- Hamburg-Groß Borstel
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Koordinaten 53° 36′ 49″ N, 9° 58′ 57″ O53.613669.98259Koordinaten: 53° 36′ 49″ N, 9° 58′ 57″ O Fläche 4,5 km² Einwohner 8273 (31. Dez. 2002) Bevölkerungsdichte 1838 Einwohner/km² Postleitzahl 2.... Vorwahl 040 Bezirk Hamburg-Nord Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Groß Borstel ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Hamburg-Nord, zwischen Eppendorf und dem Flughafen Fuhlsbüttel (Hamburg Airport) gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Groß Borstel wird vom Bach Tarpenbek durchflossen, der in Eppendorf in die Alster mündet.
Name
Als Dorf wurde Groß Borstel erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte weist der Name vielfältige Varianten auf, so wurde er als Burstolde, Burstelde, Borstel, Bossel, Calebostel und Kahle Borstel in offiziellen und in privaten Urkunden ausgeschrieben. Die Grundbedeutung geht dabei auf Burstal zurück, wobei bur Haus und stel Stelle, aber nicht Stall, bedeutet.[1]
Politik
Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Groß Borstel zum Wahlkreis Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn. Die Bürgerschaftswahl 2011 führte zu folgendem Ergebnis[2]:
- SPD: 52,2% (+18,1)
- CDU: 18,8% (-23,6)
- GAL: 11,5% (+1,6)
- Die Linke: 6,7% (+0,7)
- FDP: 6,6% (+1,4)
- Übrige: 4,2% (+1,8)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das Stavenhagenhaus (⊙53.60937349.9729837) ist ein barocker Backsteinbau aus dem frühen 18. Jahrhundert. Seit 1651 hatten wohlhabende Hamburger Bürger den Frustberg in Groß Borstel zu ihrem Sommersitz gewählt. Etwa 50 Jahre später war der Park im Besitz des Platwerkers (Tuchhändlers) Eybert Tiefbrunn, der an die Stelle der alten Reetdachkate ein herrschaftliches Backsteinhaus, das heutige Stavenhagenhaus, errichtete. Über der Eingangstür ist das Relief seines Familienwappens zu sehen, das die Jahreszahl 1703 trägt. Eine verspätete Eigentumsübertragung von seinem Vorgänger Johann John auf Eybert Tiefbrunn im Jahr 1704 ließ zunächst den Eindruck entstehen, dass bereits Johann John der Erbauer des Backsteinhauses sei. Ein Dokument des Klosters St. Johannes besagt jedoch, dass Tiefbrunn schon 1702 eine Anzahl Bäume im Frustbergpark für den Bau des Hauses fällen ließ und damit auch im Besitz des Parks gewesen sein muss. Er hinterließ mit diesem Herrenhaus ein baugeschichtlich seltenes Beispiel eines Barockhauses aus seiner Zeit. 1794 bis 1822 war das Herrenhaus Sommersitz der Bankiersfamilie Berenberg-Gossler und ein Treffpunkt der Hamburger Gesellschaft. Im 19. Jahrhundert gehörten zu dem Anwesen 6,05 ha Land. Seit 1928/29 ist die Stadt Hamburg Eigentümerin, der Bau steht seit 1937 unter Denkmalschutz. Der Grundbesitz schrumpfte bis 1957 auf 4800 m² zusammen. 1962 wurde das Haus zu Ehren des niederdeutschen Dichters Fritz Stavenhagen auf den Namen Stavenhagenhaus getauft. Es dient als Stadtteilkulturzentrum und Veranstaltungsort für Musikkonzerte und bis März 1998 befand sich im 1. Stock eine öffentliche Bücherei.
Naturdenkmäler
In Groß Borstel liegt Hamburgs innenstadtnächstes Naturschutzgebiet, das Eppendorfer Moor. Es handelt sich dabei um einen Erlen- und Birkenbruchwald mit Nieder- und Hochmoorflächen, die vom Naturschutzbund Deutschland von Strauchbewuchs freigehalten werden, um die Restbestände von Lungen-Enzian und Glockenheide zu erhalten. Das Eppendorfer Moor ist das größte innerstädtische Moor Mitteleuropas.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Im Süden des Stadtteils verlaufen die Gleise der Güterumgehungsbahn Hamburg.
Ansässige Unternehmen
Auf dem Flughafengelände, das an Groß Borstel grenzt, befindet sich eine Werft der Deutschen Lufthansa.
Öffentliche Einrichtungen
Das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Groß Borstel befindet sich im Geschwister Beschütz Bogen 20.
Literatur
- Traute Matthes-Walk: Groß Borstels Lustgärten. Die Geschichte der Parks und ihrer Bewohner. 1. Auflage 2006, Herausgegeben vom Kommunalverein von 1889 in Groß Borstel r.V. Hamburg. ISBN 978-3-00-019888-5
- Hakim Raffat: Grabhügel, Kriegerdenkmal, Nachdenkmal. Denkmal-Trilogie auf dem Licentiatenberg in Hamburg-Groß Borstel. 1. Auflage 2008, Herausgegeben vom Stadtteilarchiv Eppendorf. Vertrieb: Abera Verlag. Hamburg. ISBN 978-3-934376-86-1
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 46
- ↑ http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true
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