Erich Buchholz (Jurist)

Erich Buchholz (Jurist)

Erich Buchholz (* 8. Februar 1927) ist ein deutscher Jurist und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erich Buchholz besuchte ab 1933 das Luisen-Gymnasium in Berlin und legte dort das Abitur ab.[1] Seit 1946 war er Mitglied der SED.[2] Von 1948 bis 1952 studierte Buchholz Jura an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er als wissenschaftlicher Assistent tätig war. 1956 promovierte Buchholz über Strafzumessung und habilitierte sich 1963 über Diebstahl. Seit 1957 arbeitete der Jurist als Dozent, seit 1965 als Professor mit Lehrauftrag, später Ordinarius und Leiter des Instituts für Strafrecht. 1966 wurde er zum Dekan der juristischen Fakultät ernannt, 1976 zum Direktor der Sektion Rechtswissenschaft. Zudem war Buchholz Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats für Rechtswissenschaft beim Minister für das Hoch- und Fachschulwesen. Seit 1952 veröffentlicht Buchholz Zeitschriften- und Buchbeiträge sowie Monographien.

Nach 1990 war Buchholz als Rechtsanwalt zugelassen und trat als Verteidiger in mehreren Prozessen wegen Tötungen von „Republikflüchtigen“ auf.[2] Dort vertrat er die Position, diese hätten „ihren Tod selbst verschuldet“[3], indem sie sich in die Nähe der Grenzanlagen begeben hätten. Die Mauertoten seien „Opfer einer von der Bundesrepublik gepflegten Ost-Politik“[4] geworden; ihr Tod habe „durchaus im Interesse der BRD“[4] gelegen.

Literatur

  • Unrechtsstaat DDR? - Rechtsstaat BRD?, edition ost, Berlin 2006, ISBN 978-3-360-01077-3.
  • Siegerjustiz? Politische Strafverfolgung infolge der Deutschen Einheit, Kai Homilius Verlag, Berlin 2003.
  • Dem Unrecht wehren, Kai Homilius Verlag, Berlin 2006.
  • Rechtsbetrachtungen von LINKS, Kai Homilius Verlag, Berlin 2007.
  • Strafrecht im Osten, Kai Homilius Verlag, Berlin 2008.
  • Überwachungsstaat. Die Bundesrepublik und der „Krieg gegen den Terror“, Kai Homilius Verlag, Berlin 2009.
  • Totalliquidierung in zwei Akten. Juristische Annexion der DDR, Kai Homilius Verlag, Berlin 2009.
  • 1949 - hier eine Verfassung, dort ein Grundgesetz, Kai Homilius Verlag, Berlin 2009.
  • DDR-Recht unter dem Bundesadler, Kai Homilius Verlag, Berlin 2010.
  • Rechtsgewinne? : Welche Rechte gewannen die DDR-Bürger durch den Beitritt? Haben sie Rechte verloren?, Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2010, ISBN 978-3-939828-54-9.
  • Anspruch und Wirklichkeit. Wie der Bundesbürger den Rechtsstaat erlebt, edition ost, Berlin 2010, ISBN 978-3-360-01817-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Autorenprofil beim Kai Homilius Verlag, eingesehen a 17. Juli 2011.
  2. a b Vgl. Roman Grafe: Honeckers Menschenjäger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. April 2005, eingesehen am 17. Juli 2011.
  3. Zit. n. Roman Grafe: Honeckers Menschenjäger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. April 2005, eingesehen am 17. Juli 2011.
  4. a b Erich Buchholz: Zehn Jahre unter bundesdeutscher Strafjustiz. In: Weißenseer Blätter 3/2000, eingesehen am 17. Juni 2011.

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