Enzweihinger Steige

Enzweihinger Steige
Bundesstraße 10
Basisdaten
Gesamtlänge: ca. 300 km
Bundesländer: Saarland
Rheinland-Pfalz
Baden-Württemberg
Bayern
Verlaufsrichtung: West–Ost
Karte
Verlauf der Bundesstraße 10
Verlauf der Bundesstraße 10

Die Bundesstraße 10 (Abkürzung: B 10) im Südwesten Deutschlands führt in drei Teilstücken von der saarländischen Stadt Lebach bis nach Neusäß bei Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Ein erster, sehr kurzer Teil verläuft zwischen den saarländischen Gemeinden Lebach und Eppelborn und dient als Ortsdurchfahrt von Eppelborn und Zubringerstraße von Lebach zur Anschlussstelle Eppelborn auf die Bundesautobahn 1 hinter Eppelborn. Über die BAB A 1 und A 8 erreicht man die Stadt Pirmasens.

Dort beginnt die B 10 als Fortführung der BAB 8 beim rheinland-pfälzischen Pirmasens und führt nach Landau in der Pfalz. Zwischen Landau und Wörth am Rhein ist sie durch die Bundesautobahn 65 ersetzt.

Ab Wörth führt die B 10 dann über die baden-württembergischen Städte Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Esslingen am Neckar, Plochingen, Göppingen, Geislingen an der Steige, Ulm und die bayerischen Städte Neu-Ulm, Leipheim, Günzburg und Burgau auf einer Länge von circa 250 km nach Neusäß.

Zwischen Pforzheim und Stuttgart führt die Straße über die Enzweihinger Steige bei Vaihingen an der Enz und bei Schwieberdingen über den Glemstalviadukt. Auf diesem Abschnitt ist sie bis Münchingen zweistreifig und nur an der Enzweihinger Steige vierstreifig ausgebaut, was werktags zu langen Staus führt. Der Abschnitt zwischen Münchingen und Stuttgart-Zuffenhausen sowie der Abschnitt von Stuttgart-Berg nach Salach sind autobahnartig ausgebaut. Allerdings ist immer noch die Einmündung der Poststraße beim Wasserwerk Stuttgart-Berg als Ampelkreuzung ausgeführt.

Geschichte

Ursprung

Die befestigten Kunststraßen (Chausseen) im Südwesten Deutschlands wurden bereits im 18. Jahrhundert nach französischem Vorbild ausgebaut. Die Straßenverbindung zwischen den Residenzstädten Karlsruhe und Stuttgart wurde wegen ihrer großen Bedeutung ab 1737 als eine der ersten Straßen in Südwestdeutschland zur Chaussee ausgebaut und 1748 fertiggestellt. In jener Zeit (um 1746) wurde auch die über die Geislinger Steige führende Landstraße von Stuttgart nach Ulm zur befestigten Kunststraße ausgebaut. Erst in napoleonischer Zeit (um 1806) wurde die parallel verlaufende Bundesstraße 28 zwischen Straßburg und Ulm als zweite Ost-West-Verbindung ebenfalls durchgehend zur Chaussee ausgebaut.

Frühere Strecken und Bezeichnungen

Die Landstraße von Karlsruhe nach Stuttgart wurde 1901 als badische Staatsstraße Nr. 13 bezeichnet.

Die Reichsstraße 10 wurde 1932 als durchgehende Verbindung zwischen der saarländischen Grenze bei Zweibrücken und der österreichischen Grenze bei Salzburg eingerichtet. Nach der Eingliederung des Saargebietes im Jahre 1935 wurde diese Straße bis nach Homburg (Saar) verlängert, wo sie in die Bundesstraße 40, die Frankfurt mit Saarbrücken verband, mündete.

Die ehemalige Reichsstraße 10 führte von Augsburg aus weiter über München, Ebersberg, Wasserburg am Inn und Traunstein bis nach Freilassing an der österreichischen Grenze. Später bekam der Streckenabschnitt östlich von München als Bundesstraße 304 eine eigenständige Nummer und wurde 1938 nach dem Anschluss Österreichs über Bad Ischl und Bad Aussee in die Steiermark fortgeführt. Zwischen Augsburg und München verliefen die Reichsstraßen R 2 und R 10 auf einer gemeinsamen Streckenführung über Fürstenfeldbruck.

Aktuelle Entwicklung

Pirmasens–Landau

Der Abschnitt zwischen Pirmasens und Landau wird momentan abschnittsweise auf vier Fahrstreifen erweitert.

Am 13. Juli 2006 wurde der vierstreifige Abschnitt zwischen Münchweiler an der Rodalb und Walmersbach für den Verkehr freigegeben. Die Kosten für diesen Abschnitt beliefen sich laut Bundesverkehrsministerium auf 20 Millionen Euro von denen 13 Millionen durch das Land Rheinland-Pfalz aufgebracht wurden.

Ein durchgehender Ausbau auf vier Fahrstreifen ist jedoch unwahrscheinlich, da das Projekt vor allem im Landkreis Südliche Weinstraße auf Widerstand stößt, während der Ausbau im Landkreis Südwestpfalz mehr Unterstützung findet. Auf Betreiben der Landesregierung wurde in einem Mediationsverfahren versucht, zwischen Ausbaubefürwortern und Ausbaugegnern zu vermitteln. Im Februar 2005 wurde dieses Verfahren für gescheitert erklärt.

