Erdloch

Erdloch

Ein Erdloch ist eine Vertiefung im Erdboden, die einen halben Meter bis mehrere Meter tief ist. Diese kann von Menschen oder Tieren ausgehoben worden sein oder natürlich, z. B. durch Unterspülung von Wasser, entstanden sein. Erdlöcher sind einfach anzulegen und erfüllen vielfältige Funktionen, für die sonst eigene Geräte oder sogar Gebäude notwendig wären. In der Menschheitsgeschichte waren Erdlöcher oft die erste, primitive Problemlösung, bis sie durch die jeweiligen komplexeren Erfindungen ersetzt wurden.

Funktionen von Erdlöchern:

  • Falle, um Tiere zu fangen. Dann ist das Erdloch oft mit Reisig überdeckt, damit es wie normaler Boden ausschaut. Nutzt den Höhenunterschied, den das gefangene Tier nicht überwinden kann. Ersetzt durch: Jagdwaffen.
  • Vorratshaltung: Nutzt den Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und die ausgeglicheneren Temperaturen unter der Erde. Ersetzt durch: Kühlschrank. Tiere graben Erdlöcher vorwiegend zur Vorratshaltung.
  • Kochen: Nutzt die höheren Temperaturen im Erdinneren und den Abstand zur (kalten) Außenluft. Ersetzt durch: Herd. Hawaiische Speisen für ein Luau werden zubereitet, indem die Zutaten mehrere Stunden lang in einem (mit Erde bedeckten) Erdloch gegart werden.
  • Heizquelle: Nutzt den Schutz vor schneller Abkühlung durch den Abstand zur kalten Außenluft. Ersetzt durch: Heizung. Der japanische Kotatsu war ursprünglich nichts anderes als ein Erdloch, in dem Holzkohle verbrannt wurde.
  • Versteck: Nutzt die Dunkelheit und Tiefe: man kann schlecht sehen, was sich am Grund befindet. Im Krieg geben Einschlagslöcher von Granaten Deckung. Feldhasen suchen in einem als Sasse bezeichneten Erdloch Deckung. Saddam Hussein nutzte ein Erdloch als ein Versteck vor den US-Truppen im Irak.

siehe auch

Bohrlöcher in die Erde: Tiefbohrung


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