- Eric Borchard
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Eric Borchard (* 27. August 1886 in Berlin; † 21. Dezember 1934 in Straßburg, nach anderen Quellen in Amsterdam) war Klarinettist, Altsaxophonist und Bandleader. Er gilt als deutscher Jazzpionier.
Borchard gründete, nachdem er aus den USA, wo er kurze Zeit als Musiker gearbeitet hatte, zurückgekehrt war, 1919 die erste deutsche Band, Eric Concerto's Yankee Jazz Band, die (nach eigenem Bekunden) "auf einigermaßen kompetente Weise" Jazz zu spielen vermochte und nach dem Vorbild nordamerikanischer Dixieland Jazzbands spielte. Diesem Stil blieb er auch treu, als er ab 1922 die Eric Borchard's Atlantic Jazz Band leitete, welcher unter anderen der afro-amerikanische Posaunist Earl Granstaff, der Posaunist Emile Christian, der Trompeter Wilbur Curtiz und der Pianist Austin Egen angehörten.
Borchards erste Schallplattenaufnahme fand im Oktober 1920 statt, seine letzten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1932. Anfangs erschienen seine Platten bei Polyphon, gegen Mitte der 1920er Jahre bei der Deutschen Grammophon. Nach mehrjähriger Pause spielte er noch einmal einige Titel für die Triton Schallplatten GmbH (Labels: Triva und Goldplatte) ein.
Außer der Musik seiner amerikanischen Vorbilder eignete sich Borchard auch deren Lebensstil an; nach Skandalen um Drogen und Frauen, wegen der Machtergreifung der Nationalsozialisten von einer Auslandstournee nicht zurückgekehrt, beging er 1934 Selbstmord, wahrscheinlich mittels einer Überdosis Rauschgift.
Diskografie
Literatur
- Horst J. Bergmeier, Rainer E. Lotz: Eric Borchard Story. Edition „der Jazzfreund“, Menden 1988 (Jazzfreund-Publikation; Nr. 35).
- Ekkehard Jost: Jazz in Deutschland. In: Klaus Wolbert (Hrsg.): That's Jazz. Der Sound des 20. Jahrhunderts. Institut Mathildenhöhe, Darmstadt 1988 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 29. Mai bis 28. August 1988).
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