- Erich Brandenburg
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Arnold Otto Erich Brandenburg (* 31. Juli 1868 in Stralsund; † 22. Januar 1946 in Leipzig), war ein deutscher Historiker und Genealoge, Autor und Herausgeber historischer Werke.
Brandenburg war einer der angesehensten Historiker des angehenden 20. Jahrhundert und lehrte Geschichte an der Universität Bonn. Im Jahr 1903 wurde er zum Leiter des Historischen Seminars in an der Universität Leipzig berufen, wo er Neuere Geschichte lehrte. Unverkennbar ist bei ihm der Einfluss von Karl Lamprecht.
Nach der Machtübergabe unterschrieb Brandenburg zum 11. November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.
Brandenburg verfasste eine Biografie Moritz von Sachsen bis 1547 gehend, die eine wichtige quellenkundlichen Darstellung durchaus darstellt. Er beschränkt sich nicht nur auf eine reine kirchengeschichtliche oder politische Darstellung, sondern lässt auch kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte einfließen. 1900 begann die Herausgabe der Politischen Korrespondenz des Kurfürsten Moritz von Sachsen, die erst 2006 mit dem sechsten Band unter der Herausgeberschaft von Günther Wartenberg vollendet wurde.
Werke
- Die deutsche Revolution 1848, 1912
- Die Reichsgründung, 1916
- Die materialistische Geschichtsauffasung, 1920
- Von Bismarck zum Weltkriege, 1924
- Die Nachkommen Karls des Großen, Leipzig 1935. - Faksimile-Nachdruck: Heinz F. Friederichs (Hrsg.), in: „Genealogie und Landesgeschichte“, Band 10, Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte, Frankfurt am Main 1964
Literatur
- Staat und Persönlichkeit. Erich Brandenburg zum 60. Geburtstag. Dargebracht von Alfred Doren, Paul Kirn, Johannes Kühn u. a. Leipzig 1928.
- Herbert Helbig: Brandenburg, Erich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 517.
- Cathrin Friedrich: Erich Brandenburg. Historiker zwischen Wissenschaft und Politik. Leipziger Universitätsverlage, Leipzig 1998 (= Leipziger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftspolitik, zugleich: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1995), ISBN 3-929031-95-7.
Weblinks
- Literatur von und über Erich Brandenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Erich Brandenburg im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Erich Brandenburg an der Universität Leipzig (Sommersemester 1895 bis Sommersemester 1914)
- Biogr.
- Original-Scan "Bekenntnis....": Wahlaufruf für Hitlers Politik, Nov. 1933. E. B.: S. 135, Rubrik: Einzelne Wissenschaftler, linke Spalte (verschrieben zu Brandenberg). Text des Aufrufs davor, in 5 Sprachen
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- Rektor (Universität Leipzig)
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- Deutscher
- Geboren 1868
- Gestorben 1946
- Mann
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