Elektroniker für Betriebstechnik

Elektroniker für Betriebstechnik

Der Elektroniker für Betriebstechnik ist in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Neuordnung der Elektroberufe vom 3. Juli 2003, (BGBl. I S. 1144). Die Ausbildung findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt.

Die Berufsausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und wird mit einer gestreckten Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen. Der Teil 1 der Abschlussprüfung wird dabei mit 40%, der Teil 2 mit 60% gewichtet.

Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtung oder Schwerpunkten in der Industrie ausgebildet. Strukturprinzip der Ausbildung ist die Differenzierung nach Wahl-Einsatzfeldern bzw. Handlungsgebieten.

Inhaltsverzeichnis

Berufsbild

Ob elektronische Energieversorgung, industrielle Betriebsanlagen oder moderne Gebäudesysteme- und Automatisierungstechnik – Elektroniker für Betriebstechnik sorgen dafür, dass die elektrischen Anlagen fachgerecht installiert und gewartet werden. Wenn ein Gebäude oder eine Betriebsanlage neu errichtet oder umgebaut wird, erstellen sie Entwürfe für Änderungen und Erweiterungen. Sie installieren Leitungsführungssysteme, Energie- und Informationsleitungen sowie die elektrische Ausrüstung von Maschinen mit zugehörigen Automatisierungssystemen. Außerdem organisieren sie die Montage von Anlagen und überwachen die Arbeit von Dienstleistern und anderen Gewerken. Darüber hinaus bauen sie Schalt- und Automatisierungsgeräte zusammen und verdrahten sie. Sie programmieren und konfigurieren Systeme, prüfen deren Funktion und Sicherheitseinrichtungen. Schließlich übergeben sie die Anlagen und weisen die Anwender in die Bedienung ein.

Das Überwachen und regelmäßige Prüfen von Starkstromanlagen, von Melde- und Kommunikationssystem und Anlagen der Mess-, Steuerungs-, und Regelungstechnik gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie die Analyse von Störungen und das Instandsetzen von Anlagen. Im Kundendienst beraten sie ihre Auftraggeber. Ihre Tätigkeiten üben sie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen selbstständig aus und stimmen ihre Arbeiten mit vor- und nachgelagerten Bereichen ab. Sie sind Elektrofachkräfte im Sinn der Unfallverhütungsvorschriften.

Elektroniker für Betriebstechnik können überall dort ihrem Beruf nachgehen, wo Fabrikations- und Betriebsanlagen eingesetzt, gebaut und instand gehalten werden. Das können Kraft- und Umspannwerke, chemische und verfahrenstechnischen Betriebsanlagen, Bergbauunternehmen und sämtliche Branchen der produzierenden Industrie sein. Sie arbeiten in Werkhallen und in Kundenservice an wechselnden Einsatzorten, zum Teil auch im Freien.

Ausbildungsinhalte

  • Anfertigen von mechanischen Teilen und Verbindungen
  • Montieren und Verschalten von Baugruppen
  • Verlegen und Anschließen von Leitungen und Kabeln
  • Messen von Gleich- und Wechselgrößen
  • Prüfen, Messen und Einstellen von Baugruppen und Geräten
  • Montieren, Verdrahten und Installieren von Anlagen der Energietechnik
  • Montieren, Verdrahten von Baugruppen der Steuerungstechnik
  • Vorbereiten und Abschließen von Montagearbeiten
  • Montieren und Installieren von Anlagen der Melde- und Beleuchtungstechnik sowie von elektrischen Maschinen und Stelleinrichtungen
  • Inbetriebnahme von Anlagen
  • Instandhaltung von Anlagen der Energietechnik

Erster Ausbildungsabschnitt

Während der ersten Lehrhälfte wird in der Grundausbildung ein breites Fundament an Wissen und Können gelegt. Im Zentrum stehen Berechnen, Dimensionieren, Aufbauen und Ausmessen elektronischer Schaltungen, Dokumentieren der Arbeiten, Montieren und Verdrahten von Geräten, Bestücken und Löten von Leiterplatten sowie Inbetriebsetzungen und Beheben von Störungen. Zusätzlich lernt man, Mikrocomputersysteme zusammenzubauen sowie Programme zu schreiben (Meist für SPS-Steuerungen) und zu testen.

Zweiter Ausbildungsabschnitt

In der zweiten Lehrhälfte folgt die Schwerpunktausbildung in Tätigkeitsgebieten des Betriebs. In dieser Ausbildungsphase vertiefen die Auszubildenden ihre Kenntnisse und Fertigkeiten durch exemplarisches Lernen an produktiven Aufträgen und Projekten. Während der ganzen Ausbildungszeit werden berufsübergreifende Fähigkeiten wie Lern- und Arbeitsmethodik, Kreativität, Flexibilität, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit usw. gefördert.

Berufliche Perspektiven

Nach Abschluss der Ausbildung (Lehre) und mit dem Facharbeiterbrief stehen dem Elektroniker für Betriebstechnik mehrere Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten offen, unter anderem zum:

Siehe auch

Weblinks


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