- Eppendorfer Moor
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Das Eppendorfer Moor ist ein Naturschutzgebiet in Hamburg. Es liegt zwischen der Alsterkrugchaussee und dem Flughafen Hamburg im Stadtteil Groß Borstel an der Grenze zu Eppendorf. Mit einer Fläche von 15 Hektar ist es das drittkleinste Naturschutzgebiet der Hansestadt, jedoch das größte innerstädtische Moor Mitteleuropas. Das Flachmoor entstand nach der letzten Eiszeit auf einer Flussterrasse und ist ein Rest der ehemals ausgedehnten feuchten Niederungen im Tal der Alster. Es steht seit 1982 unter Schutz.
Im Zentrum des Moores befindet sich eine große Wasserfläche, die von einem Birken-Erlenbruchwald umgeben ist. Diese Kernzone geht in einen Stieleichen-Birkenwald über, ein weiterer Laubbaumgürtel trennt das Moor schließlich von der dichtbebauten städtischen Umgebung und den vielbefahrenen Straßen.
Das Schutzgebiet beherbergt 320 Pflanzenarten, davon 35 Arten von Moosen und 20 Baumarten. Im Moor wachsen Schilfröhricht, Schlankseggenried, Glockenheiden, Weidengebüsch und Faulbäume, hier vorkommende gefährdete Arten sind zum Beispiel das Sumpf-Blutauge, der Straußblütige Gilbweiderich, Lungen-Enzian und Gagelstrauch.
Die häufigsten Vögel sind der Zaunkönig, Kohlmeise, Amsel, Rotkehlchen, Zilpzalp und Mönchsgrasmücke. Reviertreu sind seit 1998 Grauschnäpper, Kleiber, Sumpfmeise und Mäusebussard, seit 1999 auch der Zwergtaucher.[1] In den 1990er Jahren, als viele abgestorbene Birken vorhanden waren, brütete hier auch der Kleinspecht, und in einigen Jahren bestand Brutverdacht für die Nachtigall. Beobachtet wurde auch die Misteldrossel sowie Fledermäuse. Im Eppendorfer Moor leben 641 Schmetterlingsarten, 78 davon sind in der Roten Liste der gefährdeten Arten verzeichnet.
Um das Moor kümmert sich neben der Stadt Hamburg auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Da das Gebiet keinen Anschluss mehr an seine natürliche Wasserversorgung hat, ist es in Trockenperioden bedroht. Die Moorfläche muss daher künstlich vom Aufwuchs von Sträuchern und Bäumen freigehalten werden, im Waldgürtel breiten sich Himbeeren und Brombeeren aus. Die spezifische Moorvegetation lässt sich im Eppendorfer Moor nur noch durch gezielte Schutzmaßnahmen erhalten.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alexander Mitschke et al.: Ornithologischer Jahresbericht 1999 und 2000. ‚hab‘ – Hamburger ornithologische Beiträge 33: 2005, S. 77 ISSN 0340-5168
53.6077777777789.9888888888889Koordinaten: 53° 36′ 28″ N, 9° 59′ 20″ O
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