Engelbert Plassmann

Engelbert Plassmann

Engelbert Plassmann (* 23. März 1935 in Berlin) ist ein deutscher Jurist, Bibliothekar und Bibliothekswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Engelbert Plassmann, Sohn des Bankiers Clemens Plassmann und Enkel des Astronomen Joseph Plassmann, studierte zunächst von 1954 bis 1960 Philosophie und Katholische Theologie an den Universitäten Berlin, Bonn, Freiburg im Breisgau und Köln, danach bis 1964 Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg. 1967 promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum bei Paul Mikat mit einer Arbeit zum Thema Staatskirchenrechtliche Grundgedanken der deutschen Kanonisten an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert.

Er absolvierte eine Ausbildung zum Bibliothekar des Höheren Dienstes und war zunächst ab 1971 an der Universitätsbibliothek Bochum, später als Leiter der Bibliothek der Fachhochschule Bochum tätig. Von 1975 bis 1984 war er Mitglied des Bochumer Stadtrates.

Ab 1975 war er zunächst Lehrbeauftragter für Bibliothekswissenschaft an der Universität Köln, ab 1977 auch Dozent am Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen in Köln. 1982 erhielt er eine Professur an der Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen und war von 1986 bis 1990 deren Rektor. Von 1989 bis 1991 war er Vorsitzender des Vereins Deutscher Bibliothekare.

1991 wechselte er als Gründungsdekan des Fachbereichs Buch und Museum an die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, 1995 wurde er auf eine Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Seit 2000 ist er emeritiert, nimmt aber weiterhin Lehr- und Prüfungsaufgaben wahr.

Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Bücher, darunter das Standardwerk Das Bibliothekswesen der Bundesrepublik Deutschland (2. Auflage 1983 zusammen mit Horst Ernestus, 3. Auflage 1999 zusammen mit Jürgen Seefeldt). 2006 ist das Werk Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland : eine Einführung von Engelbert Plassmann, Hermann Rösch, Jürgen Seefeldt und Konrad Umlauf erschienen (Wiesbaden: Harrassowitz, 2006. ISBN 3-447-05230-9).

Er ist seit 1964 mit Annemarie Plassmann verheiratet und hat vier Kinder.

Schriften

  • Bibliotheksgeschichte und Verfassungsgeschichte. Antrittsvorlesung 15. Januar 1997, Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Bibliothekswissenschaft. Hrsg.: Der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Humboldt-Universität, Berlin 1997. (Öffentliche Vorlesungen / Humboldt-Universität zu Berlin; Heft 84.) Online
  • Das Bibliothekswesen der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch. 3. völlig neubearb. Aufl. des durch Gisela von Busse und Horst Ernestus begründeten Werkes. Von Engelbert Plassmann und Jürgen Seefeldt unter Mitwirkung von Horst Ernestus. Wiesbaden Harrassowitz, Wiesbaden 1999 - Wiesbaden, Harrassowitz 1999. ISBN 3-447-03706-7.
  • Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland. Eine Einführung. 2. gründlich überarb. und erw. Aufl. Harrassowitz, Wiesbaden 2011. ISBN 978-3-447-06474-3.

Literatur

  • Gerhard Hacker; Torsten Seela (Hrsg): Bibliothek leben. Das deutsche Bibliothekswesen als Aufgabe für Wissenschaft und Politik. Harrassowitz, Wiesbaden 2005. ISBN 3-447-05101-9 (Festschrift zum 70. Geburtstag.)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Plassmann — ist der Name von Alheydis Plassmann (* 1969), deutsche Historikerin, Enkelin von Clemens Plassmann Clemens Plassmann (1894–1970), deutscher Bankier, Sohn von Joseph Plassmann Engelbert Plassmann (* 1935), deutscher Bibliothekar, Sohn von Clemens… …   Deutsch Wikipedia

  • Clemens Plassmann — (* 2. Februar 1894 in Warendorf; † 26. April 1970 in Düsseldorf) war ein deutscher Bankier und lange Zeit Mitglied der Vorstände von Karstadt sowie der Deutschen Bank. Er ist der Sohn des Astronomen Joseph Plassmann (1859–1940) und der Vater des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Bibliothekswissenschaft — Das Institut für Bibliotheks und Informationswissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin ist das einzige universitäre Institut in Deutschland, das Forschung und Lehre auf den Gebieten Informationswissenschaft und Bibliothekswesen vereinigt …   Deutsch Wikipedia

  • Zentrale Fachbibliothek — Die Zentralen Fachbibliotheken sind drei Fachbibliotheken in Deutschland, die der überregionalen Literatur und Informationsversorgung für den hochspezialisierten Bedarf von Wissenschaft und Forschung dienen. Sie sammeln möglichst vollständig die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bücherei — Leseraum des British Museum Carl Spitzweg: Der Bücherwurm Eine Bibliothek (griechisch βιβλιοθήκη „Büchersammlung“) oder Bücherei …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Abb — (* 23. Februar 1886 in Berlin; † 28. April 1945 ebenda) war ein deutscher Bibliothekar. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Christoph Hobohm — (* 12. Mai 1955 in Bitterfeld) ist Professor für Bibliothekswissenschaft an der Fachhochschule Potsdam. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bibliotheksmanagement, Digitale Bibliothek und Bibliothekstypologien. Werdegang Hans Christoph Hobohm studierte …   Deutsch Wikipedia

  • Leihbücherei — Leseraum des British Museum Carl Spitzweg: Der Bücherwurm Eine Bibliothek (griechisch βιβλιοθήκη „Büchersammlung“) oder Bücherei …   Deutsch Wikipedia

  • Preussische Instruktionen — Die Preußischen Instruktionen (weiter abgekürzt mit PI) sind ein Bibliothekarisches Regelwerk, das früher in (wissenschaftlichen) Bibliotheken zur Katalogisierung verwendet wurde. Inzwischen sind sie weitgehend durch andere Regelwerke wie die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”