- Aichen-Gutenburg
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Aichen ist der Hauptort der Ortschaft Aichen-Gutenburg und ein Stadtteil der Kreisstadt Waldshut-Tiengen im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg. Aichen war bis zum Beginn der 1970er Jahre eine selbstständige Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Aichen liegt in den südöstlichen Ausläufern des Südschwarzwaldes, Region Hochrhein, oberhalb der Steilhänge der von Norden nach Süden verlaufenden Schlücht (Schlüchttal). Die Ortschaft liegt etwa auf halber Höhe zwischen der Schlücht und den nahen Erhebungen, im Seitental eines Schlüchtzuflusses. Der Hauptort selbst liegt auf 563 m ü. NN, der 2,6 km nördlich gelegene Ortsteil Allmut auf ca. 590 m ü. NN und der 4 km südlich gelegene Ortsteil Gutenburg auf 440 m ü. NN. Die Gemarkung Aichen (früheres Gemeindegebiet) erstreckt sich vom Schlüchttal (tiefster Punkt ca. 385 m ü. NN) bis zu den Höhen des Bergrückens (höchster Punkt ca. 706 m ü. NN), der das Schlüchttal vom Steinatal im Osten trennt.
Geschichte
Das älteste bekannte Dokument, das Aichen als Ort erwähnt, stammt aus dem Jahre 1275. Eine Kapelle im Gebiet des heutigen Ortes wurde bereits 1160 dokumentiert. 1297 wird von einer Kirche berichtet, die gut 100 Jahre später abgebrannt ist und deren Wiederaufbau 1454 eingeweiht wurde.
Der Ortsname variiert im Laufe der Geschichte und wird zeitweilig mit Eichain(1275), Aichan(1297) und Aychen(1538) angegeben.
Aichen gehörte im frühen Mittelalter sehr wahrscheinlich zum Besitz des Rittergeschlechts der Herren von Allmut, die ihre Burg hoch über den Steilhängen der Schlücht im gleichnamigen Ortsteil hatten. Ende des 13. Jahrhunderts ist dieses Geschlecht wohl untergegangen. Der Besitz ging an die Herren von Lupfen und schließlich 1352 als Pfand unter Eberhard von Lupfen an Dietheim von Mundelfingen. Nach weiteren Verpfändungen und Streitigkeiten über den Besitz zwischen Götz am Stad zu Schaffhausen und Junker Johann von Heudorf wird 1450 Wilhelm von Heudorf als Grundherr genannt. Dieser war schließlich so verschuldet, dass er 1466 Teile der ehemaligen Herrschaft Allmut an die Freiherren von Reischach und die Ritter Dietrich von Rumelang sowie Heinrich von Wilfingen abgeben musste. Im Jahr 1501 ging die Verwaltung des Ortes auf das Kloster St. Blasien über.
1840 wurde das Alte Rathaus erbaut.
1857 Neueröffnung der Realwirtschaft Zum Löwen, dem heutigen Landgasthof Löwen
1886 wurde die Wendelinskapelle in Allmut erbaut.Zu Beginn der 1970er Jahre wurde das Rathaus in der neu erbauten Mehrzweckhalle untergebracht. Zur selben Zeit wurde die Alte Pfarrkirche bis auf den Turm und den Chor abgerissen und neu erstellt.
Aichen war bis zum 30. Juni 1974 selbstständige Gemeinde. Danach wurde sie im Zuge der Baden-Württembergischen Verwaltungsreform der 1970er Jahre zunächst der damals noch selbstständigen Stadt Tiengen eingegliedert, die ihrerseits wiederum zum Beginn des Folgemonats mit der Stadt Waldshut zusammengelegt wurde.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen des Hauptortes inklusive der Teilorte Allmut und Gutenburg.
Jahr Einwohnerzahlen 1871 330 1900 280 1925 283 1939 342 1950 414 1961 363 1970 377 2004 369 Wappen
Das frühere Gemeindewappen von Aichen zeigt 3 Eicheln mit Stiel, die, mit dem Stielansatz im Zentrum, sternförmig auseinander streben. Zwischen den Eicheln sind wiederum 3 Eichenblätter mit Stiel angeordnet, die ebenfalls mit dem Stiel im Zentrum auseinder streben. Eicheln und Eichenblätter haben die Farbe Grün und sind auf silbernem Wappengrund platziert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie und Gewerbe
Der einzige Industriebetrieb der Ortschaft Aichen befindet sich im Ortsteil Gutenburg. Die heutige Faserplattenfabrik Gutex wurde als Elektrizitätswerk (Wasserkraft aus der Schlücht) 1902 gegründet und stieg 1922 in die Produktion von Holzschliff für eine Papierfabrik ein. Schließlich wurde 1932 die erste Fertigungstrasse Europas für Holzfaser-Dämmplatten eingerichtet.
Verkehrsanbindung
Hauptverkehrsanbindung ist Kreisstraße 6556, die von der Landstraße 158 im Schlüchttal kommend nach 4 km Aichen erreicht und über den Bergrücken zur L 159 im Steinatal führt.
Bauwerke
- kath. Kirche
- Landgasthof Löwen, historisches Gebäude
- Zehntscheuer
- Mehrzweckhalle
Literatur
- Die Chronik des Kreises Waldshut, Vocke-Verlag Waldshut 1956 Baden. Historischer Teil bearbeitet von Hans Matt-Willmatt.
47.6758.2455555555555Koordinaten: 47° 41′ N, 8° 15′ O
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