Im Landkreis Südliche Weinstraße wurden zwischen Hauenstein und Annweiler am Trifels bei früheren Ausbaumaßnahmen bereits vier Tunnel (Barbarossatunnel, Staufertunnel, Löwenherztunnel und Kostenfelstunnel) gebaut. Diese wurden nur zweistreifig ausgelegt und entsprechen nicht den EG-Richtlinien in Bezug auf Brandschutz und Notausgänge. Sie sollen daher in den Jahren 2010/2011 saniert werden.[1]

Stadtgebiet Karlsruhe

In Karlsruhe verläuft die B 10 bisher über die Rheinbrücke Maxau, die westliche Südtangente und durch das Stadtgebiet (Kriegsstraße).

Planungen für eine zweite, nördlich von Maxau gelegene Rheinbrücke und eine Nordtangente sind umstritten. Von letzterer ist ein kleiner Teil im Osten bereits im Bau. Der zu diesem Teilabschnitt gehörende Autobahnanschluss Karlsruhe-Nord zur A 5 wurde am 5. März 2007 für den Verkehr freigegeben, der Anschluss von dort an die B 10 selbst in Richtung Pforzheim ist allerdings noch nicht fertig.

Schwieberdingen–AS Zuffenhausen

Derzeit wird über den Ausbau des chronisch überlasteten Abschnitts zwischen Schwieberdingen-Mitte und der AS Stuttgart-Zuffenhausen der A 81 auf vier Fahrstreifen beraten. Auf diesem Abschnitt wurde bereits eine bisher ampelgesteuerte Kreuzung umgebaut.

Stadtgebiet Stuttgart

Die stark belasteten Abschnitte der B 10 auf dem Gebiet der Stadt Stuttgart sollen nach und nach auf vier bis sechs Fahrstreifen erweitert werden. Im Mai 2006 wurde bereits der vierspurige Strassentunnel unter dem Pragsattel eröffnet. Zurzeit wird gerade die an den Pragsatteltunnel anschließende Heilbronner Straße bis zur Borsigstraße auf 3 Fahrstreifen ausgebaut. Ferner ist ein weiterer Straßentunnel unter dem Rosenstein geplant. Proteste der Öffentlichkeit führten letztendlich dazu, dass nun doch schon Anfang 2010 mit dem Bau des Rosensteintunnels begonnen werden soll; ursprünglich war 2012 geplant. Der Bau soll bis 2015 dauern und die Baukosten für das Projekt sollen 188 Millionen Euro betragen. Mit dem Neubau des Straßentunnels der B 10 werden auch der Berger Tunnel und der Schwanenplatztunnel umgebaut.[2]

Landkreis Göppingen

Am 7. Juni 2006 wurde im Landkreis Göppingen das neue, 3,9 Kilometer lange Teilstück mit der Ortsumfahrung Eislingen eröffnet. Gleichzeitig wurde bei Salach die neue Bundesstraße an die alte in Form eines Kreisverkehrs angebunden.

Die Anschlussstelle Göppingen-Ost wurde am 17. November 2006 eröffnet. Dadurch ist es wieder möglich, ohne größere Umwege von der B 10 sowohl direkt nach Eislingen-Süd, als auch nach Holzheim zu gelangen.

Der Weiterbau der B 10 bis Süßen ist 2009 in Bau. Die Verkehrsfreigabe bis zur Anschlussstelle Süßen-Süd ist für Ende 2009 geplant. Der anschließende Abschnitt zur alten B 10 soll voraussichtlich Ende 2010 oder Anfang 2011 eröffnet werden [3]. Außerdem ist eine Anbindung der Bundesstraße 466 zwischen Süßen und Gingen an die B 10 geplant.

In Göppingen wurde am 25. Juli 2008 der Anschluss des Berufsschulzentrums Öde an die B 10 eröffnet. Die Querspange Pfingstwasen, mit einer ca. 300 m langen Brücke wurde 2005 fertiggestellt. Der Bau des Anschlusses an die B 10 begann im Jahr 2006, mit der Fertigstellung wurde die B 297 auf diese Ausfahrt verlegt, um Faurndau zu entlasten.

Alb-Donau-Kreis

Am 14. November 2006 wurde im Alb-Donau-Kreis die neue 2,6 km lange Ortsumfahrung Luizhausen (Gemeinde Lonsee) fertiggestellt. Als wichtige Verbindung aus dem Raum Ulm in das Filstal hat die neue Ortsumgehung eine überregionale Bedeutung. Der Bund hat deshalb 4,7 Millionen Euro investiert.

Stadt Ulm

Im Bereich der Stadt Ulm wird die B 10 derzeit saniert, wobei die Bauarbeiten laut Aussagen der Stadtverwaltung noch bis zum Jahr 2020 andauern.[4] Voraussichtlich zum Frühsommer des Jahres 2009 wird die B10 im Stadtgebiet Ulm für den Durchgangs-LKW-Verkehr über 7,5 t gesperrt. Die B10 wird dabei auch in die Umweltzone der Stadt Ulm aufgenommen. Vorübergehend ist die B10 jedoch aus der Umweltzone der Stadt Ulm herausgenommen, bis Neu-Ulm auch eine eigene Umweltzone einführt. Dies wird voraussichtlich zum 1. April 2009 erfolgen.

Stadt Neu-Ulm

In Neu-Ulm wurde die Kreuzung Memminger Straße (ehemalige B 19, jetzt Staatsstraße 2031) – Europastraße (B 10) von 2006 bis 2007 umgestaltet. Die B 10 führt nun unter der Staatsstraße hindurch und löst so einen großen und unfallträchtigen Verkehrsknoten auf, der bisher täglich von mehr als 30.000 Fahrzeugen befahren wurde.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Tunnel der B10 werden modernisiert bei sr-online.de (besucht am 8. Oktober 2008)
  2. Im Rosensteintunnel sollen 2015 die ersten Autos rollen
  3. Südwest-Presse zur OU Süßen Stand:12/08
  4. [1] Stadt Ulm: Sanierung von Bauwerken im Zuge der Ortsdurchfahrt B 10

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