- Elisabeth von Dyck
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Elisabeth von Dyck (* 1951 in Enkenbach-Alsenborn[1]; † 4. Mai 1979 in Nürnberg) war vermutlich ein Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF). In der Auflösungserklärung der RAF vom 20. April 1998 wird ihr Name als Elisabeth van Dyck angegeben.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von Dyck kam 1951 nach Uruguay. Dort wuchs sie in dem religiösen Milieu der Mennoniten in der Kolonie Delta auf. Später kehrte sie nach Deutschland zurück.
Gegen von Dyck bestand der Verdacht der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, der RAF. 1975 erging gegen sie ein Haftbefehl wegen Waffenschmuggels aus der Schweiz nach Deutschland. Dieser wurde nach sechs Monaten Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf vorerst ausgesetzt. Im Sommer 1977 wurde der Haftbefehl erneut in Kraft gesetzt und um den Vorwurf der „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" erweitert. Sie entzog sich dem Haftbefehl durch die Flucht.
Die Zeugin Monika von Seckendorff sagte am 26. Oktober 1997 in der Hauptverhandlung gegen die als RAF-Unterstützerin verurteilte Monika Haas aus, dass sie nach der Entführung Hanns Martin Schleyers 1977 in einem kleinen Haus in Bagdad zusammen mit Friederike Krabbe und Elisabeth von Dyck gewohnt habe.
Von Dyck war zuvor offenbar Mitglied des Sozialistischen Patientenkollektivs (SPK) und des „Komitees gegen Folter". Sie war zunächst mit dem Terroristen Klaus Jünschke und später mit dem Rechtsanwalt Klaus Croissant liiert.[2]
In einer vorher bereits länger überwachten Wohnung im Haus Stephanstraße 40 in Nürnberg wurde sie am 4. Mai 1979 bei einem Festnahmeversuch erschossen.[3]
Literatur
- Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex. Hoffmann und Campe, Hamburg 1985, ISBN 3-455-08253-X. (erweitert und aktualisiert: 1997, ISBN 3-455-11230-7; Taschenbuchausgabe 1998, ISBN 3-442-12953-2; völlig überarbeitete und ergänzte Neuausgabe 2008, ISBN 978-3-455-50029-5)
- Klaus Pflieger: Die Aktion „Spindy", Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Dr. Hanns-Martin Schleyer. 1. Auflage. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1997, ISBN 3-7890-4598-5.
Einzelnachweise
Weblinks
- Fränkisch abgeräumt, SPIEGEL-Artikel (Originaldruck) vom 14. Mai 1979 zur Erschießung von Elisabeth von Dyck [ als HTML ]
- Da können Sie nicht in den Zeh schießen, SPIEGEL-Gespräch (Originaldruck) mit dem zuständigen Polizeipräsidenten vom 28. Mai 1979 [ als HTML ]
- Zeitdokument aus der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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