Erich Sello

Erich Sello
Erich Sello

Erich Sello (* 29. Februar 1852 in Sanssouci, Potsdam; † 9. Dezember 1912 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Strafverteidiger.

Sello, Sohn des Hofgärtners Emil Sello, wurde als Rechtsanwalt für zahlreiche prominente Persönlichkeiten tätig. Unter anderem verteidigte er die Angeklagten im Neustettiner Synagogenbrandprozess 1883/84, den Berliner Stadtkommandanten Kuno von Moltke 1907–1909 im Kontext der Harden-Eulenburg-Affäre gegen den Zeitungsverleger Harden und wurde in einem Privatklageverfahren für Karl May tätig.

Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit saß Sello 1881 bis 1884 für die Liberale Vereinigung im Reichstag und verfasste Gedichte. Bekannt wurde er u. a. durch sein Werk Die Irrtümer der Strafjustiz und ihre Ursachen. Geschichte der Justizmorde von 1797–1910 von 1911.

Werke

Literatur

  • Sello. In: Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 14. Ausg. Hirth, Leipzig 1881, S. 219
  • Max Silberstein: Justizrat Dr. Erich Sello ist am 9. Dez. 1912 verstorben [Nachruf]. In: Deutsche Juristenzeitung 18 (1913), S. 81.
  • Gerd Hoffmann: Der Prozeß um den Brand der Synagoge in Neustettin. Antisemitismus in Deutschland ausgangs des 19. Jahrhunderts. Mit einer Einführungsbibliographie und biobibliographischen Anmerkungen zu Ernst Henrici, Hermann Makower, Erich Sello. Hoffmann, Schifferstadt 1998, ISBN 3-929349-30-2. (Enthält S. 293–305 eine Biographie Sellos sowie ein Verzeichnis seiner Schriften.)
  • Andreas Hentschel: Prozesse und Poesie. Exzellenter Jurist aus Potsdamer Hofgärtnerdynastie. Vor 90 Jahren starb Erich Sello. In: Die Märkische. Wochenmagazin der Märkischen Allgemeinen vom 7./8. Dezember 2002, S. 2. ZDB-ID 1065461-6

Weblinks

 Wikisource: Erich Sello – Quellen und Volltexte

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