- Ermekeilkaserne
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Die Ermekeilkaserne liegt inmitten der Bonner Südstadt, umgeben von Wohnhäusern, Geschäften, Cafés und Gaststätten im Stil der Gründerzeit.
Begrenzt von den Straßen Bonner Talweg, Reuterstraße, Ermekeilstraße und Argelanderstraße umfasst sie eine Gesamtfläche von insgesamt 24.000 m². Trotz dieser großen Gesamtfläche sind auffallend in erster Linie das große braune Mannschafts- sowie das rote Stabsgebäude, ein wilhelminischer Bau aus dem Jahre 1904.
Die ältesten Bauten der für die preußische Armee errichteten Kaserne entstanden bereits 1880 im historistischen Baustil.
Die erste Belegung der Kaserne erfolgte am 31. März 1883 durch das II. Bataillon des 2. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 28, das 1889 in Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28“ umbenannt wurde. Ihm folgte am 1. April 1887 das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 160. Nach dem Ersten Weltkrieg verkaufte das Deutsche Reich 1920 die Kaserne an die Stadt Bonn.
In der neugegründeten Bundesrepublik war die Ermekeilkaserne im Zeichen des Kalten Krieges ab 1951 Sitz des „Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“ (kurz nach dem Dienststellenleiter „Amt Blank“ genannt). Am 7. Juni 1955 wurde Theodor Blank der erste Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland, und aus dem „Amt Blank“ das Bundesverteidigungsministerium. Die Ermekeilkaserne gilt damit als die Geburtsstätte der Bundeswehr. Hier überreichte Theodor Blank am 12. November 1955, dem 200. Geburtstag des preußischen Generals Gerhard von Scharnhorst, den ersten 101 Soldaten der Bundeswehr ihre Ernennungsurkunden. Von 1960 bis 1969 zog der Großteil des Ministeriums in den Neubau auf der Bonner Hardthöhe um. Der Umzug war erst 1974 abgeschlossen. Freigewordene Gebäude der Kaserne nutzten Behörden der Bundeswehr.
Nach Plänen des Bundesministeriums der Verteidigung soll die Kaserne im Jahr 2013 aufgegeben werden und das dort ansässige Bundesamt für Wehrverwaltung auf die Hardthöhe verlagert werden.
Für die zivile Nutzung der Kaserne hat sich eine Bürgerinitiative (siehe Weblink) gegründet.
Namensgebung
Ein Angehöriger der Bonner Familie Ermekeil kaufte um 1870/80 das damals noch gänzlich unbebaute Areal auf, um es Stück für Stück als Bauland zu erschließen und zu veräußern. Er versorgte die Straße mit einem Kanalanschluss sowie Gas- und Wasserleitungen. Als Dank für die zur Verfügung gestellte Infrastruktur stimmten die Bonner Stadtväter gerne zu, dieser Straße den Namen des Erbauers zu verleihen; später wurde er auch Namenspatron für die ursprünglich als "Infanteriekaserne" bezeichnete Militärunterkunft.
Bebauungsplan
Weblinks
- Eintrag beim Weg der Demokratie
- Initiative zur zivilen Nutzung der Ermekeilkaserne in der Bonner Südstadt
50.7230555555567.1Koordinaten: 50° 43′ 23″ N, 7° 6′ 0″ OKategorien:- Kaserne der Bundeswehr
- Bauwerk des Historismus in Nordrhein-Westfalen
- Bauwerk in Bonn
- Südstadt (Bonn)
- Bundesministerium der Verteidigung
- Erbaut in den 1880er Jahren
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