- Epiphanius von Salamis
-
Epiphanius von Salamis (gr. Epiphanios; * um 315 in Besanduk bei Eleutheropolis (heute: Bet Guvrin, Israel) in Judäa; † 12. April 403) war Bischof von Konstantia (Salamis) auf Zypern.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Epiphanius wurde als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er verbrachte in seiner Jugend einige Zeit bei Mönchen in Ägypten und stiftete 335 als junger Mann in der Nähe von Eleutheropolis selbst ein Kloster, das er nach seiner Weihe zum Presbyter durch den Bischof von Eleutheropolis über 30 Jahre leitete.
Er wurde 367 Bischof von Konstantia (Salamis) auf Zypern und förderte auch dort das Mönchtum.
Epiphanius sah Origenes als Urheber aller Häresie, besonders des Arianismus, und bekämpfte ihn erbittert „in allen Sprachen der Welt“, wie Rufinus von ihm sagt (zitiert nach BBKL, s. Weblinks), denn er war des Griechischen, Syrischen, Hebräischen, Koptischen und Lateinischen kundig. Epiphanius wurde zum Haupturheber des ersten origenistischen Streits. Er nahm an der Synode von Antiochia im Jahr 376 und dann 382 an der in Rom teil. Im Jahr 394 kam er nach Jerusalem und predigte in der Grabeskirche (Auferstehungskirche) gegen die Anhänger des Origenes. In einem Brief von 394, der die Irrtümer des Origenes behandelt, betont er die irdische Existenz des Paradieses, wie auch im Ancoratus. Hier behandelt er auch die Geographie der Vier Ströme des Paradieses. Den Gihon etwa setzt er mit dem Nil gleich. Er fließe vom Paradies nach Äthiopien und Ägypten, um schließlich ins Mittelmeer zu münden[1].
Die Auseinandersetzung mit Origenes und seinen Anhängern beschäftigte Epiphanius bis zu seinem Ende. Im Winter 402 forderte Theophilos von Alexandria Epiphanius dazu auf, nach Konstantinopel zu reisen, weil Johannes Chrysostomos, Bischof von Konstantinopel, Anhängern des Origenes Zuflucht gewährt hatte. Epiphanius sollte den angeblichen Origenismus des Johannes Chrysostomos bekämpfen. In dieser letzten Auseinandersetzung blieb er aber erfolglos. Epiphanius starb im folgenden Jahr auf der Rückreise von Konstantinopel nach Zypern auf offener See.
Werke
Als seine früheste Schrift gilt Ancoratus („Der Festgeankerte“) von 374, eine Polemik gegen Origenes und den Arianismus. Unter seinen Schriften ist die wichtigste sein Panárion („Hausapotheke“ gegen die Schlangenbisse der Häresie, auch als Adversus haereses bekannt und meist als Haereses zitiert, geschrieben 374–377), ein Verzeichnis 80 häretischer Lehren. 382 schrieb er in Konstantinopel ein Buch über die biblischen Maße und Gewichte (De mensuris et ponderibus).
Ausgaben:
- Epiphanius: Ancoratus und Panárion. Bd 1 u 2, hrsg. v. Karl Holl. Hinrichs, Leipzig 1915/22; Bd. 3, hrsg. v. Hans Lietzmann. Hinrichs, Leipzig 1933.
- The Panarion of Epiphanius of Salamis. Bk. I. (Sects 1-46) (as Volume XXXV of Nag Hammadi Studies). Translated by Frank Williams. Ed. E. J. Brill, Leiden 1987, ISBN 90-04-07926-2.
- The Panarion of Epiphanius of Salamis. Bks. II and III (Sects 47-80, De Fide). Translated by Frank Williams. Ed. E. J. Brill, Leiden 1994, ISBN 90-04-09898-4.
Literatur
- Gesamtindex zu Epiphanius Ancoratus, Panarion Haeresium und De fide. Hrsg. von Christoph Markschies, bearb. von Arnd Rattmann. de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017904-0.
Weblinks
- Literatur von und über Epiphanius von Salamis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Wilhelm Bautz: Epiphanius von Salamis. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eintrag über Epiphanios von Konstantia im Ökumenischen Heiligenlexikon
- Eintrag in der New Advent: Catholic Encyclopedia online
- Epiphanius Salaminis Episcopus Excerpta aus Mignes Patrologia graeca
- Anakephalaiosis (Auszug aus dem Panarion) in der Bibliothek der Kirchenväter (deutsch)
Anmerkungen
- ↑ Alessandro Scafi, Mapping Paradise, A history of heaven on earth (London, British Library 2006, 40
Vorgänger Amt Nachfolger Gelassios Erzbischof von Zypern
367–403Stavrinos Kategorien:- Heiliger (4. Jahrhundert)
- Bischof (4. Jahrhundert)
- Theologe (4. Jahrhundert)
- Christlicher Orient
- Kirchenvater
- Geboren im 4. Jahrhundert
- Gestorben 403
- Mann
Wikimedia Foundation.