Elisabeth Frerichs

Elisabeth Frerichs

Johanne Henriette Elisabeth Frerichs, geborene Seifert, geschiedene Oppel (* 13. Oktober 1883 in Niedersachswerfen; † 22. Mai 1967 in Oldenburg) war eine deutsche Politikerin.

Frerichs besuchte als junges Mädchen die Höhere Mädchenschule in Clausthal und schlug nach deren Abschluss eine Karriere als Postbeamtin ein.

Ihre politische Karriere begann 1917 mit dem Eintritt in die SPD. Zwei Jahre später übernahm sie die Leitung der Arbeiterwohlfahrt und der sozialen Frauenbewegung im Bezirk Weser-Ems und wurde 1925 in Rüstringen zur Stadträtin gewählt. Von 1932 bis zu dessen Auflösung durch die Nationalsozialisten war sie Abgeordnete im Oldenburgischen Landtag. Insgesamt hatte es im Oldenburgischen Landtag nur vier weibliche Abgeordnete gegeben: Maria Brand, Elisabeth Frerichs, Auguste Henke und Ilsa Wübbenhorst.[1]

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Frerichs Mann Friedrich, der ehemalige Parteisekretär und sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende im Oldenburger Landtag, ins KZ Neuengamme eingeliefert. Ihr Versuch beim Reichssicherheitshauptamt seine Freilassung zu erreichen scheiterte, er starb vermutlich bei der Versenkung der Cap Arcona Anfang Mai 1945.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie von der britischen Militärregierung wieder in alle Funktionen eingesetzt und gehört als eine von zwei Frauen neben Margarete Gramberg (FDP) von Januar bis November 1946 als Abgeordnete dem Ernannten Landtag von Oldenburg an. Nach Gründung des Bundeslandes Niedersachsen war sie im März 1947 kurzzeitig Mitglied des Ernannten Niedersächsischen Landtages und nach der Landtagswahl im Frühjahr 1947 auch für eine Legislaturperiode Mitglied des Niedersächsischen Landtages.

Ehrungen

1952 wurde Frerichs mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In Würdigung ihres Wirken wurde in Delmenhorst ein Heim der Arbeiterwohlfahrt nach ihr benannt. In Oldenburg erinnert eine Straße an sie.

Literatur

  • Barbara Simon, Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hannover 1996, Seite 107
  • Albrecht Eckhardt: Von der bürgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme. Der oldenburgische Landtag und seine Abgeordneten 1848-1933. Isensee: Oldenburg 1996, ISBN 3-89598-327-6, Seite 94

Einzelnachweise

  1. Albrecht Eckhardt: Von der bürgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme, Seite 21

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frerichs — ist der Familienname folgender Personen: Elisabeth Frerichs (1883–1967), deutsche Politikerin Friedrich Frerichs (1882–1945), deutscher Politiker (SPD) Friedrich Theodor von Frerichs (1819–1885), deutscher Internist und Augenarzt Göke Frerichs (* …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Frerichs — (* 4. Januar 1882 in Heppens; † 3. Mai 1945 in der Lübecker Bucht) war ein sozialdemokratischer Politiker. Leben und Wirken Frerichs lernte den Beruf des Tischlers und wurde danach Mitglied der SPD und der freien Gewerkschaften. Er arbeitete bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fre–Frh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Straßen in Oldenburg (Oldenburg) — Diese Liste der Straßen in Oldenburg gibt eine komplette Zusammenfassung aller im Oldenburger Straßenverzeichnis aufgeführten bestehenden Straßen und Plätze (bisher noch nicht komplett, wird aber in nächster Zeit vervollständigt).… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernannter Oldenburgischer Landtag — Der Ernannte Landtag in Oldenburg war ein nach dem Zweiten Weltkrieg von der Britischen Militärregierung eingesetztes Gremium zur Kontrolle der Landesregierung. Der ernannte Landtag bestand vom 30. Januar 1946 (erste Sitzung) bis zum 6. November… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Ernannten Niedersächsischen Landtages — Liste der Mitglieder des Niedersächsischen Landtages (1946–1947). Für die Landesregierung dieser Legislaturperiode siehe Kabinett Kopf I. Abgeordnete Name Fraktion Anmerkung Abel!Karl Abel KPD Adams!Clemens Adams CDU …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Niedersächsischen Landtages (1. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 1. Niedersächsischen Landtages (1947 – 1951). Für die Landesregierung dieser Legislaturperiode siehe Kabinett Kopf II und Kabinett Kopf III. Zusammensetzung Nach der Landtagswahl am 20. Februar 1947 setzte sich der… …   Deutsch Wikipedia

  • 13. Oktober — Der 13. Oktober ist der 286. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 287. in Schaltjahren), somit bleiben 79 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage September · Oktober · November 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Margarete Gramberg — (* 31. Januar 1895 in Donnerschwee; † 26. Januar 1968 in Oldenburg) war eine deutsche Politikerin. Vor ihrer politischen Laufbahn war Gramberg als Rotekreuzschwester und Hausfrau tätig. Von 1928 bis zur Auflösung der Partei im Jahr 1933 gehörte… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Brand — Maria Brand, geborene Renschen (* 19. August 1877 in Cappeln; † 7. Mai 1956 in Essen (Oldenburg)) war die erste weibliche Landtagsabgeordnete im oldenburgischen Landtag und Mitglied der Zentrumspartei. Maria Brand war eine Tochter des Zellers… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”