Emil Küchler

Emil Küchler

Emil Küchler (* 1844 Elberfeld; † 6. Februar 1885 in Halle) versuchte am 28. September 1883 bei der Einweihung des Niederwalddenkmals ein Attentat auf den deutschen Kaiser Wilhelm I. und die angereisten deutschen Fürsten. Das Vorhaben misslang.

Der Kaiser begab sich mit seinen Gästen nach der Anreise über den Rhein in 112 Kutschen hinauf zum Niederwald und querte dabei Drainagerohre, die von den Attentätern mit 13 Pfund Dynamit befüllt worden waren. Auf ein Zeichen seines Mitverschwörers Franz Reinhold Rupsch hin versuchte Küchler, eine Hanflunte zu entzünden, was misslang. Aus Kostengründen hatten die Attentäter auf wasserfeste Lunten verzichtet. Bei der Rückfahrt des Kaisers versuchten sie es erneut ohne Erfolg. Das bei einbrechender Dunkelheit entnommene Dynamit warf Küchmann, ein weiterer Verschwörer, gegen den Küchenanbau der provisorischen Festhalle, machte aber nur den „wunderschönen Kalbsnierenbraten ungenießbar“, wie ein Zeuge im Prozess aussagte. Redseligkeit verriet Monate später die Attentäter.

Küchler wurde zusammen mit dem Planer des Anschlags, August Reinsdorf, am 6. Februar 1885 im Roten Ochsen in Halle durch Scharfrichter Krauts aus Charlottenburg mit dem Handbeil enthauptet.


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