Erlenbrunn

Erlenbrunn
Erlenbrunn
Stadt Pirmasens
Wappen von Erlenbrunn
Koordinaten: 49° 10′ N, 7° 37′ O49.1730555555567.6152777777778Koordinaten: 49° 10′ 23″ N, 7° 36′ 55″ O
Einwohner: 1.900
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 66955
Vorwahl: 06331
Erlenbrunn (Rheinland-Pfalz)
Erlenbrunn

Lage von Erlenbrunn in Rheinland-Pfalz

Erlenbrunn ist ein Stadtteil von Pirmasens. Erstmals 1155 als Hofgut Ettenburen erwähnt, später in Erlenhof umbenannt und im Dreißigjährigen Krieg ausgelöscht, wurde der Ort 1969 eingemeindet.

Geschichte

1930 wurde zwischen Erlenbrunn und dem Kettrichhof ein Feld aus zehn Grabhügeln entdeckt. Der Heimatforscher Oskar Schäfer öffnete bei Grabungen in Anwesenheit des Direktors des Historischen Museums der Pfalz vier der Hügel. Darin fanden sich Skelett-, Stein- sowie Brandgräber, die neben Skeletten oder Knochenresten auch Schmuck und Waffen verschiedener Epochen enthielten. Die ältesten Bronzefunde wurden auf 2000–1900 v. Chr., andere der Hallstatt- (700–550 v. Chr.) sowie der La-Tène-Zeit (5.–1. Jahrhundert v. Chr.) zugeordnet. Die Funde wurden dem Heimatmuseum in Pirmasens übergeben, die restlichen Grabhügel blieben ungeöffnet.[1]

Im 14. oder 15. Jahrhundert siedelt am Brunnen mit den Erlen ein Bauer. Er nennt sein Gut „Erlenborn“, dann Erlenhof, wie 1534 bezeugt und wie noch mancherorts der heutige Stadtteil bezeichnet wird. Die sich vergrößernde Siedlung heißt im 18. Jahrhundert Erlenbrunner Hof und später Erlenbrunn, der Name, der sich offiziell gehalten hat. Durch den Dreißigjährigen Krieg wird die Siedlung zerstört. Erst 1680 beginnt eine Neubesiedlung.

Mit der Erlangung des Dorfrechts um 1770 wurden die Erlenbrunner Leibeigene des Landgrafen Ludwig IX. und mussten ihren Militärdienst bei den Grenadieren ableisten. Nach dessen Tod wurde Erlenbrunn Frankreich zugeschlagen. 1815 zählt der Ort erst 461 Einwohner.

Intensiver Ackerbau auf ebenem Gelände und Weidewirtschaft an den Hängen verschaffen den bäuerlichen Siedlern ein karges aber ausreichendes Auskommen. Als jedoch die Schuhherstellung in der benachbarten Stadt höheren Lohn verspricht, wenden sich, anfangs einzelne, später immer mehr Erlenbrunner der Schuhmacherei zu. Die Landwirtschaften bieten als Nebenerwerbsbetriebe jetzt meistens nur noch ein willkommenes Zubrot. Es bleiben kaum mehr als ein Dutzend landwirtschaftliche Hauptbetriebe. Erlenbrunn wächst auf 1.900 Einwohner.

Im Sog der industriellen Schuhherstellung wandelt sich mit der Zeit die Sozialstruktur des Ortes grundsätzlich. Rund 80 Prozent der Arbeitnehmer sind in der Schuhindustrie tätig. Hauptarbeitsort ist die Stadt Pirmasens. Zwangsläufig erfolgt am 7. Juni 1969 die Eingemeindung.[2] Erlenbrunn zeigt sich heute als ein Stadtteil mit dörflichem Grundcharakter. Mit seiner Lage fast 450 Meter über dem Meeresspiegel ist Erlenbrunn der höchst gelegene Vorort.

Infrastruktur

In Erlenbrunn gibt es verschiedene Handwerksbetriebe, eine Volksbankfiliale sowie eine bekannte Sattlerei.

Der Ortsteil ist an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Es gibt 14 Vereine im Ortsteil, wie beispielsweise den Tennis-, Hasen- (KZV P104), Gesang- oder den Sportverein SV Erlenbrunn mit den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Gymnastik.

Wanderwege rund um den Ort werden vom Pfälzerwaldvereins Erlenbrunn betreut, dazu zählt auch der 16 Kilometer lange Wanderweg zu allen Brunnen und Quellen rund um Erlenbrunn. Ein Nordic Walking Parcours mit drei verschiedenen Strecken führt durch das Rodalbtal.

Einzelnachweise

  1. Julius B. Lehnung: Geliebtes Pirmasens. 1 Auflage. Bd. 1 (740-1790), Komet-Verlag, Pirmasens 1978, ISBN 3-920558-00-6, S. 15–17. 
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 192 (PDF)

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