- Epoxidierung
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Die Epoxide (auch „Epoxyde“, nach dem Hantzsch-Widman-System Oxirane) oder Oxacyclopropane (nach der Austauschnomenklatur) sind eine Stoffgruppe sehr reaktionsfähiger, cyclischer, organischer Verbindungen. Sie enthalten einen Dreiring, bei dem im Vergleich zum Cyclopropan ein Kohlenstoff- durch ein Sauerstoffatom, die Epoxybrücke, ersetzt ist und sind damit die einfachsten sauerstoffhaltigen Heterocyclen.
Das einfachste Epoxid ist das Ethylenoxid. Aufgrund der in einem Dreiring herrschenden Ringspannung (ca. 115 kJ/mol) kann der Ring durch einen nucleophilen Angriff auf ein C-Atom relativ leicht geöffnet werden. Das Sauerstoffatom des Epoxidrings ist bei dieser Reaktion zwar die Abgangsgruppe, bleibt aber mit einem C-Atom des Epoxids verbunden und ist somit weiterhin Bestandteil des Moleküls.
Ein Polymer aus mehreren Epoxid-Segmenten ist ein Polyepoxid, auch Epoxidharz. Diese werden als Klebstoff oder in Komposit-Werkstoffen verwendet.
Epoxide sind ein Zwischenschritt bei der Herstellung des Grippe-Medikaments Tamiflu aus Sternanis.
Einige Epoxidharze (z. B Diglycidylether-Bisphenol-A und -F) sind hochgradige Allergene, was vor allem Arbeitskräfte betrifft, die in der Fertigung direkt exponiert sind (z. B. bei der Herstellung von Flugzeugen oder modernen Windkraftanlagen). [1]
Weiterführend: [1]
Bildung durch Epoxidierung einer Doppelbindung
Epoxide können bei Raumtemperatur durch die Reaktion eines Alkens und einer Peroxycarbonsäure gebildet werden. Neben dem Epoxid entsteht eine Carbonsäure.
Häufig wird als Peroxycarbonsäure meta-Chlorperbenzoesäure (MCPBA) eingesetzt. Andere Peroxycarbonsäuren, die zur Epoxidierung eingesetzt werden können, sind Peroxyameisensäure und Peroxyessigsäure. Diese werden allerdings erst während der Reaktion aus Ameisensäure bzw. Essigsäure und Wasserstoffperoxid hergestellt (in-situ-Verfahren).
Einzelnachweise
- ↑ H.-J. Schubert, M. Butz, M. Reymann, U. Schumacher, H. Heise, K. Nimmrich, G. Weiß: Aktuelles zur Epoxidharzallergie. In: Akt Dermatol. 30, 2004, S. 143-148 (doi:10.1055/s-2004-814510).
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