- Prileschajew-Reaktion
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Die Prileschajew-Reaktion, besonders in der englischsprachigen Literatur auch Prilezhaef-Reaktion, ist eine Namensreaktion der Organischen Chemie, die der Synthese von Epoxiden dient.
Das Epoxid wird aus einem Alken und einer organischen Peroxycarbonsäure [R-COOOH] gebildet.
Oftmals wird hierzu im Labor meta-Chlorperbenzoesäure (m-CPBA) benutzt, die in situ-Herstellung von Peroxyessigsäure ist eine häufig in der Technik angewandte atomökonomischere Variante. Hierzu wird meist im Lösungsmittel Essigsäure gearbeitet und Peroxyessigsäure durch Zugabe von Wasserstoffperoxid erhalten.
Mechanismus
Die Reaktion beginnt mit einem nukleophilen Angriff des Alkens am peroxidischen Sauerstoff der Persäure. Es bildet sich ein fünfgliedriger Übergangszustand aus, der unter Bildung des Epoxids und einer Carbonsäure zerfällt.
Da die Reaktion mit einem nukleophilen Angriff der Alkenkomponente beginnt, sind Substrate mit elektronenarmen Doppelbindungen weniger geeignet. Dieser Schritt wird ebenfalls durch elektronenarme peroxidische Sauerstoffe begünstigt, weshalb die verwendeten Persäuren meist elektronenziehende Gruppen tragen.
Da die Konfiguration der Reste der Alkenkomponente sich während der Reaktion nicht ändert, verläuft sie stereospezifisch. So werden aus cis-Alkenen cis-Epoxide und aus trans-Alkenen trans-Epoxide erhalten. Die Prileschajew-Reaktion verläuft jedoch nicht enantioselektiv. Zur enantioselektiven Synthese von Epoxiden kann die Sharpless-Epoxidierung verwendet werden.
Literatur
Beyer-Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie, 23. Auflage, S. Hirzel Verlag Stuttgart Leipzig, 1998, ISBN 3-7776-0808-4.
Weblinks
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