Wochenende aus, da sich die Organisationen gegenseitig vorwarfen das Geschäft gestört zu haben. Der unermessliche Reichtum durch das Kokaingeschäft führte zu einer neuen Gesellschaftsschicht in Kolumbien, die dies durch Villen, Diskotheken etc. zur Schau trugen.

Escobars Schwager Mario Henao, ein linksorientierter Intellektueller, verschaffte Escobar die patriotische Rechtfertigung für seinen Drogenhandel, um ein neues, modernes und fortschrittliches Kolumbien aufzubauen. In Medellin gab Escobar die Zeitung Medellín Cívico heraus, die sich mit der Glorifizierung seiner Person befasste. Ihm zu Ehre wurde das Viertel Pablo Escobar für Wohnungslose erbaut. Escobar stellte sich als großzügiger Arbeitgeber in Medellin dar und zahlte hohe Gehälter für das Personal, welches in den Drogenlabors arbeitete. 1978 wurde Escobar in den Stadtrat von Medellin gewählt und wurde Abgeordneter, die politische Immunität schützte ihn vor weiterer Strafverfolgung. Das Diplomatenvisum wurde für Reisen seiner Familie nach Miami genutzt.

In Miami erwarb die Familie ebenfalls Luxusvillen und eine 8-Millionen-Dollar Ranch bei Plantation/Florida. Die kolumbianischen Narco-Millionäre und Milliardäre setzten die Tradition der Wohlhabenden fort, die ihre Reichtümer damals der Sklavenarbeit, des Tabak- und Chinin-Schmuggels, der Landbeschlagnahmung während der Bürgerkriege, dem Gold- und Smaragdschmuggel verdankten.

1981 stellte Escobar nach der Entführung von Marta Ochoa eine private MAS-Miliz „Muerte a los Secuestradores“ auf. Die Gründung der MAS-Miliz wurde von 223 Drogenhändlern unterzeichnet und durch das Abwerfen von Flugblättern über einem Fußballstadion bekanntgegeben. Der Zusammenschluss der MAS wird auch als Gründungsdatum des Medellín-Kartells gesehen.

1982 ließ sich Escobar als Abgeordneter in den kolumbianischen Kongress wählen. Er war Vertreter der liberalen Partei und befand sich auf dem Gipfel seiner Popularität und wurde „paisa Robin Hood“ genannt (paisa – Bewohner der Provinz Antioquia). Da er aber öffentlich beschuldigt wurde, mit Drogen zu handeln, war er gezwungen, sein Mandat niederzulegen. Aufgrund seiner Finanzmacht und seiner Verbindungen konnte er sich weiterhin großen Einfluss auf Politik und (bestochene) Politiker sichern.

1983 bot Manuel Noriega dem Medellin-Kartell Exil und großzügige Anlagemöglichkeiten für das Drogengeld. Nach Ermordung Laras flohen Escobar, Lehder, Gacha und die Ochoa-Brüder nach Panama.

Aus dieser Zeit stammt sein Zitat: „Lieber ein Grab in Kolumbien als eine Gefängniszelle in den Vereinigten Staaten.“

1984 war er der erfolgreichste Kokainhändler der Welt, er hatte große Teile des Kokainmarktes unter Kontrolle (80 Prozent in Kolumbien). Seinen größten Gewinn erarbeitete er sich mit Kokainschmuggel in die USA, wo Kokain etwa dreimal teurer verkauft werden konnte als in Kolumbien. Ein Kilogramm Kokain, sobald es über der Grenze war, hatte statt seines ursprünglichen Wertes von 9000 $ nun einen von 30.000 $. Da sein Reinheitsgrad von ursprünglich 90 Prozent in den USA auf 30 Prozent gestreckt wurde, stieg der Wert auf über 90.000 $.

1984 vernichtete DEA Tranquilandia und Vila Coca und beschlagnahmte 14 Tonnen reines Kokain, dies bedeutete eine schwere Einbuße für das Medellin-Kartell. Die US-Luftwaffe versprühte Herbizide auf Kokainpflanzungen in den Regenwäldern Kolumbiens.

