Elbbach (Lahn)

Elbbach (Lahn)
Elbbach
Der Elbbach unter der Steinernen Brücke in Hadamar

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Daten
Gewässerkennzahl DE: 25876
Lage Rheinland-Pfalz, Hessen; Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Lahn → Rhein → Nordsee
Quelle Nördlich von Ailertchen
50° 36′ 27″ N, 7° 55′ 49″ O50.60757.9302777777778478
Quellhöhe ca. 478 m ü. NN[1]
Mündung Bei Limburg (Lahn)
50.39758.0491666666667111

50° 23′ 51″ N, 8° 2′ 57″ O50.39758.0491666666667111
Mündungshöhe 111 m ü. NN[2]
Höhenunterschied ca. 367 m
Länge 40,7 km[3]
Einzugsgebiet 323,67 km²[3]
Abflussmenge[4] MNQ: 414,5 l/s
MQ: 3,9964 m³/s
St. Wendelinbrücke bei Niederhadamar, stromab aus Richtung Offheim gesehen

St. Wendelinbrücke bei Niederhadamar, stromab aus Richtung Offheim gesehen

Der Elbbach ist ein 40,7 km langer, orografisch rechter Zufluss der Lahn in Rheinland-Pfalz und Hessen in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Elbbach entspringt im rheinland-pfälzischen Westerwald wenige Kilometer nordwestlich von Westerburg aus mehreren Bächen bei Ailertchen. Von dort fließt er in südliche Richtungen nach Kaden, ostwärts an Guckheim vorbei, durch Willmenrod und dann nach Langendernbach in Hessen. Fortan nach Süden ziehend, erreicht der Elbbach Hadamar, bis er weiter südwärts bei Staffel, einem Ortsteil von Limburg, in die Lahn mündet. Bei Niederhadamar überspannt die aus dem 12. Jahrhundert stammende St. Wendelinbrücke den Elbbach, es ist vermutlich die älteste Steinbrücke in Hessen.

Name

Der Name Elbe bzw. Elb kann möglicherweise zurückgeführt werden auf elfr, dem altnordischen Wort für den Begriff „Fluss“. Das keltischen Albis und das germanische Albia sind die sprachlichen Weiterentwicklungen, die letztendlich zum Namen Elb(e) führen.[5][6] Andere leiten jedoch den Namen Elbe von indogermanisch *albhos für „weiß“ oder auch „Fluss“ ab. (Vergleiche Elbe)

Die Ortsgemeinde Elbingen ist nach dem dort vorbeifließenden Elbbach benannt, ebenso die Gemeinde Elbtal.

Wirtschaftshistorie

1832 berichtet Leopold von Zedlitz-Neukirch in seinem Neuen hydrographischen Lexikon für die deutschen Staaten von den vielen Mühlen, die die Wasserkraft des Elbbachs nutzten. Außer zahlreichen Getreidemühlen entlang des Bachlaufes wurden auch in Berzhahn ein Eisenwerk und in Niederhadamar eine Ölmühle von ihm angetrieben. [7] Von dieser wirtschaftlichen Bedeutung des Baches war kaum noch etwas geblieben. Heute laufen wieder einzelne Wasserkraftanlagen am Elbbach, unter anderem bei Oberzeuzheim und in Hadamar. In Niederzeuzheim versorgt der Bach einen größeren Fischzuchtbetrieb mit Wasser.

Natur

Im hessischen Teil seines Verlaufs wurde der Elbbach durch das Naturschutz- "Elbbachtal" und ein mit diesem deckungs- und namensgleiches FFH-Gebiet unter Schutz gestellt. Das Schutzgebiet folgt dem Bachverlauf auf rund zehn Kilometern Länge von der Landes- bis zur Stadtgrenze von Hadamar und umfasst auch den Unterlauf des Lasterbachs. Die Grenze des Schutzgebiets liegt meist nah am Bachlauf, was dazu führt, dass das Schutzgebiet trotz seiner langen Strecke nur 84 Hektar umfasst. Die offizielle Kurzcharakteristik und Begründung des FFH-Status lautet: "Naturnahes Fließgewässer mit bachbegleitenden Auwäldern, Hochstaudenfluren, Feucht- und Frischwiesen, Röhrichten und Quellfluren. Sowohl aus botanischer als auch aus faunistischer Sicht wertvolles Gebiet, Lebensraum zahlreicher, seltener und bestandsgefährdeter Tier- und Pflanzenarten, besondere Bedeutung für Fließgewässerarten, Lokal bedeutendes Vogelbrutgebiet."

Im weiteren Verlauf umfassen das Naturschutzgebiet "Kalksteinbruch bei Hadamar" (9,8 Hektar) sowie das FFH-Gebiet "Elbbachaue östlich von Elz" (49,1 Hektar) kurze Teile des Bachlaufs. Letzteres Gebiet besteht aus zwei Teilflächen eines feuchten Wiesengebiets, das vor allem wegen des Vorkommens des Dunklen und des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings bedeutend ist.

Zuflüsse

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Topografische Karte 1:25.000
  2. Tabelle Kataster vorhandener Retentionsräume Land Hessen - Elbbach
  3. a b Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland
  4. Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz
  5. Hellmuth Gensicke, Landesgeschichte des Westerwaldes, Wiesbaden 1958, 2. erg. Nachdruck 1987, Seite 19
  6. Auf den Spuren des Pytheas von Massalia, Magisterarbeit, Oliver H. Herde, daraus das Ortsnamenregister
  7. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten, Berlin 1832, S. 97

Weblinks


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