- Entrinden
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Beim Entrinden (auch Schälen genannt) wird von einem Baumstamm die Borke sowie die Saft führende Schicht (Kambium) entfernt.
Forstwirtschaft
In der Forstwirtschaft wird in der Regel nur Nadelholz entrindet. Eine Entrindung im Wald (Waldentrindung) erfolgt häufig, um Schädlingsbefall zu vermeiden. Verschiedene Borkenkäferarten (wie zum Beispiel der Buchdrucker) entwickeln sich in der Rinde. Außerdem wird durch die Entrindung die Austrocknung des Holzes beschleunigt, was wiederum dazu führt, dass verschiedene holzbrütende Käferarten oder Holzpilze keinen geeigneten Lebensraum mehr finden. Die Entrindung geschieht von Hand mit dem Schäleisen, motormanuell mit Anbaugeräten für die Motorsäge oder maschinell mit mobilen Entrindungsmaschinen, oft auch als Entrindungszüge bezeichnet.
Die Methode der Entfernung von Rinde am stehenden Stamm, um diesen zum Absterben zu bringen, wird im Artikel „Ringelung“ beschrieben.
Holzindustrie
In der weiterverarbeitenden Industrie wird die Borke oft als störend empfunden. Entweder behindert sie bei der weiteren Verarbeitung (Sägeindustrie) oder sie ist nicht verwertbar (z.B. bei der Papierherstellung). Deshalb besitzen fast alle größeren Werke in der Holzindustrie Entrindungsmaschinen (Werksentrindung).
Entrinden bei Bonsais
Das freigelegte Holz (Kern- oder auch Splintholz) wird mit einem Bleichmittel auf Schwefelbasis bearbeitet. Es schützt den freien Holzteil vor Pilz- oder Fäulnisbefall. Es darf nie die ganze Rinde entfernt werden, da der Baum sonst abstirbt.
Diese Totholzpartien können nahezu unbegrenzt bearbeitet werden, ob mit Meißel, Fräse oder anderen Werkzeugen, und lassen den Baum sehr alt erscheinen. Auch können dadurch Naturereignisse wie etwa Schneebruch oder Sturmschäden nachgebildet werden, die dem Baum dann eine gewisse Reife oder auch Erfahrung verleihen. Besonders Bäume deren natürlicher Standort das Mittel- und Hochgebirge ist werden solchen Eingriffen unterzogen. Beispielsweise Kiefern und andere Nadelbäume, die bis zur natürlichen Baumgrenze vorkommen wären hierbei zu nennen. Für Laubbäume wie etwa elegante Ahorne oder Birken zieht man weniger knorrige Formen vor.
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