1985 begannen Gacha und Escobar mit der Säuberung des Mittleren Magdalenatals von der FARC-Guerilla. Den Operationen, die durch britische und israelische Söldner unterstützt wurden, fielen tausende von Bauern und Feldarbeiter zum Opfer. Paramilitärische Verbände des Medellinkartells und Heereseinheiten führten der FARC, ELN und M-19 im Magdalenatal schwere Verluste zu. M-19 stürmt den Justizpalast in Bogotá, Escobars Beteiligung hierbei bleibt unklar.

1986 starb der US-Basketballstar Len Bias nach einer Kokainüberdosis, das öffentliche Bewusstsein wendete sich gegen die Partydroge und es wurde geächtet. Escobar, zuvor als Inbegriff des Zeitgeistes wahrgenommen, wurde von der Weltöffentlichkeit zum Schwerkriminellen erklärt.

1988 wurde George Bush US-Präsident und intensivierte mit einem großen Milliarden-Etat den Kampf gegen den kolumbianischen Drogenhandel.

1989 war Escobar laut Forbes Magazine mit einem Privatvermögen von 2,7 Milliarden USD der siebtreichste Mann der Welt und kontrollierte 80 Prozent des internationalen Kokainmarktes.

Escobar war auch sozial engagiert: Er finanzierte Krankenhäuser, Sozialwohnungen und Schulen und genoss daher unter dem ärmsten Teil der Bevölkerung seiner Heimatstadt Medellín zum Teil sogar einen guten Ruf. Das Fußballstadion seines Heimatvereins in Envigado wurde mittels seiner Gelder erbaut. Escobar gründete in Medellin Büro- und Apartmentkomplexe, Diskotheken und zahlreiche Restaurants, noch heute sind seine Spuren sichtbar.

Virginia Vallejo

Virginia Vallejo, TV Journalistin und Moderatorin, war Geliebte von Pablo Escobar von 1983-1987. Sie veröffentlichte 2007 „Amando a Pablo, odiando a Escobar“ (deutsch: Pablo lieben, Escobar hassen), worin sie Escobar mit Politikern wie Alberto Santofimio und Präsidenten Alfonso López Michelsen, Ernesto Samper und Álvaro Uribe Vélez in Verbindung bringt und einen Politskandal in Kolumbien auslöste.

Verfolgung

In erbittertem Widerstand gegen ein von der kolumbianischen Regierung beabsichtigtes Gesetz zur Auslieferung von Drogenhändlern an die USA führte Escobar an der Spitze der „Extraditables“ (die Auslieferbaren) Krieg gegen den Staat. Er ließ Hunderte von Polizisten, Richtern und Staatsanwälten ermorden und überzog die Hauptstadt Bogotá mit Bombenterror. Ein besonders spektakuläres Bombenattentat legte den Sitz der Tageszeitung „El Espectador“ in Bogotá in Trümmer. Zahlreiche Entführungen von Angehörigen des öffentlichen Lebens in Kolumbien, häufig mit tödlichem Ausgang, gingen auf Escobars Konto. Für seinen eigenen Schutz engagierte er Leibwächter und unterhielt eine große Zahl von Sicarios (Auftragskiller). Die erbitterte Feindschaft mit der kolumbianischen Polizei erwarb sich Escobar durch ein Kopfgeld von 500-1000 Dollar, das er für jeden getöteten Polizisten in Medellín aussetzte.

Die Verfolgung Escobars durch den Staat Kolumbien wurde intensiviert, als 1989 der Präsidentschaftskandidat der liberalen Partei, Luis Carlos Galan, der für den Fall seiner Wahl eine verstärkte Offensive gegen die Drogenmafia angekündigt hatte, während einer Wahlveranstaltung in Soacha, einem Vorort von Bogotá, ermordet wurde.

