Electronic Frontier Foundation

Electronic Frontier Foundation

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) ist eine im Juli 1990 von John Perry Barlow und Mitchell Kapor gegründete nichtstaatliche Organisation mit Sitz in San Francisco, die sich mit den Bürgerrechten im Cyberspace beschäftigt. Ziel ist eine mediale Selbstbestimmung des Bürgers. Die Arbeit der EFF konzentriert sich hauptsächlich auf Nordamerika. Im Februar 2007 wurde in Brüssel ein Büro für Europa eröffnet.

Die Initiativen der Organisation behandeln Themen wie Zensur im Internet, Überwachung, Software-Patente, Urheberrechte und Tauschbörsen.

Inhaltsverzeichnis

Blaue Schleife für Meinungsfreiheit

Eine bekannte Initiative der EFF war auch die Kampagne Blue Ribbon - Free Speech Online, mit der auf die Rechte der Internet-Nutzer auf Privatsphäre und den Schutz vor Geschäftsinteressen aufmerksam gemacht wurde.[1]

Weitere Initiativen

  • 2600 Case (1999)
  • Felten Case
  • Trademark Law - Domain Name Cases
  • Peer-to-Peer Technologies
  • Surveillance Self-Defense (dt. Selbstverteidigung gegen Überwachung):

Das Ziel der 2009 gestarteten Initiative ist über Gesetze und Technologien zu Informieren, die in den USA von der Regierung zur Überwachung der Bevölkerung eingesetzt werden. Die Veröffentlichung von Informationen und Methoden soll es Internetnutzern ermöglichen, Maßnahmen zu ergreifen, sich vor ihr zu schützen.

Im April 2009 veröffentlichte die EFF, nachdem sie sich den Zugang nach dem Freedom of Information Act erstritten hatte, die Analyse einer Anti-Terrordatenbank und forderte deren Parlamentarische Kontrolle. In dem Investigative Data Warehouse (IDW) genannten Data-Mining-Projekt des Federal Bureau of Investigation sind bislang eine Milliarde Dokumente aus über 53 Datenquellen gespeichert und es besteht die Möglichtkeit der Verknüpfung mit zahlreichen weiteren Datenbanken.[2]

Die EFF setzt sich grundsätzlich für sichere Kommunikation und Datenschutz im Internet ein. Unter anderem wurde mit HTTPS Everywhere eine Firefox-Erweiterung vorgestellt,[3] die Anfragen automatisch über eine geschützte SSL-Verbindung umleitet, sofern der Server dies unterstützt. Zu den unterstützten Websites gehört neben Google auch Facebook.

Siehe auch: Datenautobahn, Secure Digital Music Initiative, DeCSS, Edward Felten, DRM

Geschichte

Die Gründung geht zurück auf den FBI-Einsatz Operation Sundevil, bei dem nach einem Zusammenbruch des Ferngesprächssystems von AT&T am 15. Januar 1990 über 150 Agenten sowie Polizei- und Sicherheitskräfte vermeintliche Cracker jagten. Darunter befanden sich beispielsweise Mitglieder der „New Prometheus League“, die ein angeblich entwendetes Dokument – Teile des Programmcodes eines Apple-Programms – u. a. über Mailboxen verbreitet hatten.[4] Später stellte sich dann heraus, dass das Dokument keineswegs von Apple gestohlen, sondern dort käuflich erworben worden war. Das Vergehen bestand also nicht in einem schwerwiegenden Kapitalverbrechen, welches eine derartige Aktion gerechtfertigt hätte, sondern nur im unerlaubten Veröffentlichen einiger Zeilen Programmcode.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angst vor der Anarchie - In: DER SPIEGEL 13/1996 vom 25. März 1996
  2. heise online: US-Bürgerrechtler veröffentlichen Details über Anti-Terror-Datenbank des FBI. 1. Mai 2009.
  3. Sicherheit: HTTPS Everywhere für beliebte Webseiten
  4. telepolis: Verschwörungstheorien und die Arroganz der Macht – Libertäre Ideologie, Teil 6: Der Widerstand organisiert sich. 12. September 2001.

Wikimedia Foundation.

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