Engelbert Maria von Arenberg

Engelbert Maria von Arenberg

Engelbert-Maria von Arenberg (vollständiger Name: Engelbert Prosper Ernst Maria Joseph Julius Balthasar Benedikt Anton Eleonore Lorenz; * 10. August 1872 in Salzburg; † 15. Januar 1949 in Lausanne) war deutscher Adeliger und 9. Herzog des Hauses Arenberg. Er war ein Enkel von Herzog Prosper-Ludwig von Arenberg (1785-1861), dem Landesherrn im Herzogtum Arenberg-Meppen. Sein Vater Engelbert-August (1824-1875), war der 8. Herzog des Hauses Arenberg.

Engelbert Maria von Arenberg wuchs zunächst in Belgien im Palais Egmont in Brüssel sowie in den Schlössern Heverlee bei Löwen und Schloss Enghien südwestlich von Brüssel auf. Von 1889 bis 1893 war er Offizier der preußischen Armee im Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4 in Münster und von 1893 bis 1896 diente er im Gardekürassierregiment in Berlin. Während des Ersten Weltkriegs gehörte er dem Armee-Oberkommando VII an.

Herzog Engelbert-Maria erbte nach dem Tod seines Vaters dessen umfangreichen Besitz, darunter ausgedehnte Waldflächen im Emsland. 1903 erwarb er Schloss Nordkirchen im Münsterland. Von 1909 bis 1912 gehörte er dem Reichstag als Zentrumsabgeordneter für den Wahlkreis Lüdinghausen-Warendorf-Beckum an. Von 1903 bis 1918 war der Herzog erbliches Mitglied des Preußischen Herrenhauses und von 1917 bis 1919 Mitglied im Westfälischen Provinziallandtag. Nach Angaben des Schriftstellers Bernt Engelmann war Herzog Engelbert-Maria von Arenberg im Jahr 1913 „der mit Abstand reichste Grundbesitzer Westfalens“. Er habe ein geschätztes Vermögen von 63 Millionen Goldmark versteuert.

Von Arenberg verwaltete den Grund- und Industriebesitz der Familie, darunter mehrere Bergwerke sowie die 1928 gegründete Arenberg-Meppen GmbH. Er war zugleich Stifter zahlreicher sozialer Einrichtungen.

Nach dem Ersten Weltkrieg siedelte Engelbert-Maria von Arenberg ins Ausland und hatte seinen Wohnsitz in Mailand. 1949 starb er nach kurzer Krankheit in Lausanne.

Engelbert-Maria von Arenberg wurde 1919 zum Ehrenbürger der Stadt Meppen ernannt und 1927 zum Ehrenbürger der Stadt Recklinghausen.

Literatur

  • Die Arenberger im Emsland, Sögel 2003
  • Franz-Josef Heyen/Hans Joachim Behr (Hrsg.), Die Arenberger. Geschichte einer europäischen Dynastie. Band 2: Die Arenberger in Westfalen und im Emsland, Koblenz 1990.
  • Arenberg-Meppen GmbH (Hrsg.), Arenberg 2003, Aspekte aus 200 Jahren Arenberg-Meppen und 100 Jahren Arenberg-Nordkirchen, Meppen 2003
  • Bernt Engelmann, Das Reich zerfiel, die Reichen blieben, Hamburg 1972, S. 118, 277. (Daten zum Vermögen nach Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Preußen, Berlin 1913)

Weblinks



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