Nach Friedensverhandlungen erklärte Escobar 1991 schließlich einen Waffenstillstand und stellte sich der Polizei. Mit seiner Leibwache kam er, wie bei den Verhandlungen ausgemacht, in das eigens von ihm errichtete luxuriöse Gefängnis La Catedral in der Nähe seines Heimatortes Envigado. Nach mehreren Skandalen (unter anderem ließ Escobar Drogenhändler ins Gefängnis kommen und dort ermorden) wollte ihn die Regierung in ein anderes Gefängnis verlegen, woraufhin er die Flucht ergriff.

Escobar starb, als eine US-Kolumbianische Einheit ihn bei einer Razzia in Medellín erschoss. An seiner Beerdigung nahmen über 20.000 Menschen teil.

Kauf der Hacienda Nápoles

1979 kaufte Escobar für 63 Millionen USD eine 3.000 Hektar große Ranch bei Puerto Triunfo am Río Magdalena und machte daraus einen luxuriösen Landsitz.

Der Besitz umfasste einen Flugplatz, einen Hubschrauberlandeplatz, eine Stierkampfarena, sechs Swimmingpools, ein gynäkologisches Untersuchungszimmer, künstliche Seen für Wasserski und ein komplettes Straßennetz. Für seinen Zoo auf der Hacienda ließ Escobar Elefanten, Büffel, Löwen, Nashörner, Gazellen, Zebras, Flusspferde, Kamele und Strauße einfliegen. Für seinen Sohn ließ er Dinosaurierfiguren errichten.

Die Hacienda Nápoles hatte komfortable Schlafgelegenheiten für über 100 Personen. Der Eingang war mit einem Sportflugzeug geschmückt, mit dem Escobar seine ersten Kokaintransporte nach Medellin durchführte.

Für die Unterhaltung seiner Freunde ließ er kolumbianische Schönheitsköniginnen kommen, welche Striptease vorführten, bei Wettspielen teure Sportwagen gewinnen konnten, sich aber auch Demütigungen wie einer kompletten Haarrasur, Insekten schlucken oder nackt um die Wette auf Bäume klettern, aussetzen mussten.

Auf der Hacienda fanden auch zahlreiche Hinrichtungen statt. Ein Arbeiter, der Escobar bestahl, wurde an Händen und Füßen gefesselt und zur Unterhaltung der Gäste in einem der Swimmingpools ertränkt. Der Architekt, welcher den Baufehler und den Einsturz des ersten Stocks in der Villa zu verantworten hatte, wurde erschossen.

Nachdem 2007 Räuber nach legendären Reichtümern suchten und plünderten, wurde aus der verfallenen Villa ein Freizeitpark „Parque Temático Hacienda Napolés“. Die von Escobar ausgesetzten Flusspferde fühlen sich im tropischen Regenwaldklima von Kolumbien wohl und vermehren sich stark.

Rezeption

Politisch

Escobar veränderte und spaltete den kolumbianischen Staat und schadete nachhaltig dem weltweiten Ansehen des Landes als „Narco-Republik“ Kolumbien.

George Bush erklärte Escobar damals zum Staatsfeind Nummer Eins. Die Gewaltkultur und die nach Escobars Tod arbeitslosen sicarios (Auftragsmörder) verschärften die Sicherheitslage insbesondere in Medellin, radikalisierten die Elendsviertel der Stadt und hatten noch lange Auswirkungen. Aus vielen sicarios, die für Escobar oder insbesondere für Gacha arbeiteten, wurden später paramilitärische Milizen der AUC.

In Medellin wird Escobar vor allem in seinem Heimatviertel Envigado heute noch als Volksheld verehrt. Der Fußballverein Atlético Nacional in Medellin verdankt seinen Aufstieg der finanziellen Förderung durch Escobar.

Filmisch, künstlerisch und literarisch

  • Motive von Pablo Escobar werden vom kolumbianischen Maler Fernando Botero gemalt.
  • Escobar ist ein Kinofilm vom Regisseur Antoine Fuqua und Edgar Ramírez als Hauptdarsteller, welcher 2008/2009 erscheinen wird und das Leben von Pablo Escobar beschreibt.
  • 2001 wird Escobar von Cliff Curtis im Film „Blow“ als Geschäftspartner der Hauptfigur George Jung dargestellt.
  • Mark Bowden schildert die Jagd auf Escobar in seiner Dokumentation „Killing Pablo“. Im History Channel erschien „The True Story of Killing Pablo“ Ein weiterer Dokumentarfilm ist für 2009 vorgesehen.
  • 2006 Escobar taucht im Dokumentarfilm Cocaine Cowboys auf.
  • Der Film „Pablo of Medellin“ von Jorge Granier-Phelps stellt Escobar teilweise als Heiligen, teilweise als Dämon dar.
  • Tom Clancy benutzt Escobar in seinem Roman „Das Kartell“ („Clear and Present Danger“) und gleichnamigen Kinofilm für seine Figur „Ernesto Escobedo“.
  • In der HBO-Serie Entourage spielt der Darsteller Vincent Chase die Hauptrolle in „Medellín“, ein Film über das Leben Pablo Escobars.
  • In dem Videospiel Grand Theft Auto: Vice City gibt es einen Flughafen mit dem Namen "Escobar Int. Airport". Die fiktive Stadt Vice City ist in diesem Spiel ein Drehkreuz des amerikanischen Kokainhandels.

Siehe auch

Literatur

  • Mark Bowden: Killing Pablo, Berlin-Verlag, 2001.
  • Gabriel García Márquez: Nachricht von einer Entführung über Details der Erpressung Escobars gegen den kolumbianischen Staat und die Geschichte der Los Extradictables.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Doctor Who (1996 film) — Doctor Who (film) redirects here. For the Dalek movies with Peter Cushing, see Dr. Who (Dalek films). 156 – Doctor Who Doctor Who television movie The Doctor and the Master in their climactic ba …   Wikipedia

  • Doctor Who (series 5) — Doctor Who series 5 DVD box set cover Country of origin United Kingdom …   Wikipedia

  • Doctor Who Magazine — Doctor Who Weekly issue 1, cover dated 17 October 1979 Editor Tom Spilsbury Categories Science fiction television Frequency Every four weeks …   Wikipedia

  • Doctor Fate — Kent Nelson and Hector Hall from the promotional art for JSA: All Stars #3 (Sept. 2003) cover, by John Cassaday and Mark Lewis. Publication information …   Wikipedia

  • Doctor Who spin-offs — refers to material created outside of, but related to, the long running British science fiction television series Doctor Who. Both during the main run of the series from 1963 to 1989 and after its cancellation, numerous novels, comic strips,… …   Wikipedia

  • Doctor Who (series 1) — Doctor Who series 1 DVD box Country of origin United Kingdom …   Wikipedia

  • Doctor Who — Titre original Doctor Who Genre Série de Science fiction Créateur(s) Première série : Sydney Newman Donald Wilson Deuxième série : Graeme Harper …   Wikipédia en Français

  • Doctor Who — Saltar a navegación, búsqueda Doctor Who Título Doctor Who Género Ciencia ficción Drama Creado por Sydney Newman C. E. Webber Donald Wilson Reparto David Tennant Catherine Tate …   Wikipedia Español

  • Doctor Who: The Adventure Games — Developer(s) Sumo Digital (Mac OS) Codemasters (Sega, Atari, Megaxus) …   Wikipedia

  • Doctor Who in Canada and the United States — refers to the broadcast history of the long running British science fiction television series Doctor Who in those countries. Contents 1 History 1.1 The beginning 1.2 The 1970s: Doctor Who sold to the United States …   Wikipedia

  • Doctor Who and the Curse of Fatal Death — Doctor Who charity spoof Rowan Atkinson as the Doctor and Julia Sawalha as Emma …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”